Fast 5 Milliarden Kilometer: Tesla Roadster seit sechs Jahren im Weltall unterwegs

Am 6. Februar 2018 schoss Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX die Rakete „Falcon Heavy“ ins All – und damit einen roten Tesla Roadster samt „Starman“ hinterm Steuer. Heuer jährte sich der Start zum sechsten Mal, und das ungewöhnliche Raumfahrzeug soll bereits fast 5 Milliarden Kilometer zurückgelegt haben.

Zuletzt aktualisiert am 29.03.2024

Am 6. Februar 2018 schrieb Elon Musk Raumfahrtgeschichte: Die Großrakete „Falcon Heavy“ seines privaten Weltraum-Unternehmens SpaceX hob unter dem Jubel Zehntausender Schaulustiger vom Startplatz 39A des Weltraumbahnhofs in Cape Canaveral, die einst von der erfolgreichen bemannten Mondmission Apollo 11 genutzt worden war, zu ihrem Jungfernflug ab. Exzentrisches Extra: An der Spitze der Rakete befand sich ein Tesla Roadster in der Farbe „Mitternachtskirsche“, bemannt mit einer Puppe im Astronauten-Anzug namens „Starman“, die hinter dem Steuer ihren ungewöhnlichen Raumfahrzeugs mit dem David-Bowie-Song „Space Oddity“ beschallt wurde.

Heuer jährte sich ihr Aufbruch ins Unbekannte bereits zum sechsten Mal – und darüber, wie es dem Starman und seinem Tesla heute ergeht, kann realistischerweise nur gemutmaßt werden.

Längst erloschen: Der Livestream aus Starmans Tesla Roadster

Fast 5 Milliarden Kilometer

Für einige Stunden nach dem Start waren Bilder aus dem Tesla live ins Internet übertragen worden, die Kameras sind aber seit sechs Jahren erloschen. Die Ellipse zwischen Mars und Erde um die Sonne herum soll der Roadster im August 2019 zum ersten Mal vollzogen haben, insgesamt hat er seit seinem Start am 6. Februar 2018 Berechnungen zufolge fast 5 Milliarden Kilometer (konkret: 4.887.161.484) zurückgelegt – sofern er überhaupt noch existiert.

Der Frage, wo sich das Fahr- bzw. Flugzeug genau befindet, widmet sich die Website whereisroadster.com: 95.676.181 Kilometer sollen derzeit (Stand: 11. März 2024) zwischen dem Tesla und der Erde liegen. Damit ist er uns sechs Jahre nach seinem Start näher als dem Mars, von dem er aktuell 355.268.274 Kilometer entfernt sein soll. Vergleichsweise ums Eck liegt die Sonne: Gerade einmal 147.544.336 Kilometer sollen derzeit zwischen dem Roadster und unserem Zentralgestirn liegen.

Launig sind auch die, natürlich nicht ganz ernst gemeinten, Berechnungen zur Treibstoffeffizienz: Unter der Annahme, sein Start in den Weltraum habe etwa 126.000 Gallonen Treibstoff verbraucht, kommt der Roadster nun auf einen Schnitt von etwa 10.246 Kilometern je Liter. Und das als Elektroauto.

Auch die Neuwagengarantie, die für 36.000 Meilen gegolten hat, hat der Tesla Roadster mittlerweile klar überschritten – und zwar um das 84.354-Fache. Auch die Batterie wird wohl längst leer sein, was dem „Starman“ aber nur zu Gute kommt – ansonsten hätte er bis jetzt mehr als 604.000 Mal das Lied „Space Oddity“ hören müssen, das den Soundtrack zum Beginn seiner Reise bildete.

Dabei ist unklar, ob der „Starman“ und sein Wagen nach drei Jahren im All überhaupt noch existieren: Das Auto sei im Weltraum einer extremen Strahlung ausgesetzt, vor der es auf der Erde vom Magnetfeld geschützt wäre, zitierte die APA bereits 2020 den Chemiker William Caroll von der Wissenschaftsseite livescience.com. Vor allem die organischen Stoffe – Leder, Gummi, Stoff und Farbe – könnten nach Schätzung des Experten längst der Vergangenheit angehören: „In dieser Umgebung würde ich ihnen kein Jahr geben“. Übrig bliebe also der Aluminiumrahmen des Teslas, und der könnte von kleinen oder größeren Meteoriten getroffen worden sein.

2024 kündigte Elon Musk an, der neue Tesla Roadster könne auch auf der Straße raketenhaft beschleunigen – alle Infos dazu gibt’s hier im Überblick.

Ungewisse Zukunft

Wie es mit dem Auto auf lange Sicht weitergeht, ist ebenfalls Gegenstand verschiedenster Mutmaßungen. Manche Forscher gehen davon aus, dass der Tesla in ein paar Millionen Jahren auf einen der Planeten stürzen wird, die er umkreist. Andere meinen, dass das (Raum-)Fahrzeug bereits in einigen Jahrzehnten das Ziel einer erdbasierten Bergungsaktion sein könnte.

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