
Der Alfa Spider durchlebte Höhen und Tiefen, bekam einen schrägen Namen, eine gewöhnungsbedürftige Lippe und eine frühe Filmrolle. Nach einem ewigen Leben bog er in aller Schönheit in die Klassikerrolle.
Der Spitzname kam schnell, damals, 1966, und er zeugte von durchwachsener Wertschätzung: Weil der neue Alfa von seinem schon zart denkmalgeschützten Vorgänger Giulietta Spider stilistisch weit weg stand, durfte bei der Namensfindung die Enttäuschung der Fans mitschwingen. Also hieß der Neue flugs Osso di Seppia, und für diesen Namen mussten sich nicht einmal die Alfisti selbst anstrengen – er kam von Alfas Fließbandarbeitern, quasi ein Original-Werkszubehör.
Weil im deutschen Sprachraum die Schale des Tintenfisches aber nur holprig über die Lippen kam, musste hier das Schlauchboot herhalten, manchmal fokussierte die Benennung auf den Hintern alleine: Der Bootsheck-Spider ist seither so gut verankert, dass niemand einen offiziellen Namen bräuchte.
Den gab’s aber von Anfang an: Alfa Romeo 1600 Spider. In Italien wollte Alfa dem Osso di Seppia mit einem Namens-Wettbewerb entgegenwirken, erster Preis: ein fabriksneuer Spider. Die rund 120.000 Einsendungen knüpften gerne an Alfa-Traditionen an („Giuliana“), brachten aber auch Unerwartetes wie Pizza, Sputnik oder Stalin und Capone.