Andreas Riedmann
Ford Raptor: Varianten, Preise, Ausstattungen

Ford Raptor: Varianten, Preise, Ausstattungen

Wuchtiger Auftritt, hohe Belastungsfähigkeit – ein Ford Raptor wird kaum übersehen. Dabei vereint er hohe Geländegängigkeit mit Pick-up-unüblichem Komfort.

Zuletzt aktualisiert am 07.08.2023

Sie gehören zum amerikanischen Lebensstil wie die Cowboy-Schuhe: die Pick-ups. Auch hierzulande erfreuen sich die bulligen Lastesel immer größerer Beliebtheit – trotz Parkplatzmangel und hoher Spritpreise. Die Edition „Raptor“ steht jeweils für die stärkste und wuchtigste Ausgabe eines Pick-up-Modells. Aktuell sind sowohl Ford Ranger als auch Ford F-150 in der Raptor-Ausführung zu haben.

Der neue Ford Ranger Raptor
Der neue Ford Ranger Raptor © Bild: Andreas Riedmann

Ford Ranger Raptor

Der in Österreich meistverkaufte Pick-up Ford Ranger ist an sich schon kein kleines Auto, aber der 2019 vorgestellte Ford Ranger Raptor legt noch eines drauf: trotz ähnlicher Abmessungen wie beim Ranger sorgen die bullige Front und stärker akzentuierte Radkästen mit schwarzen 17‘‘-Alufelgen für einen aggressiven, fordernden Auftritt, der die Fahrspur augenblicklich freimacht, sobald der Raptor im Rückspiegel auftaucht.

Erste Generation

In der ersten Generation machte ein Vierzylinder-Dieselmotor mit 157 kW (213 PS) den Dino zwar nicht zur flinksten Eidechse, mit 10-Gang-Automatikgetriebe und zuschaltbarem Allradantrieb war der Raptor aber für alle Transport- und Lastenziehaufträge bestens gewappnet. In der Doppelkabine fanden vier(einhalb) Personen locker Platz und der Fahrer freute sich über serienmäßiges Navigationssystem und viele Assistenzsysteme. Die abdeckbare Ladefläche fasste einen ganzen Partyeinkauf bis 545 Kilogramm Zuladung, die maximale Anhängelast betrug 2.500 Kilogramm.

Seine Stärken zeigte der Raptor im Gelände: 500 Nm Drehmoment verhinderten Leerlaufen in Schlamm oder Sand, mit sechs Fahrmodi war auch das Fahren im schwierigsten Gelände noch spaßig. 2021 wurde eine Special Edition vorgestellt, die sich vom Original aber nur durch mattschwarze Dekorstreifen von der Front bis zum Heck unterschied. Sicherheitstechnisch ist man aufgrund der hohen Sitzposition ohnehin im Vorteil, dennoch erhielt der Ford Ranger im NCAP-Crash Test fünf von fünf möglichen Punkten. Wenig überraschend wurde besonders die Fahrersicherheit sehr gut bewertet. Die erste Generation des Raptor kostete in Österreich ab etwa 61.000 Euro (brutto).

Zweite Generation

Seit Ende 2022 steht die zweite Generation des Ford Ranger Raptor in den Startlöchern. Die Front erscheint mit dem neuen Scheinwerferdesign noch breiter, im Inneren dominieren nun volldigitale Instrumente und ein hochformatiges Touch-Display, das bereits aus dem elektrischen Mustang Mach-E bekannt ist. Das Interieur wurde insgesamt völlig neu gestaltet, mit markantem Raptor-Logo, farbigen Ziernähten und deutlich ausgeprägten und farbig akzentuierten Wangen an den Sitzen. Serienmäßig verfügt der neue Ranger Raptor über Ambientebeleuchtung, LED-Matrix-Scheinwerfer, elektrisch verstellbare Fahrer- und Beifahrersitze sowie ein B&O-Soundsystem.

Erstmals wird der Ford Ranger Raptor von einem 3.0l-V6-EcoBoost-Twin-Turbo Benzinmotor mit 215 kW (292 PS) angetrieben und ist damit deutlich stärker als sein Vorgänger. Das macht sich allerdings auch im Verbrauch bemerkbar: gab sich der Dieselmotor noch mit maximal 10 Litern Diesel zufrieden, ist der Benziner mit 13,8 Liter deutlich durstiger. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 180 km/h gleichgeblieben. Zusätzlich fand ein neuer, „Baja“ genannter Fahrmodus Einzug, eine Reminiszenz an die legendäre Baja Ralley, bei der neue Ford Pick-ups auf Herz und Nieren getestet werden.

Die Geländegängigkeit ist immer noch herausragend: der Ranger Raptor kann bis zu 850 Millimeter unter Wasser fahren und bewältigt Böschungswinkel bis zu 30°. Die Ladeflächenbreite wurde gegenüber dem Vorgänger auf 1.223 mm erweitert, was die maximale Nutzlast auf 656 Kilogramm erhöht.

Der neue Ford Ranger Raptor kostet aktuell aufgrund der hohen NoVA und eines CO2-Malus 96.666,80 Euro brutto und gilt als vorsteuerabzugsfähiges Fahrzeug.

Aktuelle Infos und Preise zum neuen Ford Ranger Raptor findet ihr auf der Herstellerseite.

Der neue Ford Ranger Raptor
Der neue Ford Ranger Raptor © Bild: Andreas Riedmann

Ford F-150 Raptor

Der Ford F-150 wird in Österreich nicht direkt über Ford verkauft, sondern ist nur als US-Import bei entsprechenden US-Car-Händlern zu bekommen. Die F-Serie ist Fords Bestseller-Pick-up in Amerika und wird seit 1948 durchgehend gebaut – aktuell bereits in der vierzehnten Generation!

Seit 2016 wird der F-150 auch in der Raptor-Version angeboten, seit Juli 2022 auch eine noch stärkere Version „Raptor R“. Die Pick-ups werden von V6- oder V8-Motoren zwischen 2,7 und 5,2-Litern Hubraum angetrieben, der Raptor ist die Top-Ausstattungslinie. Der aktuelle Ford F-150 Raptor hat einen V6-EcoBoost-Benzinmotor mit 3,5 Litern Hubraum, 335 kW (456 PS) und beachtlichen 773 Nm Drehmoment. Weiters stehen ein 5,0-Liter-V8 mit 299 kW (406 PS) oder ein 3,5-Liter-Full Hybrid-V6 mit 321 kW (436 PS) zur Verfügung. Die Nutzlast beträgt über 1.200 Kilogramm, Anhänger bis zu 3,5 Tonnen können mit dem F-150 gezogen werden.

Das Fahrzeug ist fast sechs Meter lang und 2,2 Meter breit, darf in Österreich aber mit einem B-Führerschein gelenkt werden, solange das höchstzulässige Gesamtgewicht 3,5 Tonnen nicht übersteigt. Für einen F-150 Raptor muss man mindestens 110.000 Euro bereithalten.

Aktuelle Testberichte zu den Ford-Raptor-Modellen findet ihr mit unserer Testberichtsuche.

Häufig gestellte Fragen zur MARKE MODELL

Was bedeutet „Raptor“?

„Raptor“ ist bei Ford Pick-ups die Bezeichnung für die höchstmögliche Ausstattung und Motorisierung. Aktuell kann der Ford Ranger in der Ausführung „Raptor“ direkt bei Ford bestellt werden. Für den F-150 Raptor muss man sich hingegen an Importeure für US-Autos wenden.

Wie viel kostet ein Ford Raptor?

Der Ford Ranger Raptor kostet aktuell in Österreich rund 100.000 Euro (inkl. MWSt), der F-150 Raptor noch etwa 10.000 Euro mehr.

Was kann ich mit einem Ford Raptor transportieren?

Die Ladefläche des Ford Ranger Raptor umfasst etwa 2,4 Quadratmeter und ist fast 1,60 Meter lang. Damit kann man eine Normpalette problemlos transportieren. Beim Ford F-150 Raptor ist die Ladefläche noch einmal 10 Zentimeter länger.

Fazit

Wer oft in der Stadt parken muss, ist mit einem Ford Raptor nicht gut beraten – er wird sich kaum in irgendeine Parklücke zwängen können und in so mancher Nebenstraße wird es eng. Bei fünf (Ranger Raptor) bzw. sechs (F-150 Raptor) Metern Fahrzeuglänge braucht es schon amerikanische Platzverhältnisse. Wer aber ein solides Nutzfahrzeug mit hoher Zuladung und Zugkraft sucht, dennoch aber nicht auf Antriebspower und komfortable Innenausstattung verzichten will, der fühlt sich in einem Ford Raptor pudel-, Verzeihung: dinowohl!