Was ist Winterdiesel – und wofür / wann braucht man ihn?
Wie Winterdiesel Problemen bei niedrigen Temperaturen vorbeugt und ab wann sich der Griff zum Premium-Kraftstoff lohnt, erfahrt ihr hier.
Bei extremer Kälte haben Dieselmotoren mitunter mit Startproblemen zu kämpfen. Der Grund dafür ist, dass die im Diesel enthaltenen Paraffine bei niedrigen Temperaturen kristallisieren, wodurch der Treibstoff an Fließfähigkeit einbüßt. Um diesen Effekt zu vermindern, werden dem Diesel spezielle Additive beigemischt – man spricht vom so genannten Winterdiesel.
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Was genau ist Winterdiesel?
Die Wintertauglichkeit von Diesel ist in der ÖNORM EN 590 geregelt: Konkret ist festgelegt, dass Diesel von 1. November bis 28. bzw. 29. Februar bis zu minus 20 Grad und von 1. März bis 31. März noch bis zu minus 15 Grad fließfähig bzw. filtrierbar sein muss.
Zum Erreichen dieser Filtrierbarkeitsgrenze (engl. Cold Filter Plugging Point – CFPP), die mit einer speziellen Labormethode überprüft wird, werden dem Kraftstoff bereits in der Raffinerie spezielle Zusatzstoffe beigemengt, um den so genannten Winterdiesel zu erzeugen.
Diese so genannten Additive reduzieren das Ausflocken der Paraffine so weit, dass der Treibstoff (mindestens) bis zur vorgeschriebenen CFPP-Temperaturgrenze filtrierbar bleibt. Filtrierbar bedeutet, dass eine festgelegte Menge in einer festgelegten Zeitspanne durch einen Prüffilter mit definierter Maschenweite fließen kann.
So wird der Diesel zum Winterdiesel, der in der kalten Jahreszeit aus den Zapfhähnen der österreichischen Tankstellen fließt.
Premium-Diesel
Trotzdem kann es bei langen Standzeiten des Autos im Freien, insbesondere in Kombination mit kurzen Fahrten und ungünstiger Lage des Kraftstofffilters, auch mit Winterdiesel zu Startproblemen kommen. Bei zweistelligen Minusgraden verschärft sich das Problem noch. Daher gibt es zusätzlich zum normalen Winterdiesel auch noch Premium-(Winter)diesel, der noch tiefere Temperaturen verträgt. Je nach Hersteller ist der Premium-Kraftstoff unter verschiedenen Namen an den Zapfsäulen erhältlich, allerdings nicht an jeder Tankstelle.
„Bei Kälte flockt der Paraffinanteil im Diesel aus, die Filter legen sich zu und die Kraftstoffversorgung funktioniert nicht mehr. Dadurch springt der Motor nicht an, obwohl Batterie und Starter in Ordnung sind“, erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.
Sobald sich Temperaturen im zweistelligen Minusbereich ankündigen, empfiehlt der Experte daher, an der Zapfsäule vorbeugend zum qualitativ besseren „Extrem-Winterdiesel“, also Premium-Kraftstoff, zu greifen.
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Startschwierigkeiten durch verschmutzte Filter
Nicht nur mangels geeignetem Winterdiesel kann es in der kalten Jahreszeit zu Problemen kommen. Verschmutzte Filter und Wasser im Kraftstoffsystem behindern zusätzlich den Kraftstoffdurchfluss und können Startschwierigkeiten verursachen. Daher sollten die Filter regelmäßig gereinigt bzw. getauscht werden.