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Falsch getankt – was tun?

Falsch getankt – was tun?

Wer versehentlich falsch getankt hat, muss schnell reagieren – sonst kann der Irrtum richtig teuer werden. Hier erfahrt ihr, was zu tun ist.

Christian Gaisböck
Zuletzt aktualisiert am 12.01.2024

Manchmal reichen ein paar Sekunden Unachtsamkeit, und schon ist es passiert: Man hat versehentlich den falschen Kraftstoff getankt, also statt Diesel Benzin in den Tank gefüllt oder umgekehrt.

Besonders häufig passiert das, wenn man mit einem geborgten Auto unterwegs ist und beim Tankvorgang die Macht der Gewohnheit walten und die Gedanken schweifen lässt. Auch wenn die Zapfsäulen falsch befüllt wurden, kann der falsche Treibstoff im Tank landen – selbst wenn man beim Tanken zur richtigen Zapfpistole greift.

Natürlich sollte man primär darauf achten, dass es gar nicht erst zu einer solchen Verwechslung kommt – der löbliche Präventionsgedanke hilft im Notfall aber auch nicht weiter. Was kann man also tun, wenn es trotz aller Aufmerksamkeit einmal passiert und der falsche Kraftstoff im Tank gelandet ist?

Apropos tanken: Mit unserem Spritpreisrechner habt ihr die Preise für Benzin und Diesel immer im Blick – sofern ihr zum richtigen Zapfhahn greift, kann also (fast) nichts mehr schiefgehen.

Benzin statt Diesel getankt

Wer versehentlich Benzin statt Diesel in ein älteres Auto getankt hat, sollte zuerst in der Betriebsanleitung nachsehen: Oft ist ein geringer Prozentsatz an Benzin im Dieseltank tolerierbar. Dass geringe Mengen Benzin für Dieselfahrzeuge generell kein Problem darstellen, ist aber ein Irrglaube, der längst überholt ist.

Bei neueren Dieselfahrzeugen ist der Irrtum in der Regel nämlich weit problematischer. Hier genügt schon eine geringe Menge an Benzin, um schwerwiegende Schäden hervorzurufen. Der Grund dafür ist, dass das Benzin dem notwendigen Diesel-Schmierfilm zu Leibe rückt, wodurch Späne entstehen können, die das Kraftstoffsystem beschädigen.

Wurde der Motor noch nicht gestartet, genügt oft das Auspumpen des Tanks. 

Ist der Motor schon gelaufen, muss eventuell das gesamte Einspritzsystems einschließlich Hochdruckpumpe, Kraftstoffleitungen, Injektoren und Tank getauscht werden – und das kann sehr teuer werden. In jedem Fall solltet ihr euer Auto einem Experten mit entsprechendem Equipment und der Möglichkeit zur fachgerechten Entsorgung des abgepumpten Kraftstoffs anvertrauen.

Wenn der Irrtum nicht gleich an der Tankstelle auffällt, macht er sich während der Fahrt durch heftige Klopfgeräusche bemerkbar. In dem Fall solltet ihr umgehend den Motor abstellen, den Pannendienst rufen und nicht mehr weiterfahren.

Diesel statt Benzin getankt

Eigentlich ist ein Diesel-Einfüllstutzen größer als eine Benzin-Tanköffnung. Daher sollte es theoretisch relativ schwer bis unmöglich sein, einen Benziner unbemerkt mit Diesel zu betanken. In der Praxis kommt es trotzdem immer wieder vor. Bemerkbar macht sich der Irrtum während der Fahrt, indem der Motor zu stottern und qualmen beginnt. Auch in diesem Fall sollte der Motor so rasch wie möglich abgestellt und der Tank abgepumpt werden.

Selbst wenn ihr den Irrtum bereits während des Tankens bemerkt, gilt: Auch ein bisschen Diesel im Benzintank ist zu viel, der Motor sollte gar nicht erst gestartet werden.

Normalbenzin statt Super oder Super Plus getankt

Wer irrtümlich Normalbenzin statt Super oder Super Plus getankt hat, sollte die Betriebsanleitung konsultieren. Meist verzeiht das Fahrzeug diesen Irrtum, und man kann auch mit dem falschen Treibstoff weiterfahren. Bei älteren Motoren sollte man ehestmöglich richtig nachtanken und dem Auto keine zu hohe Leistung abverlangen.

Super statt Normalbenzin getankt

Wer irrtümlich Super oder Super Plus statt Normalbenzin getankt hat, kann ohne Bedenken weiterfahren.