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E-Scooter mit Getriebe oder als Direktläufer? Die Vor- und Nachteile

E-Scooter mit Getriebe oder als Direktläufer? Die Vor- und Nachteile

Warum ein E-Scooter mit Getriebe größere Steigungen bewältigt, worin der Unterschied zu Direktläufern liegt: Hier der Überblick.

Zuletzt aktualisiert am 30.11.2023

Die Steigfähigkeit von E-Scootern ist bei den gängigen Direktläufer-Modellen meist sehr begrenzt und sorgt nicht selten für Ärger: Eine hohe Peakleistung alleine reicht nicht, um bergauf wirklich gut voranzukommen. Entscheidend ist auch das Drehmoment. Hier sind E-Scooter mit Getriebemotor klar im Vorteil.

Steigfähigkeit: Was ist das?

Die Fähigkeit eines Fahrzeuges, eine Steigung zu überwinden, wird als Steigfähigkeit bezeichnet. Sie wird in % angegeben. Die Berechnungsgrundlage: Steigung um 45° = 100%. Durchschnittlich motorisierte E-Scooter mit etwa 350 Watt schaffen in der Praxis etwa 10 % Steigung, für Steigungen bis 15% braucht es bereits ein 36V-Modell mit einer Peakleistung von mindestens 600 Watt.

Vorteil Direktläufer: Geschwindigkeit

Bei den meisten angebotenen E-Scootern handelt es sich um Direktläufer, bei denen die Motorumdrehungen direkt auf die Straße übertragen werden. Je nach Motorleistung drehen sie zwar schneller, allerdings mit weniger Drehmoment, das für Steigungen entscheidend ist.

Vorteil Getriebemotor: Steigungen

Mit dem zusätzlichen Planetenradgetriebe wird die Motordrehzahl untersetzt. Damit wird die Endgeschwindigkeit zwar reduziert, das Drehmoment aber deutlich erhöht. Das bedeutet: Ein 300 Watt-Direktläufer hat weniger Steigfähigkeit im Vergleich zu einem 300 Watt-Modell mit Getriebemotor.

Da die maximale Geschwindigkeit bei E-Scootern im öffentlichen Verkehr aber ohnehin begrenzt ist, bleibt unterm Strich: Ein E-Scooter mit Getriebemotor wie z.B. der SO4 PRO Gen 2 von Soflow erreicht im Endeffekt die gleiche Endgeschwindigkeit, schafft aber deutlich größere Steigungen.

Praxiserfahrungen mit E-Scooter mit Getriebemotor

Der Unterschied bei der Steigungsfähigkeit zwischen Direktläufern und Modellen mit Getriebemotor ist nicht nur am Papier, sondern auch in der Praxis sehr deutlich. Trotz dieses großen Vorteils soll aber nicht unerwähnt bleiben: Ein E-Scooter mit Getriebe macht etwas mehr Geräusche im Vergleich zu einem Direktläufer. Technisch kaum vermeidbar, im Alltag fällt dieser Umstand aber unseres Erachtens kaum ins Gewicht. Und: Da ein E-Scooter mit Getriebe nicht am Gas hängt wie ein Direktläufer, braucht es beim Start aus dem Leerlauf einen kurzen Moment Geduld für das Einkuppeln. Das ist für Fahrer, die nur Direktläufer gefahren sind, zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig

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