Kultautos der 1980er Jahre: Die 10 kultigsten Karren dieses Jahrzehnts
Unfair und subjektiv haben wir die 10 kultigsten Autos der 1980er Jahre zusammengestellt. Wir präsentieren: die kultigsten Karren dieses Jahrzehnts.
Falco brachte es auf den Punkt: An die 1980er kann man sich nicht erinnern, wenn man sie erlebt hat. Oder will sich nicht an sie erinnern. Irgendwo zwischen Leggins und Schulterpolstern, Stulpen und schreienden Farben geht die Erinnerung eben gerne unter. In Sachen Mobilität wurde nicht weniger dick aufgetragen. Es war das Jahrzehnt, in dem die Hersteller besonders nachhaltig auf sich aufmerksam machten. Viele Modelle wurden zu Kultautos.
Die kultigsten Autos der 1980er Jahre
Und genau auf dieses Label, nämlich „Kultauto“, haben wir das Jahrzehnt abgeklopft und die zehn kultigsten herausgesucht. Porsche, Ferrari und Lamborghini wetteiferten darum, wer die Supertrumpf-Karte im Quartett-Spiel stellen und wer in Form cooler Poster die Wände der Kinderzimmer dominieren durfte. BMW experimentierte, Fiat mobilisierte und quasi nebenbei wurde in Form der Gruppe B der totale Motorsport-Wahnsinn zelebriert. Was sich auch auf der Straße wiederspiegelte.
Unsere Top-Ten ist subjektiv und daher unfair, weil wir nicht nach Verkaufszahlen oder anderen belastbaren Werten gehen. Ein paar Autos scheitern knapp an der Liste, die wollen wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten. Die Liste selbst ist alphabetisch geordnet.
10 Kultautos der 1980er Jahre
1) Audi Quattro
- Bauzeit: 1980 bis 1991
- Motoren: 2,1 bis 2,2 Liter
- Leistung: 200 bis 306 PS
Eigentlich sollten Ende der 1970er Jahre in Skandinavien die neusten Audi-Limousinen erprobt werden. Doch stellte sich heraus, dass das Begleitfahrzeug, ein VW Iltis, auf diesem Untergrund deutlich schneller war. Daraufhin wurde ein Auto mit Fünfzylinder-Turbomotor und Allradantrieb entwickelt. Auf dem Genfer Automobilsalon in Genf wurde das Auto dann 1980 präsentiert.
2) BMW Z1
- Bauzeit: 1989 bis 1991
- Motoren: 2,5 Liter
- Leistung: 170 PS
Eigentlich hätte es den BMW Z1 auf der Straße nie geben dürfen. Er war gedacht als leichte Fingerübung der BMW Technik GmbH. Abseits bodenständiger Versuchsabteilungen sollten die bildhauerisch an schrägen Gedanken und emotionalen Zugängen arbeiten. Das alles unter der Leitung von Dr. Ulrich Bez. Hingucker sind freilich die beiden versenkbaren Türen, die dem Fahrer einen konkurrenzlosen Frischluftgenuss garantieren. 8.000 Exemplare werden gebaut und somit zu wenige, um kostendeckend gefertigt oder überhaupt weiter gebaut zu werden.
- Marke (Fahrzeug): BMW
- Schwierigkeitsgrad Modellbau: 4 - Schwierig
- Verkehrsmittel: Sportwagen
3) Ferrari F40
- Bauzeit: 1987 bis 1992
- Motoren: 2,9 Liter
- Leistung: 478 PS
Porsche provozierte Ferrari, indem sie mit dem 959 das schnellste straßenzugelassene Serienauto im Angebot hatten. Bei Ferrari hatten sie jedoch noch den 288 GTO in der Garage stehen. Der wurde eigentlich entwickelt, um im Rallyesport mitzumischen – namentlich in der Gruppe B – bis irgendein Verantwortlicher draufkam, dass Ferrari nichts im Rallyesport verloren hat. Die aufgeblasene Variante dieses Gedankenspiels, der GTO Evoluzione, wurde fahrbar gemacht und 1987 der Öffentlichkeit präsentiert. Weil die Marke Ferrari seinen 40. Geburtstag feierte, wurde das Modell einfach F40 genannt.
- Enthält eine Rennfahrer-Minifigur in Ferrari-Kluft
- Der Ferrari F40 Competizione zum Bauen ist startklar für das nächste Rennen mit Cockpit für eine Minifigur, abnehmbarer Windschutzscheibe, Rädern mit Rennreifen aus Gummi,...
- Nimm die Windschutzscheibe ab und setze die Minifigur in den Wagen
4) Fiat Panda
- Bauzeit: 1980 bis 2003 (erste Generation)
- Motoren: 0,65 bis 1,1 Liter (Benziner), 1,3 Liter (Diesel)
- Leistung: 30 bis 54 PS (Benziner), 37 PS (Diesel)
1980 wollte Fiat seine Modellpalette nach unten abrunden. Das Design, beziehungsweise dessen konsequente Vermeidung, kam von Giorgetto Giugiaro, nachdem ihm ein Praktikant das Kurvenlineal geradegebogen hatte: Selbst die Frontscheibe war so eben wie alle Karosserieteile, das Interieur war ebenso spartanisch, die Sitze bestanden aus stoffbespannten Rohrgestellen, die Inspiration dazu hatte sich Giugiaro angeblich im Urlaub beim Anblick eines Liegestuhls geholt.
5) Lamborghini LM002
- Bauzeit: 1986 bis 1993 (erste Generation)
- Motoren: 5,2 Liter
- Leistung: 455 PS
Ursprünglich hieß der Wagen Lamborghini Cheetah. Entwickelt wurde der Koloss, um sich an einer Ausschreibung des US-Militärs zu beteiligen. Die gewann bekanntermaßen der Hummer. Weil Lamborghini in den 1980er Jahren aber dringend neue Autos brauchte und der Cheetah schon fertig entwickelt war, wurde er dann als Lamborghini LM002 auf die Straße gebracht. Der Zwölfzylindermotor, vollkommen identisch mit dem des Countach, reißt den schweren Käfig umstandslos mit. Einen 290 Liter Tank braucht es trotzdem, um messbaren Distanzen hinter sich zu bringen.
6) Lancia Delta S4 Stradale
- Bauzeit: 1985
- Motoren: 1,8 Liter
- Leistung: 250 PS
Wer am Wahnsinn der Gruppe B partizipieren wollte, der musste eine Homologationsmenge nachweisen. Sprich: es musste eine Straßenversion des Rallyefahrzeugs in homöopathischen Dosen verkauft werden. Bei Lancia hieß diese Version Lancia Delta S4 Stradale mit eher zivilen 250 PS.
- Miniatur
- Auto
- Collection
7) Maserati Biturbo
- Bauzeit: 1981 bis 1988 (nur erste Generation)
- Motoren: 2,0 Liter bis 2,5 Liter
- Leistung: 185 PS bis 220 PS
Mit Maserati ging es in den 1970ern steil bergab. Die Talsohle erreichten die Italiener unter Cintroën-Leitung im Jahr 1975. Dann übernahm Alejandro De Tomaso, der im Sportwagenbau bekannt und gut beleumundet war. Vom Staat gab es, obwohl der auch pleite war, noch zusätzlich Geld. Der Maserati Biturbo sollte das erste Auto unter der neuen Leitung werden. Und mit einer neuen Strategie: Maseratis müssten leistbarer werden, wenn freilich auch nicht billig. Kernkompetenz des Biturbo waren freilich zwei Turbolader, die den Sechszylinder zu Höchstleistungen pushten.
8) Porsche 959
- Bauzeit: 1986 bis 1988
- Motoren: 2,85 Liter
- Leistung: 450 PS
1986 war der Porsche 959 das schnellste straßenzugelassene Serienauto. Bedeutet: 317 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit. Ein Auto, dessen Design der Windkanal übernahm. Enzo Ferrari kochte vor Wut, bei Porsche feixte man. Und auf der Rallye Dakar zersägte der Rennsportableger 1985 und 1986 die Konkurrenz.
- Lewandowski, Jürgen (Autor)
9) Renault Espace
- Bauzeit: 1984 bis 1990 (erste Generation)
- Motoren: 2,0 bis 2,2 Liter (Benziner), 2,1 Liter (Diesel)
- Leistung: 100 bis 120 PS (Benziner), 88 PS (Diesel)
Die französische Autoindustrie versank zwischen 1970 und 1985 im Chaos. Anteile, Marken und Firmen wurden gekauft, verkauft, übernommen und aufgespalten. Mittendrin: Antonis Volanis, ein Designer. Der sah den SUV-Trend (Talbot Matra Rancho) und den Van-Boom voraus. Eigentlich hatte er beide Modelle für PSA entworfen, Profit machten damit aber andere. Der Renault Espace war eigentlich als Rancho-Nachfolger gedacht, doch PSA sah keine Absatzmöglichkeiten. Renault übernahm.
10) Saab 900 Cabrio
1986 öffnete Saab die liebevolle Trutzburg zu einem Cabrio. Zugetraut hatte ihnen das Cabrio niemand, es rundete sofort etliche Lebensentwürfe zum Kunstwerk ab. Das Saab 900 Cabrio bewahrte seine Behaglichkeit mit hohen Seitenwänden und einem Verdeck, dessen Dämmung jener damaliger Hausdächer nicht unähnlich war. Der Spoiler-Kragen muss wohl auch eine unverzichtbare Funktion gehabt haben, denn die Verschönerung des Autos war seine Sache nicht, die Vertiefung des Charakters schon.
Weitere Kultautos der 1980er Jahre
Manchmal muss man harte Entscheidungen treffen, will man eine Top-Ten-Liste erstellen. Einige Autos, die es sicherlich verdient gehabt hätten, einen der Plätze zu ergattern haben es in letzter Konsequenz eben doch nicht geschafft. Die seien an dieser Stelle noch einmal erwähnt. Knapp gescheitert sind:
BMW M3
Wir mussten hart mit uns ringen… am Ende entschieden wir uns mit dem Z1 aber für die schrulligere Variante. Was vorhersehbar war.
Talbot Matra Rancho
Der Talbot Matra Ranco entstand schon in den 1970er Jahren. Der inoffizielle Nachfolger, der Renault Espace, hat es freilich in die Liste geschafft.
Mercedes 190
Eine Top-Ten-Liste ohne Mercedes. Gab es noch in keinem Jahrzehnt.
Peugeot 205 GTI
Es gibt absolut keinen Grund, warum dieses Auto nicht in den Top-Ten steht… außer vielleicht den, dass es eben nur Platz für zehn Autos gibt in einer Top-Ten-Liste.
Porsche 944
Natürlich ist der Porsche 959 näher an der Kundschaft, aber der 944 ist einfach kultiger.
Volvo 740
Wir hätten den Ziegel wirklich gerne in der Best-of-Liste gehabt, dort verdrängte ihn aber das Saab Cabrio. Vielleicht, weil es Saab nicht mehr gibt, während sich Volvo im Glanze neuer Rekorde sonnt.
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