Trampen: Was muss man beim Autostoppen beachten?
Wer Autostoppen als Fortbewegungsmöglichkeit auswählt sollte unbedingt die wichtigsten Grundregeln kennen. Wir haben Tipps und Regeln zum Autostoppen.
Es ist ein Hauch von Freiheit, der einem als Anhalter, Autostopper und Tramper, entgegen weht. Kostengünstig ist es obendrein und bei diesem Reise-Roulette trifft man auf die verschiedensten Menschen. Bei aller Abenteuerlust sollten aber ein paar Dinge beachtet werden, um gewisse Risiken zu minimieren.
Wo darf ich Autostoppen und wo nicht?
Nicht in allen Ländern ist Autostoppen uneingeschränkt erlaubt – auch in Österreich gibt es Einschränkungen. Generell ist in Österreich zu beachten, dass auf Autobahnen und Schnellstraßen Autostoppen ausnahmslos verboten ist.
- Auf allen anderen, niederrangigen Straßen sowie auf Raststationen oder Autobahn-Parkplätzen ist es grundsätzlich erlaubt, allerdings mit Einschränkungen in manchen Bundesländern.
- So ist Autostoppen in der Steiermark bis zum vollendeten 16. Lebensjahr verboten, außer es handelt sich um eine Notsituation, man ist in Begleitung einer Aufsichtsperson oder der Lenker (oder eine mitfahrende Person) ist dem Kind bzw. dem Jugendlichen bekannt.
- Und in Kärnten und Vorarlberg gilt: Autostoppen ist bis zum vollendeten 14. Lebensjahr verboten.
- Als Ausnahme gilt auch hier, wenn es sich um einen Notfall handelt, oder das Kind den Autofahrer kennt.
Trampen im Ausland
Teilweise anders sieht die Lage in anderen Ländern und Kontinenten aus. So wird z.B. in Rumänien, Indien oder auch Mexiko eine Bezahlung für das Mitnehmen erwartet.
USA und Kanada
In den USA, Australien oder auch Kanada ist die Lage von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich, ob Trampen erlaubt ist oder nicht. Es empfiehlt sich daher, vor einem Tramper-Abenteuer Rat bei diversen Autofahrerclubs einzuholen, wie die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen aussehen.
Alternative zu fehlenden öffentlichen Verkehrsmitteln
Während z.B. in Singapur Autostoppen gänzlich untersagt ist, gehört es hingegen in vielen afrikanischen Ländern zum selbstverständlichen Straßenbild. Grund dafür sind hier aber weniger die Abenteuerlust sondern die oftmals fehlenden öffentlichen Verkehrsmittel.
Was sollte ich als Tramper sonst noch beachten?
Ohne zu sehr von Vorurteilen und übertriebenen Ängsten gesteuert zu sein, ist es dennoch sinnvoll, auf diverse Erfahrungen und Tipps anderer Tramper zu achten, um gewisse Risiken zu minimieren:
- Übersichtliche Stellen auswählen, um Autofahrer anzuhalten. Engstellen, unübersichtliche Kurven oder Kreuzungen sind dafür nicht geeignet.
- Es empfiehlt sich, wenn möglich, nicht alleine zu trampen.
- Trampen nach Einbruch der Dunkelheit eher vermeiden – auch aus Gründen der Verkehrssicherheit.
- Auch wenn man schon länger auf eine Mitfahrgelegenheit wartet: Nur Mitfahren, wenn man keine Bedenken hat und der Lenker vertrauenswürdig und nicht beeinträchtigt (z.B. durch Alkohol) wirkt.
- Fragt immer zuerst, wohin der Lenker fährt und nennt erst dann euer Ziel
- Vor allem Frauen sollten eher vermeiden, zu mehreren Männern ins Auto zu steigen.
- Kennzeichen des Fahrzeuges notieren und per Handy an Vertrauenspersonen senden.
- Bei den Türen am Rücksitz sicherstellen, dass die Kindersicherung nicht aktiviert ist.
- Bei Unfällen muss die Kfz-Haftpflichtversicherung den Schaden, den Autostopper erleiden, bezahlen. Egal ob es sich um einen verschuldeten oder unverschuldeten Unfall handelt. Nachzulesen auch beim Autofahrerclub ÖAMTC.
Das sollten Autolenker beachten, die Autostopper mitnehmen
- Wichtig: Die gesetzlichen Einschränkungen bezüglich Autostoppen (Alter, generelle Verbote siehe oben) gelten nicht nur für die Autostopper, sondern auch für die involvierten Autolenker.
- Also: Nur an übersichtlichen Stellen anhalten, wo es ohne Gefahr für den nachfolgenden Verkehr möglich ist. Auf Autobahnen und Schnellstraßen ist das nicht nur gefährlich sondern in Österreich auch strafbar.
- Und auch für Autofahrer empfiehlt es sich, nur Autostopper mitzunehmen, die vertrauenswürdig und nicht alkoholisiert wirken.
Unser Fazit
Gefahren lassen sich auch beim Trampen nie gänzlich ausschließen. Mit ein paar Regeln lassen sich diese aber auf ein sinnvolles Maß reduzieren und einer abenteuerlichen Reise steht so nichts mehr im Weg.