Andreas Riedmann
Ford Focus: Preise, Varianten, Ausstattung

Ford Focus: Preise, Varianten, Ausstattung

Meistverkauftes Auto weltweit – der Ford Focus ist eine amerikanische Erfolgsgeschichte, die allerdings 2025 ihr Ende finden wird.

Zuletzt aktualisiert am 30.06.2023

Der Ford Focus ist einer der Dauerbrenner des US-amerikanischen Autoherstellers. Der Nachfolger des Ford Escort wird seit 1998 durchgehend gebaut und bereits millionenfach verkauft. Günstige Preise, verschiedenste Varianten und hohe Sicherheitsstandards haben eine große Anhängerschaft aufgebaut. Doch die Erfolgsstory hat ein Ende: die Produktion soll 2025 eingestellt werden – eine Folge der neuen Ford-Strategie, vor allem in Europa künftig fast nur mehr auf Elektrofahrzeuge setzen zu wollen.

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Baureihen

Ford Focus ´99 (1998 – 2004)

Der damals neue Ford Focus mit den charakteristischen dreieckigen Frontleuchten wurde 1998 vorgestellt und ab 1999 in Österreich verkauft. Zur Auswahl standen eine drei- oder fünftürige Schrägheckvariante, eine viertürige Stufenheckvariante oder ein Kombi („Turnier“). Gemeinsam mit dem Ford Ka war der Focus Vertreter des „New-Edge-Designs“. Anfänglich mit drei Benzinmotoren ab 55 kW (74 PS) erhältlich, gesellte sich ab 1999 ein TDDi-Dieselmotor mit ebenfalls 55 kW (74 PS) dazu.

2000 und 2001 war der Ford Focus weltweit das meistverkaufte Auto. 2001 folgte eine Modellpflege mit neuen Scheinwerfern, geänderten Stoßfängern und neuen Details im Innenraum. Der Kombi erhielt eine Dachreling. Zwei stärkere Benzinmotoren mit Leistungen ab 127 kW (173 PS) vervollständigten die Motorenpalette, das Topmodell ST 170 erhielt ein Sportfahrwerk, Sportsitze und Xenonlicht. 2002 folgte mit dem RS MK1 eine Rennsportvariante mit 158 kW (215 PS)-Turbomotor, Brembo-Bremsen, Sperrdifferential und Sportgetriebe. Bei Markteinführung kostete der Ford Focus ab etwa 27.000 Euro.

Beim NCAP-Crashtest erhielt der Focus vier der fünf möglichen Sterne. Vor allem die mangelnde Fußgängersicherheit sorgte für den Sterneabzug. In der Pannenstatistik ist der Focus ebenfalls kein Musterschüler, die Pannenliste umfasst ausgehängte Schaltseile, defekte Kupplungen, Probleme mit dem Motormanagement, defekte Anlasser, Luftmassenmesser, Saugrohdruckfühler und Dieseleinspritzpumpen, feuchte Zündkerzen und verkokte Abgasrückführungen. Auch Störungen bei Zentralverriegelung und Fensterheber waren keine Seltenheit. Zudem neigte der Focus der ersten Generation zu Rostbildung an Türkanten, Scharnieren und Heckklappen.

Ford Focus ´04 (2004 – 2010)

2004 wurde der Ford Focus neu aufgelegt, wieder als Schrägheck, Stufenheck oder Kombi. Er legte an Größe zu und wurde in mehreren Editionsmodellen angeboten. Ein elektronischer Bremsassistent (EBA), ESP und ASR und sechs Airbag gehörten zur Serienausstattung. 2007 folgte eine optische Modellpflege auf Basis des „Ford Kinetic Designs“ – wieder mit Sondereditionsmodellen wie den Focus S (Sport) oder den Focus Zetec-S.

Die Motorenpalette wurde ebenfalls erweitert, die Benzinmotoren leisteten zwischen 59 kW (80 PS) im 1.4 bis 257 kW (350 PS) im Topmodell 2.5 T (RS500). Das sportliche Sondermodell RS500 wurde auf 500 Exemplare weltweit limitiert und ausschließlich als Dreitürer angeboten. Bei den Dieselmotoren dominierten kreuzbrave Vierzylinder mit Leistungen zwischen 66 kW (90 PS) und 100 kW (136 PS).

Bei der Sicherheit konnte die zweite Generation zulegen und fünf Sterne beim NCAP-Crashtest erreichen. Anders als bei der ersten Generation schwächelte hingegen das Fahrwerk. Beleuchtung, Abgasanlage und verschlissene Bremsscheiben machten ebenfalls Probleme, auch erhöhter Ölverlust war häufig. Vereinzelt neigte er immer noch zu Rostbildung. Dieselmotoren mit Turbolader zeigten aufgrund eines Konstruktionsfehlers, der erst 2008 behoben wurde, Verkokungen in der Kraftstoffleitung.

Ford Focus ´11 (2010 – 2018)

Bei der dritten Generation des Focus setzte Ford Zeichen bei den Fahrerassistenzsystemen: Müdigkeitswarner, Auffahrwarnsystem, Fahrspur-Assistenten und eine automatische Abbremsung, wenn sich der Abstand zum Vordermann verringert, brachten dem Fahrzeug als erstem Fahrzeug weltweit vier Euro NCAP Advanced Awards. Beim Crashtest behielt der neue Focus alle fünf Sterne.

Erstmals kam mit einem 1.0-Liter-Dreizylinder ein Motor der neu entwickelten „EcoBoost“-Familie zum Einsatz, mit serienmäßigem Start-Stopp-System. Die Reichweite des 74 kW (100 PS)-starken Modells wurde bei einem 50-Liter-Tank mit über 1.000 Kilometern angegeben. Aber auch in die andere Richtung wurde verstärkt: der 2.3 EcoBoost RS leistete 257 kW (350 PS). Die Dieselmotoren legten ebenfalls leicht an Leistung zu, blieben aber unauffällig.

2014 erfolgte eine Modellpflege mit neuer Frontpartie, höher positioniertem Kühlergrill und veränderter Heckpartie. Die Assistenzsysteme wurden um eine Parkautomatik ergänzt. Mit dem Focus ST, ST-Line und RS wurde auch die Tradition der Sondermodelle weitergeführt.

Auf der Mängelliste traf man alte Bekannte: Fahrwerk, Beleuchtung und Ölverlust. Insgesamt war die Qualität aber zufriedenstellend, auch wenn der Ford Focus der dritten Generation in der Pannenstatistik nur im Mittelfeld landete.

Ford Focus ´18 (seit 2018)

Seit 2018 ist die vierte Generation des Dauerbrenners am Start, in Österreich als Fünftürer oder Kombi und mit dem neuen, breiten Ford-Signature-Kühlergrill. Mit dem Focus Active wurde eine neue Crossover-Variante auf Basis des Schrägheck-Modells eingeführt. 2021 folgte ein Facelift. Insgesamt stehen sieben Ausstattungsvarianten zur Auswahl (Titanium, Titanium X, Active, Active X, ST-Line, ST-Line X und ST X).

Aktuell werden in Österreich nur der 1.0-Liter-EcoBoost-Motor (mit 92 kW/125 PS oder 114 kW/155 PS, auch als Hybrid), der stärkere 2.3-Liter-EcoBoost mit 206 kW (280 PS) sowie ein 1.5-Liter-EcoBlue-Dieselmotor mit 85 kW (115 PS) angeboten. Die Preise starten bei 30.100 Euro für den 1.0-l-EcoBoost in der fünftürigen Variante „Titanium“, das Topmodell 2.3-l-EcoBoost in der Variante „ST X“ kostet als Kombi 52.640 Euro. Hinzu kommen zahlreiche Ausstattungspakete und hohe Sicherheitsstandards (fünf Sterne bei NCAP).

Das Cockpit des Ford Focus ST.
Das Cockpit des Ford Focus ST. © Bild: Andreas Riedmann

Aktuelle Infos und Preise zum Ford Focus findet ihr auf der Herstellerseite.

Häufig gestellte Fragen zum Ford Focus

Ab wann wurde der Ford Focus gebaut?

Der Ford Focus wird seit 1998 durchgehend gebaut, als Schrägheck-, Stufenheck-, Crossover- und Kombi-Variante. Aufgrund der hohen Stückzahlen erfolgte die Produktion zeitweise gleichzeitig in bis zu sieben Werken in Deutschland, Russland, Mexiko, Argentinien, Spanien und den USA.

Was war der stärkste jemals gebaute Ford Focus?

2010 wurde mit dem RS500 der stärkste jemals gebaute Ford Focus vorgestellt. Das sportliche Sondermodell verfügte über einen 5-Zylinder-Benzinmotor mit 257 kW (350 PS) und 460 Nm. Der Dreitürer wurde auf lediglich 500 Exemplare limitiert und nur in mattschwarz ausgeliefert.

Wieviel Kraftstoff braucht der Ford Focus?

Trotz EcoBoost-Motoren beträgt der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch bei den 1.0-l-Motoren zwischen 5,1 und 6,6 Liter auf 100 Kilometer. Der 2.3-l-EcoBoost benötigt sogar 8,0 bis 8,3 Liter auf 100 Kilometer. Der 1.5-l-Diesel weist einen Durchschnittsverbrauch von 4,9 bis 5,8 Liter auf.

Fazit

Als eines der weltweit meistverkauften Autos ist der Ford Focus eine echte Erfolgsgeschichte. Seit 1998 durchgehend gebaut, war und ist er treuer und preiswerter Begleiter, wenn auch mit einigen technischen Schwächen bei älteren Modellen. Der Elektrifizierungsstrategie des Ford-Konzerns ist es geschuldet, dass der Dauerbrenner mit 2025 sein endgültiges Verbrenner-Ende findet. Bleibt zu hoffen, dass sich auch bei den E-Modellen ein vergleichbares Fahrzeug findet, dass eine solch große Anhängerschaft aufbauen wird.