Autorevue Premium #12

Das Fest des Jahres

Einmal im Jahr werden wir mit einer besonders delikaten Frage konfrontiert: Was ist eigentlich Premium? Versuchen wir doch das ganze Jahr über nur feinste Texte, tollste Fotos, beste Storys für die monatliche Ausgabe der Autorevue abzuliefern. Dieses Wollen, dieser Geist steht seit Jahrzehnten in unserer Blattlinie festgemeißelt, und daran versuchen wir uns zu halten wie an einen heiligen Schwur.

Und doch: Wenn wir nur lange genug zum Nachdenken und zum Tüfteln haben, geht immer noch ein bissl was, sodass wir auch die 2016er-Premium-Ausgabe der Autorevue wieder mit einigem Stolz präsentieren.

Besonders hilfreich ist natürlich die Institution des Supertests, der in dieser Zusammenballung von Schönheit und Leistung und redaktioneller Üppigkeit nicht einmal in den ganz großen deutschen Magazinen zu finden ist. 35 Seiten über den aktuellen süßen Sportwagen-Wahnsinn der Saison bilden traditionell die solide Mitte des Premiumheftes. Wobei wir versuchen, diese Zaubergestalten der Mobilität mit hohem Respekt, aber ohne teutonischen Ernst zu behandeln, weil wir überzeugt sind, dass allerspätestens in diesen Sphären sich kein Mensch mehr wegen dem Zehntel hinterm Komma für ein bestimmtes Modell entscheidet. Viel wichtiger ist uns, dass am Ende des Supertests halbwegs klar ist, welches Modell für welchen Fahrer- bzw. Liebhaber-Typ geeignet ist. Und alle, die leider doch nicht in der Einkommensklasse von Aston Martin & Co spielen, sollten nach der Lektüre das Gefühl haben, dass man beim Fachsimpeln mitreden kann, als hätte man selber ein paar der guten Stücke daheim in der Garage stehen.

Was hat Premium 2016 sonst noch zu bieten?

Wie es sich für unsere Gala-Ausgabe gehört, haben wir wieder versucht, möglichst viele Bereiche unserer Passion abzudecken. Beispiele? Etwa die beiden wirklich bemerkenswerten Motorrad-Designer in Graz oder der Lamborghini-tunende Zahnarzt aus Salzburg. Rudolf Skarics begab sich auf die Suche nach dem Auto als idealer Lebenspartner und stieß dabei auf zwei hochunterschiedliche Wohnmobile, die beide nichts mit Campingplatz-Mief am Hut haben. Susanne Hofbauer begab sich ins Südost-Burgenland, um dort die weißen Flecken auf der Weinkarte zu löschen. Und überhaupt Wolfgang Hofbauers Text vom Bentley Mulsanne: So eben nur bei uns.

Zum Schluss des Heftes feiern wir noch ein Wiedersehen mit einem lieben Freund der Autorevue. Comeback ist mit Sicherheit ein zu großes Wort, Tatsache ist aber, dass sich Gerhard Berger nach langer Zeit wieder einmal in einen Overall gezwängt hat, um ein ernsthaftes Autorennen zu bestreiten, und zwar ein richtig ernsthaftes. Wer die 6 Stunden von Spa gewinnen will, sollte auf einem Ford GT40 unterwegs sein und weder Teufel noch Gewitterfront fürchten. Wir waren sozusagen als seelischer Beistand dabei, wie es Gerhard dabei ergangen ist, lesen Sie ab Seite 122.

Herzlichst

Christian Kornherr