Audi A3: Golf-Alternative wird zum Liebling der Kompaktklasse [Modellübersicht]

Der Audi A3 spielt seit seiner Premiere 1996 eine gewichtige Rolle in der Kompaktklasse. Dabei erweiterte er stetig die anfänglich doch recht enge Zielgruppe.

Zuletzt aktualisiert am 21.02.2023

Für all jene, die sich nicht in die Masse der VW Golf-Fahrer:innen einreihen wollten, präsentierte Audi 1996 den A3. Kompakter als der A4, aber größer und vor allem exklusiver als der Golf III. Eine größere Variantenvielfalt mit Drei- und Fünftürer, Limousine und Cabrio sprach vor allem die Frauen und Jugendlichen der gehobeneren Mittelschicht an.

Nach nunmehr 26 Jahren Bauzeit ist der Audi A3 in seiner vierten Generation sportlicher und erwachsener geworden. Hybrid- und gasbetriebene Varianten zeugen von der Zukunftsfähigkeit des A3. Ab 2026 wird es den beliebten A3 dann schlussendlich nur mehr mit vollelektrischem Antrieb geben.

Die Baureihen des Audi A3

Audi A3 8L (1996 – 2003)

1996 wurde mit dem A3 ein Kompaktklasse-Dauerbrenner vorgestellt, der sich den Großteil der Motorenpalette mit dem VW Golf IV teilte. Vorerst nur als Dreitürer angeboten, wurde 1999 eine fünftürige Variante nachgereicht. 2000 erfolgte ein optisches und technisches Facelift. Von Beginn an waren die Ausstattungsvarianten Attraction, Ambition, Ambiente und S line verfügbar, die auch heute noch angeboten werden.

Motorisierung

Die Motorenpalette reichte vom 1,6-Liter-Benziner mit 75 kW (102 PS) bis zum Spitzenmodell S3 mit 1,8-Liter-Turbomotor und anfänglich 154 kW (210 PS). 2001 wurde der S3 auf 165 kW (225 PS) gepusht. Der A3 8L verfügte über serienmäßigen Frontantrieb, Allrad war als Option erhältlich bzw. beim S3 serienmäßig. Die Basisvariante startete bei etwa 17.000 Euro.

Crashtest

Im NCAP-Crashtest 1998 erzielte das Urmodell des A3 vier der fünf möglichen Sterne. Damals wurde die Fußgängersicherheit als mangelhaft bewertet. In der Pannen- und Mängelstatistik fällt der A3 8L hingegen positiv auf, gravierende Schwachstellen sind nicht bekannt. Mitunter schwächelt die Fahrzeugelektronik, der Kühl- und Heizungsschlauch sowie das Zündschloss.

In Brasilien wurde der A3 8L noch bis Oktober 2006 gebaut, während in Europa bereits 2003 die zweite Generation eingeführt wurde.

Audi A3 8P (2003 – 2013)

10 Jahre lang war die Modellvariante 8P aktuell, welche im Stammwerk in Ingolstadt sowie – zu einem kleinen Teil – in Brüssel gefertigt wurde. Die Endfertigung des A3 Cabrio und des RS3 Sportback erfolgte im ungarischen Györ.

Erstmals als Cabrio

Neben dem Dreitürer und dem Fünftürer wurde ab 2008 auch ein Cabrio angeboten, bei dem man entgegen dem allgemeinen Trend auf ein klassisches Stoffverdeck statt eines klappbaren Blechdachs setzte. Fünf Motorvarianten zwischen 75 kW (102 PS) und 147 kW (200 PS) standen zur Verfügung.

Das Audi A3 Cabrio.
Ab 2008 gab es den Audi A3 auch als Cabrio. © Bild: Schilling & Riedmann

Crashtest

Die erste Baureihencharge von 2003 erhielt beim NCAP-Crashtest nur vier der fünf Sterne, vor allem wegen einer mangelhaften Fußgänger- und Kindersicherheit. Nach einer umfangreichen Modellpflege 2008 konnten bei einem weiteren Test 2012 allerdings alle fünf Sterne erreicht werden.

Positiv in der Pannenstatistik

Die zweite Generation des A3 zeigte sehr wenige Mängel und Pannen. In fast allen Bereichen schneiden die Modelle zwischen 2003 und 2013 gut ab. Lediglich der Kühl- und Heizschlauch, die Steuerkette beim TFSI, der Lüfter und das Zündschloss machen öfter Probleme.

Der Audi A3 Sportback.
Hier der Kompakte in seiner fünftürigen Variante als Audi A3 Sportback. © Bild: Schilling & Riedmann

Audi A3 8V (2012 – 2020)

Zwischen 2012 und 2020 wurde die dritte Baureihen-Generation des A3 gebaut. Diese Baureihe beinhaltete auch eine dreitürige Version mit Panorama-Glasschiebedach, sowie ein Cabriolet, das von 2014 bis 2016 angeboten wurde. Im April 2016 erhielt der A3 ein Facelift. Limousine und Cabriolet wurden im ungarischen Audi-Werk in Györ gefertigt, Drei- und Fünftürer im Stammwerk in Ingolstadt. Die Benzin- und Dieselmotoren umfassten eine Range von 77 kW (105 PS) bis 140 kW (190 PS). S3 und RS3 brachten bis zu 294 kW (400 PS) auf die Straße. Die Variante e-tron mit Plug-in-Hybrid verfügte neben dem Benzinmotor auch über einen Elektromotor mit 75 kW.

Der Audi A3 e-tron.
Seit 2014 gibt es mit dem Audi A3 e-tron auch eine Plug-in-Hybridvariante. © Bild: Andreas Riedmann

Erstmals auf dem modularen Querbaukasten

Der A3 8V war gemeinsam mit dem Golf VII das erste Modell des Volkswagen-Konzerns, das auf dem modularen Querbaukasten (MQB) basierte. Die Heckleuchten wurden erstmals komplett in LED-Technik ausgeführt.

Audi A3 8Y (ab 2020)

Seit 2020 wird der Audi A3 in der bereits vierten Baureihen-Generation gebaut. Die aktuelle Generation des Dauerbrenners wurde im März 2020 am Gelände des Audi Forums in Ingolstadt präsentiert und die Vorstellung per Livestream übertragen.

Aktuelle Testberichte zum Audi A3 findet ihr mit unserer Testberichtsuche.

Modell- und Motorvarianten

Angeboten wird der A3 aktuell als kompakter Sportback oder Limousine, in mehreren Motorvarianten zwischen 81 kW (110 PS) und 140 kW (190 PS). Sowohl ein 6-Gang-Schalt- als auch das S tronic 7 Gang-Doppelkupplungsgetriebe stehen zur Verfügung. Die Variante Sportback TFSI e Plug-in-Hybrid verfügt darüber hinaus über einen Elektromotor, mit dem bis zu 50 Kilometer rein elektrisch zurückgelegt werden können. Mit dem Sportback g-tron ist sogar ein Modell mit Gasantrieb erhältlich. Das Basismodell A3 Sportback 35 TDI kostet ab 36.196 Euro, die Limousine 30 TFSI startet bei 30.593 Euro. Die Gasvariante A3 Sportback 30 g-tron kostet aktuell 33.750 Euro.

Aktuelle Infos und Preise zum Audi A3 findet ihr auf der Herstellerseite.

Die Sportmodelle S3 und RS3 – beide ebenfalls als Sportback oder Limousine erhältlich – verfügen serienmäßig über Allradantrieb. Der Motor im S3 leistet 228 kW (310 PS), mit dem eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h möglich sind. Der günstigste S3 kostet 56.696 Euro. Für die Performance-Enthusiasten stehen im RS3 sogar 294 kW (400 PS) zur Verfügung. Mit 73.799 Startpreis ist der RS3 damit aber mehr als doppelt so teuer wie das Sportback-Basismodell. 

Audi A3 TFSI 2020
Ein paar Muskeln. Sehr eigenständiges Heck, man sieht kein Vorbild (außer den Vorgänger). © Bild: Andreas Riedmann

Sicherheit wird bei Audi großgeschrieben: die Fahrdynamikregelung ESC bremst die kurveninneren Räder leicht ab, sodass das Drehmoment an denen auf der Kurvenaußenseite erhöht wird. Im NCAP-Crashtest erhielt der Audi A3 8Y die volle Punktzahl.


Häufig gestellte Fragen zum Audi A3

Welche Audi A3-Modelle gibt es?

Aktuell wird der Audi A3 in allen Varianten sowohl als Sportback (Kombilimousine) als auch Limousine angeboten. Eine Variante mit Plug-in-Hybrid-Motor sowie ein gasbetriebener Motor sind ebenfalls verfügbar.

Ab wann wurde der Audi A3 gebaut?

Der kompakte Audi A3 wurde erstmals 1996 vorgestellt und wird heute bereits in der vierten Generation gebaut.

Wo wird der aktuelle Audi A3 gebaut?

Die aktuell vierte Generation des Audi A3 wird im Audi-Werk in Ingolstadt produziert.

Wie viel kosten aktuelle Audi A3-Modelle?

Die Preise für den Audi A3 starten bei etwa 30.600 Euro für den A3 Sportback 30 TFSI, das Topmodell RS3 ist mit rund 74.000 Euro mehr als doppelt so teuer.

Fazit

Der Audi A3 ist seit der Baureihenvorstellung 1996 ein grundsolides Auto, das weder durch besondere Verarbeitungsmängel, aber auch nicht durch besondere Raffinesse auffällt. Heute ist der A3 ein sportliches Kompaktmodell, das sich vor allem in der Limousinen-Variante durchaus mit seinen Konzernbrüdern A4, Passat oder Octavia messen kann. Die Sportmodelle S3 und RS3 sind vor allem bei Tunern beliebt.