Alfa 2000 Sportiva: Zwischen Theorie und Praxis

Es sollte eigentlich ein Erfolgsmodell, oder zumindest Geld eingespielt werden, aber dann wurden schließlich doch nur 4 Stück vom Alfa 2000 Sportiva gebaut.

radical mag
Veröffentlicht am 24.07.2016

Es gab da Anfang der 1950er Jahre noch manch einen Versuch von Alfa Romeo, kommerziell ein wenig erfolgreicher zu werden. Dass man in Arese wirklich außergewöhnliche Fahrzeuge bauen konnte, das wusste man selber, doch Firmenchef Orazio Satta Puliga wollte diese technische Meisterschaft, diesen Stil, die Grandezza endlich auch in schwarze Zahlen umgesetzt sehen. Etwas, was mit Modellen wie dem 6C 3000 oder dem Disco Volante nicht möglich war. Und so entstand der Alfa 2000 Sportiva.

Alfa 2000 Sportiva in der Theorie

Die Idee war an sich richtig. Als Plattform diente der stabile, aber halt auch etwas langweilige 1900. Entwicklungschef Giuseppe Busso hatte den Auftrag, möglichst viele Gleichteile dieses Wagens zu verwenden, aber doch etwas Außergewöhnliches zu schaffen. Also ließ er den Motor etwas aufbohren, der Vierzylinder kam bei 1.997 cm³ auf eine Leistung von 136 PS bei 6.500/min. Das Fahrwerk wurde mit Hilfe von einigen Renn-Komponenten aus dem 6C 3000 CM auf Vordermann gebracht. Als Höchstgeschwindigkeit wurden für diesen 915 Kilo schweren Wagen 220 km/h geschätzt – ein sehr guter Wert für einen 2-Liter-Sportwagen im Jahr 1954.

1954-Alfa-2000-Sportiva (2)
© Bild: Peter Ruch

Alfa 2000 Sportiva in der Praxis

Mit der Optik wurde Bertone beauftragt. Franco Scaglione zeichnete hübsche, harmonische Linien – die dann aber mit einigen ziemlich barocken Elementen durchbrochen wurden. Totale Begeisterung schien auch bei Alfa selber nicht zu herrschen über diesen Entwurf, es wurden nur gerade zwei Coupé und zwei Cabrios gebaut, dann rechnete man noch einmal – und verwarf die Idee eines Alfa Romeo 2000 Sportiva.

Alfa Romeo Museo Storico

Es ist dies ein weiterer Teil über unsere liebsten Ausstellungsstücke im Museo Storico von Alfa Romeo, wo wir eine Nacht verbringen durften. Was wir schon hatten:

Vielen Dank für diesen Beitrag an die Kollegen von radical-mag.com