Nostalgie: Erinnerungen an den Maserati Boomerang
Der Maserati Boomerang von 1971 gilt heute als eines der wichtigsten Konzepte des Automobilbaus. Ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit.
Das Statement sei vorweg gestellt: Der Maserati Boomerang ist eine der wichtigsten Designstudien der Automobilgeschichte. Das einzige Problem der Idee von Giorgetto Giugiaro war, das es nie eine Zeit gab in die sie hinein gepasst hätte.
Die Anfänge des Maserati Boomerang
Die Anfänge des Maserati Boomerang gehen ins Jahr 1971 zurück. Auf dem Autosalon in Turin stand ein hölzernes Modell des Fahrzeugs. Im darauffolgenden Frühjahr 1972 präsentierte Giugiaro ein fahrfertiges Konzept. Technisch basierte es auf dem Maserati Bora, doch die Idee für das eckige Design stammte vom Alfa Romeo Carabo.
Giorgetto Giugiaro auf der Suche
Den hatte Bertone 1968 entworfen und damit die so genannte „geometrische Epoche“ im Sportwagendesign eingeläutet. Fahrzeuge wie der Lamborghini Countach und der Lotus Esprit waren die fahrbaren Ergebnisse dieses Leitbildes. Giugiaro wollte mit dem Maserati Boomerang noch eines draufsetzen. Den Wagen zeichnete er ausschließlich mit dem Lineal. Keine Schnörkel, die per Hand hinzukamen, kein Zirkel der eine Rundung spendierte. Es war die Suche nach der perfekten geometrischen Form.
Versteigert um 780.000 Euro
Zwar war die Aerodynamik nie so gut, wie es die Form versprach, doch ein 4,7-Liter großer V8 glich diesen Nachteil aus. Die Höchstgeschwindigkeit wurde mit 290 Stundenkilometern angegeben. Der Neigungswinkel der Windschutzscheibe beträgt 13 Grad. Ein Detail, das nie eine Zulassung bekommen hätte. Die 24,5 Grad des Lotus Esprit – das absolut spitzeste, das erlaubt war – wirken dagegen beinahe senkrecht. 2005 wurde der Maserati Boomerang bei einer Auktion um 780.000 Euro versteigert (mittlerweile schmückte ein Giugiaro-Autogramm das Heck).