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Pannenstatistik 2024: Die zuverlässigsten Autos aller Klassen

Pannenstatistik 2024: Die zuverlässigsten Autos aller Klassen

Für die ADAC Pannenstatistik 2024 wurden Pannenfälle aus dem Jahr 2023 analysiert. In der Wertung: 156 Modellreihen von rund 20 Automarken.

Zuletzt aktualisiert am 08.05.2024

Der deutsche Autofahrerclub ADAC sammelt die Daten seines Pannendienstes, was einen guten Aufschluss darüber gibt, wie zuverlässig Autos tendenziell sind. In der jährlichen Pannenstatistik ist ersichtlich, welche Autos nur wenige Pannen haben und welche am häufigsten „liegen bleiben“.

Die aktuelle Erhebung gibt Aufschluss über die Einsätze des ADAC Pannendienstes im Jahr 2023 – und welche der 156 analysierten Modellreihen sich dabei als besonders (un-)zuverlässig erwiesen.

Seit dem Vorjahr wird im Rahmen der Statistik zudem untersucht, als wie zuverlässig sich Elektroautos im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor erweisen.

Die Ergebnisse der ADAC Pannenstatistik 2024 findet ihr hier im Überblick.

Hinweis: Die ADAC Pannenstatistik 2024 beschäftigt sich mit den Einsätzen des Pannendienstes im Jahr 2023. Benannt ist die Statistik somit nach dem Jahr der Veröffentlichung, nicht nach dem Jahr, in dem die betreffenden Einsätze stattgefunden haben.

Was ist die häufigste Pannenursache?

Auch 2023 gab es einen ganz klaren Spitzenreiter bei den Gründen fürs „Liegenbleiben“ – und zwar den gleichen wie seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1967: Die Starterbatterie ist und bleibt die Pannenursache Nummer 1.

44,1 Prozent der vom ADAC untersuchten Pannen im Jahr 2023 waren auf die Batterie zurückzuführen. 2022 waren es noch 43,2 Prozent gewesen.

Auf Platz 2 und 3 der häufigsten Pannenursachen 2023 finden sich Motor, Motormanagement und HV-System (22,8 %) sowie Generator, Anlasser, Beleuchtung und Bordnetz (10,5 %).

Die häufigsten Pannenursachen für ADAC-Einsätze

Pannenstatistik 2024: Die zuverlässigsten Autos aller Klassen
© Bild: ADAC

ADAC Pannenstatistik 2024

156 Modellreihen von rund 20 Automarken mit Erstzulassung in den Jahren 2014-2021 scheinen in der Pannenstatistik für das Jahr 2023 (=Pannenstatistik 2024) auf.

Modelle mit mindestens 7.000 Zulassungen in zwei Jahren schaffen den Sprung in die Auswertung. Ausgewertet werden Jahre, in denen mindestens 5.000 Einheiten der jeweiligen Baureihe zugelassen waren.

» Alle Ergebnisse der aktuellen ADAC Pannenstatistik samt Bewertung der Pannenhäufigkeit mit übersichtlichem Farbschema findet ihr direkt auf der Website des deutschen Autofahrer-Clubs unter diesem Link.

Für die Statistik wurden alle Pannen berücksichtigt, zu denen die ADAC Straßenwacht im Jahr 2023 gerufen wurde. Selbstverschuldete Pannen, also etwa ein leerer Tank oder Reifenprobleme, flossen nicht in die Auswertung mit ein.

Der ADAC betont, dass die Bewertungen der Modelle in der Pannenstatistik ausschließlich als Orientierungshilfe zu verstehen sind, da Fahrzeuge sowohl im Positiven als auch im Negativen von der Statistik abweichen können.

» Wichtig: Was man beim Gebrauchtwagenkauf unbedingt beachten sollte, erfahrt ihr hier.

Die Ergebnisse nach Klassen

Nachfolgend findet ihr die Ergebnisse der ADAC Pannenstatistik 2024, aufgeteilt nach Fahrzeugklassen.

Lesehinweis

Die konkreten Ergebnisse der Pannenstatistik des ADAC für alle untersuchten Modelle findet ihr – nach Klassen aufgesplittet – in den nachstehenden Tabellen. Dabei ist Folgendes zu beachten:

  • Die Laufleistung wird als Durchschnittswert pro Jahr in tkm angegeben, das heißt, der Wert „10“ im Feld „Laufleistung“ entspräche einer durchschnittlichen Jahreslaufleistung des untersuchten Fahrzeugs von 10.000 Kilometern.
  • Die Pannen werden je Erstzulassungsjahr (=EZ) in Pannen pro 1.000 zugelassener Fahrzeuge angegeben.
  • In den untenstehenden Tabellen wird die so genannte Pannenkennzahl angegeben – das sind die Pannen je 1.000 zugelassener Fahrzeuge des jeweiligen Modells.
  • Die ADAC Pannenstatistik 2024 beschäftigt sich mit den im Jahr 2023 verzeichneten Pannen. Die Statistik ist also nach dem Veröffentlichungsjahr benannt, nicht nach dem Jahr, in dem sich die Pannen ereignet haben.

Bewertungsschlüssel

Der ADAC gibt auch einen Bewertungsschlüssel an, der Aufschluss darüber gibt, wie die Pannenkennzahlen je Erstzulassungsjahr zu werten sind. Der ADAC verwendet ein Bewertungsschema nach Farben (dunkelgrün, hellgrün, gelb, orange, rot), das wir hier in die Kategorien „sehr gut“, „gut“, „mittelmäßig“, „eher problematisch“ und „problematisch“ übersetzt haben.

EZ20142015201620172018201920202021
„sehr gut“<=12<=10,1<=7,9<=6,5<=4,7<=3,1<=2,2<=1,3
„gut“<=17,8<=16,5<=14,3<=13,3<=10,8<=8,2<=6,4<=5
„mittelmäßig“<=23,5<=22,8<=20,7<=20<=16,9<=13,2<=10,7<=8,7
„eher problematisch“<=29,3<=29,2<=27,1<=26,8<=23<=18,3<=14,9<=12,4
„problematisch“>29,3>29,2>27,1>26,8>23>18,3>14,9>12,4

Kleinstwagen

In der Klasse der Kleinstwagen taten sich – wie im Vorjahr bzw. den letzten beiden Jahren – der Suzuki Ignis und der Toyota Aygo als besonders zuverlässig hervor.

Als Modelle mit einer sehr hohen Pannenanfälligkeit im Alter von drei bis zehn Jahren bilden der Hyundai i10 (Baujahr 2018) und der Smart Forfour (Baujahr 2017-2018) die Schlusslichter in der Kleinstwagen-Pannenstatistik 2024.

¹ Jahreslaufleistung (⌀, in tkm)
EZ = Erstzulassungsjahr
Die Pannen werden je 1.000 zugelassener Fahrzeuge angegeben (=“Pannenkennzahl“)

Kleinwagen

Bei den Kleinwagen fielen gleich zahlreiche Modelle besonders positiv auf (siehe Tabelle).

Nicht gut schnitten hingegen der Hyundai i20 (Baujahr 2014), Opel Meriva (Baujahr 2016-2017), Renault Clio (Baujahr 2014-2016) und Toyota Yaris (Baujahr 2021) ab.

¹ Jahreslaufleistung (⌀, in tkm)
EZ = Erstzulassungsjahr
Die Pannen werden je 1.000 zugelassener Fahrzeuge angegeben (=“Pannenkennzahl“)

Untere Mittelklasse

In der unteren Mittelklasse machten im Pannenjahr 2023 etwa der Audi Q3, BMW 1er, BMW X1, BMW X2, Mitsubishi ASX, Skoda Rapid, VW T-Roc oder Volvo XC40 eine besonders gute Figur – unter anderen.

Mit einer eher hohen Pannenhäufigkeit stechen hingegen der Ford Focus (Bj 2014), Ford Kuga (Bj 2020-2021), Mazda 3 (Bj 2019), Renault Kadjar (Bj 2015), Renault Mégane (Bj 2015-2016), Renault Scénic (Bj 2018-2019) und Toyota C-HR (Bj 2017-2021) hervor.

¹ Jahreslaufleistung (⌀, in tkm)
EZ = Erstzulassungsjahr
Die Pannen werden je 1.000 zugelassener Fahrzeuge angegeben (=“Pannenkennzahl“)

Mittelklasse

In der Mittelklasse fallen ebenfalls wieder zahlreiche Modelle positiv auf (siehe Tabelle) – darunter der Audi A4, Audi A5, BMW 3er, BMW X3, Mercedes GLK, Skoda Enyaq oder auch das Tesla Model 3.

Schlecht sind die Ergebnisse wieder für Ford S-MAX (Bj 2016-2018), Opel Insignia (Bj 2015-2018), Toyota RAV4 (Bj 2017, 2019, 2020, 2021) und VW Sharan (Bj 2015).

¹ Jahreslaufleistung (⌀, in tkm)
EZ = Erstzulassungsjahr
Die Pannen werden je 1.000 zugelassener Fahrzeuge angegeben (=“Pannenkennzahl“)

Obere Mittelklasse

In der Statistik für die obere Mittelklasse stechen Audi A6, BMW 5er, BMW X5, Mercedes-Benz GLE, VW Arteon und VW Touareg hervor.

Erfreulich: Der ADAC listet in dieser Fahrzeugklasse keinen „Flop“.

¹ Jahreslaufleistung (⌀, in tkm)
EZ = Erstzulassungsjahr
Die Pannen werden je 1.000 zugelassener Fahrzeuge angegeben (=“Pannenkennzahl“)

Vans/Transporter

Den Mercedes Sprinter ist das bestbewertete Modell dieser Klasse. Alle anderen Kandidaten schneiden schlecht ab.

¹ Jahreslaufleistung (⌀, in tkm)
EZ = Erstzulassungsjahr
Die Pannen werden je 1.000 zugelassener Fahrzeuge angegeben (=“Pannenkennzahl“)

Elektroautos vs. Verbrenner

Eine Frage, die sich viele stellen, ist: sind Elektroautos anfälliger für Pannen als Verbrenner? Um eine diesbezügliche Erkenntnis aus der Statistik zu gewinnen, muss man sich vorerst noch auf jüngere Fahrzeuge beschränken: Denn während das Durchschnittsalter der in Deutschland zugelassenen Autos laut Kraftfahrt-Bundesamt bei zehn Jahren liegt, sind die in der Pannenstatistik aufscheinenden Elektroautos noch deutlich jünger. Der ADAC hat sich für seinen Vergleich also nur auf die Erstzulassungsjahre 2020 und 2021 beschränkt:

Pannenstatistik 2024: Die zuverlässigsten Autos aller Klassen
© Bild: ADAC
© Bild: ADAC

Das Ergebnis: Junge Elektroautos sind weniger pannenanfällig als Verbrenner. Für das Erstzulassungsjahr 2020 zeigt sich: Je 1000 zugelassenen Fahrzeugen haben E-Autos 1,9 Pannen weniger als Verbrenner. Beim Erstzulassungsjahr können E-Fahrzeuge diesen Vorsprung in der ADAC-Statistik sogar auf 3,6 Pannen ausbauen. Das selbe Bild zeichnet übrigens auch eine Studie des deutschen Marktforschungsunternehmens UScale – der zufolge E-Autos aber öfter wegen technischer Probleme und Rückrufe in die Werkstatt müssen.