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Skoda Octavia: Das Firmen- und Familienauto [Modellübersicht]

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Der Skoda Octavia als Kombi im Jahr 2009.
Andreas Riedmann©Andreas Riedmann
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Der Skoda Octavia ist ein Dauerbrenner in der Mittelklasse, beliebt sowohl als Familienauto als auch als Firmenauto.

Schon von 1959 bis 1971 wurde von AZNP Skoda ein „Octavia“ gebaut, eine technische Weiterentwicklung des Skoda 440. 1996 wurde der Name wieder aufgegriffen und steht seither für leistbares und sicheres Autofahren mit hoher Qualität – wenn auch anfangs mit eher biederem Design. Seit 1996 wurde der Skoda Octavia weltweit mehr als 6,5 Millionen mal verkauft.

Nach 25 Jahren Unterbrechung wurde der Skoda Octavia 1996 – fünf Jahre nach der Übernahme durch die Volkswagen AG - neu vorgestellt und insgesamt 14 Jahre lang auf der Konzern-Plattform PQ34 gebaut. Das Urspungsdesign des Designers Giorgio Giugiaro war dem tschechischen Staat als Mitgesellschafter von Skoda „zu italienisch“, weshalb ein neues, straffes und kantiges Design mit großem Kühlergrill entworfen wurde. 1997 wurde die Limousine in den Ausstattungsvarianten LX, GLX und SLX angeboten, 1998 auch der Kombi. 2000 erfolgte ein umfassendes Facelift. Nur in Österreich gab es eine vorsteuerabzugsfähige Lieferwagenversion des Octavias namens „Praktik“.

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Der Skoda Octavia als Kombi im Jahr 2009.
Andreas Riedmann © Andreas Riedmann

Motorisierungen mit Leistungen zwischen 44 kW (60 PS) und 132 kW (180 PS) standen zur Auswahl. Erst 2001 wurde das Sportmodell RS mit der genannten Höchstmotorisierung vorgestellt, das ab 2002 auch als Kombi erhältlich war. Das Sondermodell RS WRC orientierte sich an den Skoda Rallyeautos. Der Skoda Octavia I wurde insgesamt 1,4 Millionen mal verkauft, die Basisversion kostete damals rund 12.700 Euro. Beim NCAP-Crashtest sorgte die mangelnde Fußgängersicherheit für einen Stern Abzug.

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Der Skoda Octavia als Limousine.
 © Andreas Riedmann

Skoda Octavia II/Typ 1Z (2004 – 2013)

Die zweite Generation des Skoda Octavia teilte sich die PQ35-Plattform mit Konzernbrüdern wie Audi A3, Seat Leon oder Golf V und VI. Gegenüber der ersten Generation erhielt das Fahrzeug mehr Beinfreiheit im Fond und eine höhere Bodenfreiheit. 2009 erfolgte ein umfassendes Facelift, vor allem an der Front. Die Modellvariante Scout wurde 2006 vorgestellt, 2012 aber wieder vorübergehend aus dem Programm genommen. In einigen osteuropäischen Ländern wurde die Modellvariante „Tour“ mit abgespeckter Innenausstattung angeboten.

Die gegenüber der Vorgängergeneration neue Motorenpalette umfasste fünf Leistungsstufen zwischen 55 kW (75 PS) und 147 kW (200 PS), letztere in der RS-Sportversion. Bereits 2010 wurde ein Konzeptfahrzeug mit Elektroantrieb vorgestellt, welches eine Reichweite von 140 Kilometern und ein Dach aus Solarmodulen aufwies.

Der Skoda Octavia II erhielt im NCAP-Crashtest nur vier von fünf Sternen, hauptsächlich wegen mangelhafter Fußgängersicherheit. Gebrauchte Modelle weisen häufig Probleme mit den Steuerketten in den TSI-Modellen sowie Ölverlust auf. Die Dieselmotoren waren zudem vom VW-Abgasskandal betroffen.

Skoda Octavia III/Typ 5E (2012 – 2020)

Mit der Verwendung hochfester Stähle wurde die dritte Generation leichter gemacht als die Vorgängergeneration. Zusätzlich wurde die Mehrlenkerhinterachse des Vorgängers durch eine Verbundlenkerachse ersetzt. Das Limousinen-Modell wurde zuerst vorgestellt, im Mai 2012 dann auch der Kombi. Im Jahr 2016 erfolgte ein Facelift mit neuer Frontpartie, zweigeteilten Scheinwerfern und geänderten Rückleuchten.

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Der Skoda Octavia als Kombi im Jahr 2014.
 © Andreas Riedmann

Die Motorisierungen reichten von 63 kW (86 PS) bis 180 kW (245 PS), die Varianten RS und Scout wurden ebenfalls schon angeboten. Der Skoda Octavia III wurde insgesamt rund 2,9 Millionen mal gebaut und erhielt fünf von fünf Sternen beim NCAP-Crashtest.

Skoda Octavia IV (ab 2020)

Seit 2020 wird der Bestseller in vierter Generation neu aufgelegt. Er basiert auf dem modularen Querbaukasten der Konzernmutter Volkswagen. Viele neue Funktionen im Infotainment-System und bei den Assistenzsystemen wurden im aktuellen Modell integriert.

Das Modell wird aktuell als Limousine (Octavia) und Kombi (Octavia Combi) angeboten, jeweils in einer Basis- und der sportlichen RS-Version. Mit „Active“, „Ambition“ und „Style“ stehen drei Ausstattungsvarianten zur Verfügung. 6-Gang-Schalt- oder 7-Gang DSG-Automatik können gewählt werden. Allradantrieb ist optional, bei der mit höherer Bodenfreiheit ausgestatteten Offroad-Variante „Scout“ ist er serienmäßig.

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Schwarzer Kühlergrill und dazu das RS-Logo sorgen bei den Vorausfahrenden für klare Verhältnisse, so sie das Bild im Rückspiegel lesen können. Dann heißt es ausweichen. © Andreas Riedmann

Jeweils drei Benzin- (zwei davon mit Mild Hybrid Technologie) oder Diesel-Motoren sind konfigurierbar, mit Leistungsangaben zwischen 81 kW (110 PS) und 147 kW (200 PS). Die RS-Modelle gibt es mit 147 kW (200 PS)-Dieselmotor oder 180 kW (245 PS)-Benzinmotor. Die Basisversion Octavia Active 110 PS TSI kostet 27.880 Euro (Limousine oder Kombi), der günstigste Octavia Scout startet bei 44.360 Euro. Etwas günstiger gestaltet sich der Octavia RS mit Benzinmotor (44.060 Euro). Das Topmodell Octavia RS mit Dieselmotor und Allradantrieb kostet 48.980 Euro.

Für vergleichsweise wenig Geld gibt es maximale Sicherheit: beim NCAP-Crashtest 2019 erzielte der Skoda Octavia fünf der möglichen fünf Sterne.

Fazit

Der Skoda Octavia ist seit über 25 Jahren ein Selbstläufer – viel Platz und Komfort für wenig Geld finden ihre Käuferschichten. In diesem Vierteljahrhundert hat sich der Octavia vom billigen VW-Ableger zur Hightech-Designikone entwickelt. Bei mehr als 6,5 Millionen verkauften Fahrzeugen ist die Auswahl auch am Gebrauchtwagenmarkt besonders groß. Wer die Schwachstellen kennt, kommt so um wenig Geld zu viel Auto.

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