Maserati 6CM: Die räudige Schönheit der frühen Jahre

Der Maserati 6CM als Sendbote einer Zeit, in der Schwerpunkte weit oben liegen durften, Nockenwellen aber auch schon. Schade nur, dass in dieser Geschichte keine Tonspur Platz hat.

autorevue Magazin
Zuletzt aktualisiert am 29.01.2021

Seine Schrullen bewahren das Juwel vor allem, was eine Flanierfahrt vor dem Eissalon ist. Denn gebaut wurde der wunderbare Alu-Reihensechszylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen und Kompressor für Vollgas auf der Rennstrecke: ungefiltert, brutal, laut, immer bei der Exekution an der Bruchlinie zum Grenzbereich, und der war damals so nah wie heute, wenn man den Maserati 6CM von der Leine lässt. Man sollte jedenfalls geübt sein im Kurvendrift, im Entlangzirkeln an der Rutschgrenze oder ein wenig drüber, denn vom Gas gehen ist auch abseits vom Lastwechsel keine wahnsinnig gute Idee. Für weniger als Dreiviertelgas ist der Motor einfach nicht gebaut, dann verkutzt er sich vor Langeweile, wird unrund und stirbt hoffentlich nicht ab, weil er hat keinen Starter. Er hat auch mehrere andere Dinge nicht wie beispielsweise einen Retourgang, und die Gründe dafür sind so geradlinig wie der Maserati selbst: Retourgänge und Starter bedeuten Gewicht, und sie sind im Rennbetrieb völlig unnötig.

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