Morgan Plus Four: Alles beim Neuen

Morgans bestehen jetzt untenherum aus Alu und Renntechnik, lassen sich äußerlich aber nichts davon anmerken. Auch die 258 PS aus dem schwächsten Motor beweisen, dass eine neue alte Zeit angebrochen ist

autorevue Magazin
Veröffentlicht am 11.01.2022

Wer das gar nicht so kleine Kleingeld für den Klappenauspuff investiert, bekommt dazu auch die Sporttaste an der Mittelkonsole, dezent mit S+ markiert. Drückt man sie, dann rabauzt der Morgan Plus Four vernehmbar mehr als sonst, und nein, das Geräusch wird nicht per Lautsprecher in den Innenraum geblasen – schon alleine deshalb, weil die Grenze zwischen innen und außen hier gerne im Wind verweht. Das Röhren mit gedrückter Sport­taste aber wahrt eine gewisse Noblesse, ein Morgan passt stets zu Teetassen und dezent abgespreiztem Finger, auch mit Sportauspuff wird er nie zum Prolo mit Unterleiberl und Bierfahne. Auch nicht, wenn er neuerdings nicht unter 258 PS zu haben ist und nur noch drei Prozent seiner Teile vom Vorgänger in die Neuzeit gefunden haben. Hier geht’s also nicht um ein Midlife-Facelift, sondern um Denkmalpflege unter dem Rockzipfel. Es weiß obendrein niemand, wann ein Morgan, genauer: DER Morgan seine Lebensmitte erreicht. Ein zarter Verdacht geht dahin, dass er bis zu seiner Lebensmitte noch Zeit hat, er ist ja erst seit 1953 in Produktion. Wer 68 Jahre geschafft hat, ist irgendwie unsterblich, da haben uns Autos was voraus.

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