Vom Mustang bis zum Minivan: Diese Autos machten Lee Iacocca zur Legende

Lee Iacocca ist als Schöpfer des Ford Mustang und als Retter des Chrylser-Konzerns in die Geschichte eingegangen – unter anderem.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Lido Anthony „Lee“ Iacocca ist am 2. Juli 2019 im Alter von 94 Jahren gestorben. Als „Vater des Ford Mustang“ und Retter des Chrysler-Konzerns avancierte der US-Amerikaner zu einer Automobil-Ikone des 20. Jahrhunderts. „Er war einer der großen Leiter unseres Unternehmens und der gesamten Autoindustrie“, schrieb FCA in einem ersten Statement. „Er hat eine historische Rolle dabei gespielt, Chrysler durch die Krise zu führen und zu einer wettbewerbsfähigen Kraft zu machen.“

Wie Lee Iacocca mit der Rettung des Chrylser-Konzerns Geschichte schrieb und zum bestbezahlten Manager der Welt wurde, könnt ihr hier nachlesen.

„American Dream“: Vom Einwanderer-Kind zur Manager-Ikone

1946 legte Iacocca, Sohn italienischer Einwanderer, mit einem Praktikum bei Ford den Grundstein für seine steile Karriere. Nach einem kurzen Gastspiel bei den Ingenieuren wechselte Iacocca in die Marketingabteilung, wo er mit außergewöhnlichen Kampagnen Aufsehen erregte. Ab 1960 durchlief der damals 36-jährige diverse Stationen im Management, bis er 1970 zum Präsident der Ford Motor Company ernannt wurde. In dieser Zeit wurde Iacocca zur treibenden Kraft hinter dem Ford Mustang, der die Herzen und Garagen der Amerikaner im Sturm erobern sollte.

Vom Mustang bis zum Minivan: Diese Autos machten Lee Iacocca zur Legende
Gene Bordinat, Lee Iacocca and Donald Frey mit dem ersten sowie dem einmillionsten Ford Mustang. © Bild: Werk

Revolutionäre Ideen

Neben dem Pony Car entwickelte Iacocca auch weitere revolutionäre Ideen wie einen Minivan oder ein Baukasten-System. Bei Ford stieß er damit allerdings nicht auf sonderlich viel Gegenliebe und wurde 1978 entlassen. Seiner Karriere tat der darauffolgende Wechsel zu Chrysler aber keinen Abbruch, im Gegenteil: Mit der Rettung des maroden Konzerns ging die Manager-Ikone endgültig in die Geschichtsbücher ein. Mit dem K-Car wurde bei Chrysler auch Iacoccas Idee eines Baukastensystems Realität. In den 1980er Jahren erwies sich auch der Minivan als höchst erfolgreich.

Ein CEO als „Autoverkäufer der Nation“

Zudem avancierte Iacocca mit seinen markigen Sprüchen und selbstbewussten Werbeauftritten zu einer Art Celebrity in den USA.
„Wenn ihr ein besseres Auto findet, dann kauft es“ – Sager wie diese machten den Chrysler-Chef zum „(Auto)-Verkäufer der Nation“.

1985 erschien sein Buch „Iacocca: An Autobiography“, das sich weltweit sieben Millionen Mal verkaufen sollte. 1992 ging Iacocca in den Ruhestand.

Lee Iacoccas wichtigste Autos im Überblick

Ford Mustang

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Ford Mustang Hardtop aus dem Jahr 1965 im zeitgerechten Ambiente. © Bild: Werk

Lee Iacocca setzte die Entwicklung des Mustang bei Ford durch. Der Erfolg sollte ihm Recht geben: Die kostengünstigen Kraftpakete eroberten die Herzen und Garagen der Amerikaner (und der ganzen Welt) im Sturm. Ford rechnete damit, im ersten Jahr nach der Einführung höchstens 100.000 Exemplare des Mustang zu verkaufen – diese Zahl wurde bereits nach drei Monaten überschritten. Im Jahr 1968 machte Steve McQueen den Mustang mit der legendären Verfolgungsjagd in „Bullit“ zum Filmstar und verankerte ihn fest in der amerikanischen Popkultur. Sechs Generationen sind dem Urvater der „Pony Cars“ mittlerweile nachgefolgt.

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Der 1965er Mustang mit seinem Nachfahren aus dem Modelljahr 2018. © Bild: Werk

Ford Escort

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© Bild: Werk

Mit dem Ford Escort fällt auch eine europäische Ikone in die Ära Iacocca. Nach seiner Einführung im Jahr 1968 zeigten sich vor allem die britischen Autokäufer begeistert vom Escort, mehr als vier Millionen Exemplare des Wagens wurden in den kommenden Jahrzehnten in Großbritannien verkauft.

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Produktion des Ford Escort in Dagenham, Großbritannien, im Jahr 1974. © Bild: Werk

Chrysler K-Cars

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Der Plymouth Reliant aus dem Jahr 1981. © Bild: Werk

Beim Ford wollte man von Iacoccas Idee eines Baukastensystems nichts wissen, bei Chrysler wurde sie mit den K-Cars umgesetzt – und das höchst erfolgreich. Zu den Autos, die auf der K-Plattform gebaut wurden, zählen Dodge Aries (auch bekannt als Aries K), Plymouth Reliant und Chrysler LeBaron. Die K-Cars trugen maßgeblich zur Rettung des Chrysler-Konzerns bei.

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Der Dodge Aries, auch bekannt als „Aries K“. © Bild: Werk
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Der Chrylser LeBaron.
© Bild: Werk

Chrysler Minivans

Den Geschmack der Käuferschaft traf Iacocca auch mit den Minivans, allen voran dem Plymouth Voyager. Die geräumigen Familienfahrzeuge wurden zum durchschlagenden Erfolg, auf den auch andere Hersteller aufsprangen.

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Iacoca bei der Präsentation des Plymouth Voyager. © Bild: Werk

„Ich prognostiziere, dass der Voyager und der [Dodge] Caravan für die 1980er sein werden was der Mustang für die 1960er war – Fahrzeuge, die außergewöhnliches Käuferinteresse und Aufregung auslösen, und die andere Hersteller dazu zwingen, Nachahmungen auf den Markt zu bringen“, sagte Iacocca im Jahr 1984. Seine Prognose sollte sich als überaus treffend erweisen.

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Der Plymouth Voyager. © Bild: Werk

Lamborghini Diablo

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Der Lamborghini Diablo. © Bild: Werk

1987 kaufte Chrysler Lamborghini. Diese Ära dauerte zwar nur bis 1994, brachte Iacocca aber die Gelegenheit, im Jahr 1991 mit dem Lamborghini Diablo einen der aufsehenerregendsten Sportwagen der Neunziger zu präsentieren.

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