Andreas Riedmann
Der Hyundai Tucson.

Hyundai Tucson: SUV im Laufe der Zeit [Modellübersicht]

Seit 2004 gebaut hat sich der Hyundai Tucson optisch und technisch stark verändert. Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Modelljahre.

Zuletzt aktualisiert am 21.02.2023

Als vor 30 Jahren die ersten Hyundai-Modelle in Österreich angeboten wurden, war die Aufregung groß. Viel Auto für wenig Geld hat ganz neue Käuferschichten angesprochen. Mit dem 2004 vorgestellten Hyundai Tucson sprang Hyundai auf den anfahrenden SUV-Zug auf und punktete vor allem mit einer fünfjährigen, unlimitierten Kilometergarantie. Vier Generationen zeugen vom Erfolg des koreanischen Mittelklassewagens, der seit 2020 auch als Hybrid angeboten wird.

Die Baureihen des Hyundai Tucson

Hyundai Tucson JM (2004-2010)

Vorgestellt wurde das neue SUV von Hyundai 2004 unter dem Modellnamen „Tucson“, der ab der dritten Generation wieder aufgenommen wurde. Optisch unterscheidet sich der Ur-Tucson von den nachfolgenden Generationen deutlich – mit unauffälligem Design und rundlichen Scheinwerfern.

Fünf Motorenvarianten standen zur Auswahl: zwei Benzin-Motoren (104 kW/141 PS sowie 129 kW/175 PS) – davon der größere mit V-Sechszylinder-, sowie zwei Diesel-Motoren (83 kW/113 PS sowie 103 kW/140 PS, ab 2008 110 kW/150 PS). Der Hubraum ist über die Zeit deutlich kleiner geworden, von maximal 2,6 Litern beim V6 bis zu den heute verfügbaren 1,6-Liter-Motoren.

Beim NCAP-Crashtest von 2006 fiel der Hyundai Tucson mit beinahe nicht vorhandener Fußgängersicherheit negativ auf (ein Stern von vier), auch die Kindersicherheit wurde nur durchschnittlich bewertet. Im Design der Nachfolgegenerationen wurden diese Mängel behoben.

Tucson-Modelle der ersten Generation verkauften sich gut, die Mängelliste ist aber lang: der TÜV vermerkte anfällige Achsaufhängungen, defekte Lenkanlagen, funktionsunfähige Bremsen und rostige Abgasanlagen. Trotz bulligem Aussehen war das Kofferraumvolumen bescheiden.

Das Basismodell kostete bei Marktstart 19.990 Euro.

Hyundai ix35 (2009 – 2015)

In der zweiten Generation wurde der Hyundai Tucson in Europa als „ix35“ vermarktet. Außerhalb Europas wurde der Name „Tucson“ für diese Generation weitergeführt. Mit seinem Vorgänger, der ersten Generation, hat der ix35 zumindest äußerlich keinerlei Gemeinsamkeiten. Die Form ist deutlich fließender. 2013 erhielt der ix35 ein Facelift mit neu gestalteten Scheinwerfern, LED-Tagfahrlicht sowie Seitenspiegeln mit LED-Blinkern. Zeitgleich wurde ein neuer 2,0 Liter-Dieselmotor eingeführt.

Dieser ergänzte das vorhandene Motorenportfolio mit drei Benzin-Motoren (99 kW/135 PS sowie 120 kW/162 PS, ab 2013 122 kW/166 PS) und drei Diesel-Motoren (85 kW/116 PS, 100 kW/136 PS sowie 135 kW/184 PS). Von 2013 bis 2018 bot Hyundai außerdem mit dem ix35 FCEV ein wasserstoff-betriebenes Brennstoffzellenfahrzeug an. Das Modell wurde ab 2018 vom Hyundai Nexo abgelöst. Der Hyundai ix35 erhielt im NCAP-Crashtest ebenfalls fünf von fünf Sterne.

Hyundai Tucson TL (2015 – 2020)

Nach einem kurzen Namensintermezzo (siehe zweite Generation unten) wurde der Hyundai Tucson 2015 wieder neu aufgelegt. Er ist technisch eng mit dem Konzernbruder Kia Sportage verwandt. In der dritten Generation hießen die Ausstattungsvarianten „Classic“, „Trend“ und „Style“. 2018 erhielt der neue Tucson ein Facelift. 2019 wurde die sportliche Ausstattungslinie N-Line vorgestellt, die auch in der vierten Generation weitergeführt wurde.

Der Hyundai Tucson Edition 25 CRDi 2017.
© Bild: Andreas Riedmann

Die dritte Generation wies noch ein größeres Motorenportfolio auf. Neben den 1,6 Liter-Benzinmotoren mit 97 kW (132 PS) oder 130 kW (177 PS) konnte noch zwischen einem 1,6 Liter-Dieselmotor (85 kW/116 PS oder 100 kW/136 PS), einem 1,7 Liter-Diesel (85 kW/116 PS, ab 2016 104 kW/141 PS) und einem 2,0 Liter-Diesel (100 kW/136 PS oder 136 kW/185 PS) gewählt werden.

Aktuelle Testberichte zum Hyundai Tucson findet ihr mit unserer Testberichtsuche.

Hyundai Tucson NX4 (ab 2020)

Seit Ende 2020 kann man die vierte Generation des Hyundai Tucson erwerben, erstmals auch in einer Hybrid-Variante. Gegenüber der dritten Generation erhielt der Tucson einen größeren Kühlergrill sowie ein 10,25‘‘-Mitteldisplay. Charakteristisch für das neue Modell sind die 10 LED-Tagfahrlichter, die der Front eine „Diamantschliff“-Optik verleihen.

Zwei Benzinmotoren (110 kW/150 PS bzw. 132 kW/180 PS) sowie zwei Dieselmotoren (85 kW/116 PS bzw. 100 kW/136 PS) werden angeboten, alle Motoren haben 1,6 Liter Hubraum. Die Hybrid-Variante verfügt zusätzlich zum 180 PS-Benzinmotor noch über einen Elektromotor mit 44 kW (60 PS). Eine weitere Plug-in-Hybrid-Variante weist einen zusätzlichen Elektromotor mit 67 kW (91 PS) auf, sodass die Systemleistung 195 kW (265 PS) beträgt.

Der Hyundai Tucson 2021.
© Bild: Andreas Riedmann

Die aktuelle Generation wird in den Ausführungen „Smart Line“, „Trend Line“, „N-Line“ und „Prestige Line“ angeboten. Das Basismodell Smart Line 1.6 T-GDI 2WD kostet 34.490 Euro, die Topmodelle 1.6 T-GDI Plug-in 4WD N-Line oder Prestige Line starten bei 53.990 Euro.

Der Hyundai Tucson punktet auch mit Sicherheit: das aktuelle Modell erhielt im NCAP-Crashtest 2021 die volle Sterneanzahl.

Aktuelle Infos und Preise zur Hyundai Tucson findet ihr auf der Herstellerseite.

Häufig gestellte Fragen zur Hyundai Tucson

Wie viel kostet ein neuer Hyundai Tucson?

Das günstigste Modell kostet heute in Österreich 34.490 Euro, das Topmodell liegt bei 53.990 Euro.

Wie groß ist der Kofferraum bei Hyundai Tucson?

Das Kofferraumvolumen des Hyundai Tucson beträgt 620 Liter bei aufgestellter und 1.799 Liter bei umgelegter Rückbank. Bei den Hybrid-Modellen verringert sich das Volumen auf 577 bzw. 1.756 Liter.

Seit wann wir der Hyundai Tucson hergestellt?

Der Hyundai Tucson wird seit 2004 gebaut, in der zweiten Generation zwischen 2009 und 2015 wurde er allerdings in Europa als „ix35“ vermarktet. Gebaut wird er im tschechischen Nošovice sowie in Südkorea und China.

Fazit

Der Tucson war Hyundais Versuch, die anziehende Nachfrage nach SUV abzudecken. Das Modell hat sich in den vier Generationen seit Produktionsstart 2004 sowohl optisch als auch technisch deutlich verändert – von der biederen Familienkutsche mit langer Mängelliste zu einem optischen ansprechenden SUV mit besten Sicherheitsmerkmalen. Das hat sich allerdings auch preislich niedergeschlagen – heutige Modelle starten erst bei ca. 35.000 Euro.