Der Autofriedhof in Schweden liegt in Bästnas im Värmland, hier ruhen hunderte Oldtimer
In Schweden gibt es einen Autofriedhof: Bästnas. Nahe bei Töcksfors an der norwegischen Grenze. Wir stolperten im Archiv über ein paar Bilder.
Die Geschichte diesem ganz besonderen Autofriedhof in Schweden ist gut genug, um sie wieder und wieder zu erzählen. In den 1950er Jahren hatten die Norweger das Problem, dass der Import von Autos derart hoch besteuert war, dass er praktisch verboten war. Während also in Schweden sanft das Automobil seine Wurzeln in die Gesellschaft grub, blieb Norwegen hinten dran. Doch der Import von Einzelteilen war auch in Norwegen günstig und erlaubt. Also gründeten die Brüder Ivansson in Bästnas eine Werkstatt.
Der Autofriedhof in Schweden (Bästnas)
In Bästnas gab und gibt es nicht genug Kunden für eine Werkstatt. Aber das winzige Dorf war nah genug an der norwegischen Grenze, um in Schweden die Fahrzeuge auseinander zu bauen, die Einzelteile über die Grenze zu transportieren und sie in Norwegen wieder zusammen zu bauen.
Rundgang am Autofriedhof
Der Friedhof wächst
Das Geschäft lief so gut, dass immer mehr Autos rund um die Werkstatt darauf warteten, entweder ausgeschlachtet oder vollständig demontiert zu werden. Weil in einem solchen Verhau das ein oder andere Auto mehr nicht auffällt, kamen im Lauf der Jahre immer mehr Schweden auf die Idee, ihr Auto einfach direkt dort zu entsorgen. Schließlich liegt der Autofriedhof von Bästnas selbst für schwedische Verhältnisse im Nirgendwo (auf dieser Seite findet ihr weitere Infos zum Gelände).
Autofriedhof in Schweden (Båstnäs)
Die Natur holt sich die Fahrzeuge zurück
1986 gaben die Gebrüder Ivansson ihr Geschäft auf. Damals bildeten rund 1.000 Fahrzeuge diesen Autofriedhof. Es ist beinahe schon eine Zeitreise. Anhand der Auto-Kadaver lässt sich die Entwicklung der Mobilität in Nordeuropa nachvollziehen. Denn aus jedem Baujahr und von jeder Marke gibt es hier Fahrzeuge.
Hier wird nicht geschlafen
Freilich holt sich Wald sein Revier zurück. Büsche und Bäume, Sträucher und Moose klettern die Autos entlang. Moos bedeckt die Karosserien. Oft liest man von den „sleeping beauties“, was schlichtweg falsch ist. Die Fahrzeuge schlafen nicht, sie sind bereits gestorben. Aber in Würde. Alle Bilder sind von Terje Enge.