Aus der Sicht des Denkmalschutzes war die Aktionzweifelhaft, aber es blieb keine andere Wahl: Da in der Ausstellung über JohnF. Kennedys Wienbesuch ohne das zugehörige Auto eine ziemlich große Lückegeblieben wäre (mehr als 12 Quadratmeter, genau genommen), aber beim Bau desWien-Museums niemand an 2,03 Meter Einfahrtsbreite gedacht hatte, musste vomTürstock ein Eckerl weggeschnitten werden. Der kleine Eingriff in dieBausubstanz wurde nach Ausstellungsende natürlich artig korrigiert. Ebensonicht besonders subtil war die Glasvitrine, die für das Auto angefertigt wurde,auf der Grundfläche ließen sich auch Single-Wohnungen errichten. Das allespassierte im Jänner 2005, da hatte der Cadillac schon 44 Jahre mit wechselndenAufgaben zugebracht, respektlos verschütteter Sekt auf den Rücksitzeninklusive. Seine eigentliche Mission aber hatte er in zwei Tagen absolviert,damals, als junge Staatslimousine.
Als John F. Kennedy im Juni 1961 Wien bereiste, um mit Nikita
Chruschtschow am Weltfrieden zu feilen, schickten ihm die USA ein
standesgemäßes Auto voraus. Es wurde nach zwei Tagen pensioniert, weilt aber noch immer in Österreich.