Das Alfa-Romeo-Logo: Schlange frisst Kind?
Das Alfa-Romeo-Logo lässt eine wichtige Frage offen: Ist der halbe Mensch zur Hälfte gefressen oder zur Hälfte geboren?
Habt ihr schon einmal das Alfa-Romeo-Logo genau angeschaut? Nein? Ein Blick lohnt sich, denn es gibt einiges mehr zu sehen als etwa die vier Audi-Ringe, den Mercedes-Stern oder den Blitz im Kreis bei Opel.
Die Bestandteile des Alfa-Romeo-Logos
Mailand macht’s
Das Zentrum des Alfa-Romeo-Logos bildet ein zweigeteilter Kreis, links ein rotes Kreuz auf weißem Grund. Dessen Ursprung ist schnell erklärt: Es entspricht dem Stadtwappen Mailands, wo die Alfas ursprünglich gefertigt wurden. Jeder Fußball-Fan dürfte es schon einmal gesehen haben, ist es doch auch ein wesentlicher Bestandteil des Vereinswappens des AC Mailand.
Schlange? Drache? Zunge? Mensch?
Der spannendere Teil befindet sich in der rechten Hälfte des Kreises. Beim schnellen Hinschauen könnte man meinen, es handle sich um ein gekröntes Schlangen-Drachen-Wesen mit roter Zunge. Beim genauen Hinsehen ist die Zunge aber nicht, wie bei Schlangen üblich, zwie-, sondern tri-gespalten und ist überhaupt keine Zunge, sondern ein Mensch, der dem Reptil zur Hälfte aus dem Maul heraushängt. Aber warum bildet Alfa Romeo bloß eine menschenfressende Schlange auf seinem Logo ab?
Pessimist oder Optimist: Ist der halbe Mensch zur Hälfte gefressen oder zur Hälfte geboren?
Die einfache Erklärung ist: Das Tier stammt vom Wappen der Visconti, der im 14. Jahrhundert mächtigsten Familie in Mailand, wo der Autobauer fest verwurzelt ist. Was das monströs anmutende Wesen, dessen korrekte Bezeichnung im Übrigen „Biscione“ lautet, dort tut und wie es dort hingekommen ist, ist allerdings weniger klar. Eine Legende besagt, die Visconti hätten das Wappen vom Schild eines während der Kreuzzüge besiegten Feindes übernommen.
Manchen Quellen zufolge soll sich bei dem halben Menschen um einen Sarazenen oder Mauren handeln. Häufig heißt es allerdings auch, es sei ein Kind: Angeblich gab es das Gerücht, dass ein junger Visconti von einer Schlange verschlungen, aber wieder ausgespuckt worden sei. Womit wir bei der Frage angekommen wären, was die Schlange da eigentlich wirklich tut (mit wem auch immer): Der instinktive Eindruck, die halbe Person würde gefressen, ist bei näherer Betrachtung nicht viel unwahrscheinlicher, als dass sie gerade aus dem Schlangenmaul gewürgt oder – etwas freundlicher – geboren wird.
Der Schlange treu seit 1910
Je mehr Quellen man konsultiert, desto mehr Variationen der Entstehungsgeschichte des Wappens erfährt man. Klar ist nur: Der Biscione gilt seit Jahrhunderten als Symbol für Mailand und findet als solches auch in den Logos weiterer italienischer Unternehmen Verwendung. Was auch immer genau auf dem Alfa-Romeo-Logo zu sehen ist: Der lombardische Autobauer bleibt ihm seit der ersten Version im Jahre 1910 größtenteils unverändert treu, obwohl ihm selbst nicht ganz klar zu sein scheint, was darauf eigentlich abgebildet ist. Und ist damit nicht allein: Auch in anderen Firmenlogos ist der Biscione zu finden.
„Zirkuläres Tier des Wandels“ oder „Feindverschlingende Drachenschlange“
In einer an den US-amerikanischen Motorblog Jalopnik gesendeten Stellungnahme vom Automobilismo Storico Alfa Romeo heißt es, Visconti-Begründer Ottone hätte das Wappen vom Schild eines gefallenen Ritters übernommen. Bei dem, was der Schlange aus dem Maul hängt, handle es sich keineswegs um eine lebende Zwischenmahlzeit, sondern um einen „neuen Menschen“, im Sinne von „gereinigt und erneuert“. Die angebliche Bedeutung des Bildes: Die Schlange als zirkuläres Tier (sie kann eine kreisförmige Position einnehmen) sei auch ein Tier des Wandels, fähig, seine Haut und sich selbst regelmäßig zu erneuern.
Weniger harmlos und kompliziert – dafür aber um einiges nachvollziehbarer – klingt das auf Alfa Romeos deutschsprachiger Homepage: Hier fand sich ein (mittlerweile entfernter) Hinweis, es handle sich bei dem Biscione um eine „feindverschlingende Drachenschlange“. Und auch wenn es vielleicht nicht die ganze „Wahrheit“ ist, ist diese Version für einen Autohersteller doch dekorativer als eine Schlange, die grundlos ein Kind auswürgt.
Von der Straßenbahnstation zur Schlange
Noch mehr über die Entstehungsgeschichte des Logos erfährt man bei FCA Heritage. Dort ist zu lesen, dass die Idee an einer Straßenbahnhaltestelle der Linie 14 in Mailand entstand, wo Romano Cattaneo – ein enger Freund von Autokonstrukteur Giuseppe Merosi – den Biscione der Visconti am Torre del Filarete, einem Turm am Castello Sforzesco, erblickte. Romano soll Merosi die Integration des einprägsamen Wappentiers in das Emblem der neu gegründeten Firma A.L.F.A. vorgeschlagen haben.
Das Alfa Romeo-Logo im geringfügigen Wandel der Zeit
Das aktuelle Alfa Romeo-Logo
Seit 2015 präsentiert sich das Alfa Romeo-Logo grundlegend verändert:
Die beiden zentralen Elemente blieben zwar erhalten, doch ist nach über einem Jahrhundert die Trennlinie zwischen dem Mailänder Stadtwappen und dem Biscione der Visconti verschwunden.
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