7 der beliebtesten Motorradstrecken in Österreich im Test
Motorradstrecken im Test: Oftmals sind es Verbesserungen, die ohne größeren finanziellen Aufwand realisierbar wären, mit positiven Auswirkungen auf die Sicherheit.
Viele der jährlichen Motorradunfälle mit Todesfolge passieren auf Bundesstraßen, der ÖAMTC hat nun sieben beliebte Strecken näher untersucht. Diese Routen sind zwar nicht per se gefährlich, doch aufgrund der starken Nutzung würden sich einige Verbesserungen für mehr Sicherheit anbieten, die auch ohne großen finanziellen Aufwand möglich wären.
Die 7 untersuchten Motorradstrecken
Brenner, Greiner Straße, Hochkönig, Hochschwab Straße, Hochtannbergpass, Ochsattel und Soboth
In 23 Jahren Anstieg um 17 Prozent
Laut Verkehrstechniker David Nose haben die Zweirad-Zulassungszahlen enorm zugelegt, wodurch aber auch deren Anteil bei den Verkehrstoten zwischen 1992 und 2015 von fünf auf 17 Prozent gestiegen ist. Zudem haben die Autos in Sachen passiver Sicherheit enorme Fortschritte gemacht, etwa durch Airbags, während bei den Bikern die Knautschzone noch immer bei der Nase beginnt.
Die größten Gefahrenquellen für Motorradfahrer
Auf den untersuchten, naturgemäß kurvigen Strecken sind vor allem unzureichende optische Linienführungen, enger werdende Kurven und fehlende Sichtweiten problematisch. Manche Abschnitte verleiten auch zu überhöhtem Tempo. Oft fehlt bei Leitschienen der so wichtige Unterfahrschutz. Selten aber doch mangelt es dem Straßenbelag an Griffigkeit, zudem sorgen Bodenwellen und Bitumenstreifen für Probleme.
Notwendige Sicherheitsmaßnahmen
Mit zusätzlichen Hinweistafeln, etwa, dass die Kurve enger wird, durch Leitwinkel, die gerade in schattigen Abschnitten den genauen Kurvenverlauf anzeigen, und Sondermarkierungen am Boden, die das Kurvenschneiden verhindern, könnte enorm viel bewirkt werden, meinte Georg Scheiblauer, Motorrad-Chefinstruktor des ÖAMTC.
Überschätzen des eigenen Könnens
Gleichzeitig nimmt er auch die Fahrer selbst in die Pflicht: So mancher überschätzt das eigene Können, ist ungeübt, verwendet die falsche Blicktechnik oder reagiert bei Gefahr durch Schreck- oder Kurvenbremsung. Ein kleiner Prozentsatz sei auch zu schnell unterwegs. Die Erfahrung zeige, so Scheiblauer, dass sich Fahrtechnik-Trainings gerade in heiklen Situationen als wertvoll erweisen können.
Die ÖAMTC-Unfallforschung im Detail