Alle Informationen zur temporären Pannenstreifen-Freigabe auf der A4

Ab Juli wird die temporäre Pannenstreifen-Freigabe auf einem rund vier Kilometer langen Teilabschnitt der A 4 getestet. So soll der Verkehr zu Stoßzeiten entlastet und die Staubildung vermindert werden.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Ab Mitte Juli wird bei Überlastung auch der Pannenstreifen auf einem Teilabschnitt der A 4 Ostautobahn freigegeben. So sollen Verkehrsfluss und Sicherheit erhöht sowie die Staubildung vermindert werden. Im Rahmen des Pilotprojektes wird die so genannte temporäre Pannenstreifen-Freigabe auf einer Strecke von knapp vier Kilometern Länge in Fahrtrichtung Ungarn zwischen der Simmeringer Haide und dem Knoten Schwechat getestet.  In Ländern wie Holland oder Deutschland wird bereits seit den 1990er Jahren eine zusätzliche Spur bei Überlastung geöffnet.

Mehr Kapazitäten und weniger Stau

Der für das Pilotprojekt gewählte Abschnitt der A 4 ist eine typische zweispurige Autobahn in einem Ballungsraum, die zu den Stoßzeiten an ihre Belastungsgrenze stößt. Die  Pannenstreifen-Freigabe stellt im Gegensatz zum Neubau zusätzlicher Spuren eine rasch umsetzbare und wirtschaftliche Möglichkeit für mehr Kapazitäten und weniger Stau dar, wie die ASFINAG betont.

Überblick über den Ablauf der Temporären Pannenstreifen-Freigabe

Schritt 1: Strecken-Check

Zur Erfassung des Streckenabschnitt werden 30 neue Kameras installiert. Vor jeder Freigabe des Pannenstreifens wird die Strecke mithilfe der Aufnahmen sowie durch so genannte Traffic Manager von der ASFINAG überprüft. Ist alles in Ordnung, gibt die Verkehrsmanagement-Zentrale in Wien Inzersdorf den Pannenstreifen auf der 3,8 Kilometer frei.

Schritt 2: Öffnung des Pannenstreifens

Der geöffnete Pannenstreifen wird direkt darüber auf den elektronischen Überkopfwegweisern mit einem grünen Pfeil signalisiert – und weiters rechts neben der Fahrbahn durch das Anzeigen der dritten Fahrspur. Nur wenn diese Anzeigen aktiv sind, ist es erlaubt, den Pannenstreifen zu befahren.

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© Bild: YouTube Screenshot

Schritt 3: Sperrung des Pannenstreifens

Sobald die Verkehrsbelastung zurückgeht, wird der Pannenstreifen wieder gesperrt. Im Bereich der Simmeringer Haide erscheint auf der Überkopfanzeige oberhalb des zusätzlichen Fahrstreifens ein gelb blinkender Pfeil. Jetzt darf der Pannenstreifen nicht mehr befahren werden. Auch rechts neben der Fahrbahn wird durch Pfeile auf die Sperre des Pannenstreifens hingewiesen. Für Lenkerinnen und Lenker, die zum Zeitpunkt der Sperre weiter vorne auf dem Pannenstreifen unterwegs sind, ändert sich die Anzeige nicht – sie bleibt auf „grün“. Die Fahrt kann also bis zum Knoten Schwechat auf dem Pannenstreifen fortgesetzt werden.

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© Bild: YouTube Screenshot

Nach der Sperre erlischt jede Info: Der Pannenstreifen ist für den Fließverkehr gesperrt.

Weitere wichtige Informationen rund um das Pilotprojekt auf der A 4

Tempolimit: Wie im Normalzustand gilt auch bei freigegebenem Pannenstreifen das auf den Überkopfanzeigen je nach Verkehrsdichte angegebene Tempolimit.

Lkw-Fahrverbot ganz links: Pkw dürfen jede der drei Spuren auf dem Abschnitt der A 4 benützen. Nicht so der Schwerverkehr: Die ganz linke Spur ist künftig etwas schmäler und nur Pkw vorbehalten, hier gilt dann ein Fahrverbot (wie in Baustellen-Bereichen) für überbreiten Schwerverkehr.

Abfahrt auf die S 1: Ist der Pannenstreifen freigegeben, ist dieser zugleich die Abbiegespur auf die S 1 beim Knoten Schwechat.

Richtiges Verhalten bei Pannen: Im Ernstfall sollten Lenkerinnen und Lenker das Fahrzeug nach Möglichkeit in einer der beiden neuen abgesicherten Pannenbuchten abstellen. Bei Pannen oder Unfällen wird der Pannenstreifen von der Zentrale Inzersdorf auch umgehend geschlossen.

Die Rettungsgasse auf drei Spuren: Die Rettungsgasse ist bei freiem Pannenstreifen genauso zu bilden wie auf Autobahnen und Schnellstraßen mit drei Spuren: Die Fahrzeuge auf dem linken Fahrstreifen bleiben ganz links, die Fahrzeuge in der Mitte und auf dem Pannenstreifen (also die ganz rechte Spur) ordnen sich rechts ein.