Notrufnummern in Österreich
Notruf in Österreich: Alle Notrufnummern und weitere wichtige Informationen zum Thema gibt’s hier im Überblick.
Wer sich in einer gefährlichen Situation befindet und rasch einen Notruf absetzen muss, sollte dafür eine der Notrufnummern wählen. Für jede Art von Notfall gibt es in Österreich die richtige Nummer, mit der schnell und unkompliziert qualifizierte Hilfe angefordert werden kann.
- Notrufnummern können von jedem Telefon (auch Mobiltelefon) aus kostenlos angerufen werden.
- Man wählt dabei nur die jeweiligen drei Ziffern, eine Vorwahl braucht man nicht, sofern man aus Österreich anruft.
- Notrufnummern sind rund um die Uhr erreichbar, man kann also zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen (Ausnahme: Ärzte-Notdienst, siehe unten).
- Notrufnummern sind auch ohne Guthaben oder aktiven Netzvertrag und häufig auch ohne SIM-Karte erreichbar.
Die „öffentlichen Kurzrufnummern für Notrufdienste“ sowie der jeweils vorgesehene Verwendungszweck sind in der Kommunikationsparameter-, Entgelt- und Mehrwertdiensteverordnung (KEM-V 2009) festgelegt.
112: Einheitliche europäische Notrufnummer
Wenn man sich nur eine Nummer merken kann, dann sollte es diese sein: Mit dem Euro-Notruf 112 kann man in allen EU-Staaten Hilfe holen. Je nach Situation wird man an die entsprechenden Stellen (Rettung, Polizei, Feuerwehr) weitergeleitet.
Der Euro-Notruf ist als Ergänzung zu den nationalen Notrufnummern (siehe unten), nicht als Ersatz zu verstehen.
Notrufnummern in Österreich
In Österreich kann man neben dem Euro-Notruf (siehe oben) auch spezielle Nummern wählen, mit denen man je nach Situation die passenden Ansprechpartner erreicht.
Notruf 144: Rettungsdienst
Mit der Notruf-Nummer 144 erreicht man in Österreich den Rettungsdienst.
Das kann nach einem Verkehrsunfall notwendig sein, aber auch in vielen anderen Fällen: Etwa wenn man selbst oder jemand anders verletzt wurde, plötzlich sehr starke Schmerzen auftreten, es zu Atemnot oder Herzstillstand kommt oder andere Bedenken in Bezug auf den Gesundheitszustand einer Person bestehen (z.B. Bewusstlosigkeit, Verdacht auf einen Herzinfarkt, Schlaganfall o.ä.).
Notruf 122: Feuerwehr
Mit der Notrufnummer 122 erreicht man in Österreich die Feuerwehr.
Notruf 133: Polizei
Mit der Notruf-Nummer 133 erreicht man in Österreich die Polizei.
Notruf 140: Bergrettung
Mit der Notruf-Nummer 140 erreicht man in Österreich die Bergrettung.
128: Notrufnummer bei Gasgebrechen
Diese Nummer dient laut Kommunikationsparameter-, Entgelt- und Mehrwertdiensteverordnung „zur Meldung von Gasgeruch, Gasaustritt und jeder Form von Gasgebrechen, wenn dadurch eine akute oder unmittelbar drohende Gefahr für Leben, körperliche Unversehrtheit, Umwelt oder Vermögen besteht.“
141: Ärztenotdienst
Über die Notrufnummer des Ärztenotdiensts 141 kann mit mit Ärzt:innen in Kontakt treten, wenn nötig wird dann ein:e Kolleg:in zu den Betroffenen geschickt.
Achtung: Der Ärztenotdienst ist Montag bis Freitag (werktags) nur von 19 bis 7 Uhr – also in der Nacht – erreichbar. An Wochenenden (bis Montag früh um 7 Uhr) und Feiertagen kann der Ärztenotdienst rund um die Uhr angerufen werden.
Notruf 142: Telefonseelsorge
An die Telefonseelsorge können sich alle Menschen wenden, die sich in einer akuten Krise befinden. Die Nummer dient laut KEM-V 2009 „zur Hilfe und Beratung für Personen in schwierigen Lebenssituationen, etwa bei Einsamkeit, Schicksalsschlägen, Trauer, psychischen Problemen, Depression, Partnerproblemen oder Angstzuständen.“
147: Notrufnummer für Kinder und Jugendliche
Auch als „Rat auf Draht“ bekannt, dient die Nummer 147 „zur professionellen telefonischen psychologischen Beratung in Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen, insbesondere bei Gewalt, sexuellem Missbrauch oder in allen altersspezifischen Belangen.“
Notrufnummer für Gehörlose und Hörbehinderte
Unter der Nummer 0800 133 133 ist der so genannte Gehörlosen-Notruf erreichbar. Hier kann man per SMS oder FAX Hilfe verständigen.
Weitere wichtige Nummern für diverse Notfälle
Es gibt auch weitere wichtige Nummern, die man für Notfälle parat haben sollte. Diese gehören allerdings nicht zu den „öffentlichen Kurzrufnummern für Notrufdienste“ (Notrufnummern) wie in der Kommunikationsparameter-, Entgelt- und Mehrwertdiensteverordnung festgelegt und bestehen daher auch aus mehr als drei Ziffern. Dazu gehören beispielsweise folgende:
- Vergiftungszentrale: 01 406 43 43
- Frauen-Notruf: 01 717 19
Notruf-Apps
Es gibt diverse Apps, die das Absetzen von Notrufen vereinfachen sollen. In Österreich gehören dazu etwa folgende:
DEC112 – barrierefreier & „stiller“ Notruf
Wenn ein sprachbasierter Notruf via Notrufnummer nicht möglich ist, kann mit der App DEC112 ein „stiller Notruf“ abgesetzt werden. Dieser Service kann etwa für hör- oder sprachbehinderte Betroffene hilfreich sein, aber auch in Situationen zum Einsatz kommen, wo der Notruf möglichst rasch und unauffällig abgesetzt werden muss – etwa bei Gewalt in der Privatsphäre.
Um die App nutzen zu können, muss man sich registrieren. Das kann man tun, wenn man die App erstmals öffnen. Da dieser Prozess etwas Zeit in Anspruch nimmt ist es empfehlenswert, die Einrichtung in Ruhe vorzunehmen, um die App bei Bedarf rasch nutzen zu können.
Die DEC112-App ist kostenlos im Apple Store und im Google Play Store erhältlich.
FMK-Notruf-App
Auch das Forum Mobilkommunikation (FMK) bietet eine eigene Notruf-App an, die einfach und intuitiv zu bedienen ist. Die App ermöglicht auch das Festlegen eines Notfallkontakts, der am Sperrbildschirm des Smartphones ersichtlich ist, was eine wichtige Information für Ersthelfer sein kann. Notrufnummern muss man sich dafür nicht merken.
Die App ist kostenlos im Apple Store und im Google Play Store erhältlich.
Notrufnummern mit dem Smartphone anrufen
Viele Smartphones bieten auch direkt am Sperrbildschirm die Möglichkeit, einen Notruf zu tätigen – ohne Eingabe des PIN-Codes. Auch eine Netzverbindung oder Guthaben ist dafür nicht erforderlich.
Zudem können je nach Smartphone auch weitere Funktionen zur Verfügung stehen, beispielsweise das Anzeigen eines Notfallkontakts.
Was muss man bei einem Notruf beachten?
Verständigt man die Einsatzkräfte, sollte man nicht vergessen, folgende Informationen anzugeben:
- Was ist passiert?
- Wo ist es passiert? Die Adresse sollte möglichst genau angegeben werden.
- Wer ist verletzt, welche Verletzungen liegen vor?
- Wer ruft gerade an?
Wichtig: Der Anruf sollte immer von der Notrufzentrale beendet werden, nicht vom Anrufer oder der Anruferin. In einer Stresssituation kann es passieren, dass man entscheidende Details zu erwähnen vergisst – das geschulte Personal am anderen Ende der Leitung weiß, welche Daten abgefragt werden müssen, um rasch Hilfe schicken zu können.