Schlafauge light. Was beim Menschen für leicht benebelten Blick sorgen würde, vermag beim Montreal nicht am sportlichen Eindruck zu sägen. Marcello Gandini war bei Augenlidern halt besser drauf als die Natur.
Flach mit Ente. Nein, die Mauer ist nicht hoch. Ja, der Montreal ist niedrig, das Italien der 70er galt nicht als Hort riesiger Sportwagenfahrer. Der Motorklang ist tierfreundlich, die Ente auf der Mauer blieb unbeeindruckt.
Cappuccino Melange. Die
vielen Brauntöne wollen gut komponiert sein, wenn eine Symphonie dabei rauskommen soll. Es gelang, weil der Besitzer die Farbmuster ein paar Wochen im Wohnzimmer auflegte und wirken ließ. Jetzt würde er gerne das Auto ins Wohnzimmer stellen, aber im modernen Wohnbau wird leider nicht an alles gedacht.
Unbedingt in Gold. Stefan Skrabal und sein Montreal.
Sanfte Schale, rauer Kern
Der Alfa Montreal wurde über Jahrzehnte gefürchtet, verkannt, lieber aus der Ferne betrachtet und nur beim Autoquartett gerne in die Hand genommen. Knapp bevor die Preise abhoben, kam dieses Exemplar ans Licht. Nach fast 40 Jahren in einer Garage.

autorevue Magazin
Zuletzt aktualisiert am 08.06.2019
Natürlich kommt heute niemand mehr auf die Idee, einen Alfa Montreal durch den Winter zu prügeln, aber 1978 war das anders, Streusalz hin, Schneematsch her. Dabei muss etwas schief gegangen sein, wie auch Jahrzehnte später noch sichtbar sein sollte, aber ein Brocken von Stein am Straßenrand war leichter zu schnupfen als jener Baum, der zum Glück nicht dastand.
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