
1,2 Liter Verbrauch auf 100 km, simple Technik und eine Leistung knapp über der Wahrnehmungsschwelle sorgen für kaum wahrnehmbare Fixkosten, das Angebot ganzer Vélosolex ist durch mehr als sechs Millionen gebaute Exemplare gut.
Kaufberatung: Vélosolex
Am leichtesten ist durch die lange Bauzeit das Modell 3800 zu finden, dafür (und für das daraus abgeleitete Vélosolex 5000) ist der Teilenachschub gut, die Qualität ist es nicht immer – je weiter man in der Modellgeschichte zurückgeht, umso dünner ist der Teilevorrat. Wer sich in die Detailunterschiede der einzelnen Modelle einlesen mag, findet Informationen auf der wunderbaren Homepage www.sosvelosolex.de. Deren Betreiber Patrick Fritsch und Raimund Fautz empfehlen besonders die Prüfung des Rahmens auf Rost, Dellen und Verzug (laufen beide Räder in einer Spur?), die Kontrolle des Chroms an Felgen, Lenker und Sturzbügel, die Prüfung der Tretkurbeln (verbogen?) und Pedale sowie ihrer Lager. Auch der Ständer will genau untersucht werden: Eine verbogene oder fehlende Feder kann gefährlich werden, ein verbogener Ständer selbst lässt das Vélosolex wackelig dastehen. Bei manchen Modellen war der Ständer genietet, die originalgetreuen Nieten gibt’s nicht mehr. Ein originaler, innen sauberer Tank ist wünschenswert. Gerne leidet auch die Schwungradabdeckung, schwierig wird es aber nur, wenn sie für eines der raren, bunt lackierten Modelle gefunden werden soll. Wichtig ist der Zustand der Reifen, deren Preise (unter 20 Euro für das Modell 3800, selbst ein Weißwandreifen kostet nur 30 Euro) liegen aber auf dem Niveau von Fahrradbereifung. Da viele Velosolex selten gefahren werden, sollte man beim Kauf durch Drehen an der Reibrolle prüfen, ob der Motor nicht blockiert. Oft sind Dichtungen porös, auch Ablagerungen in Tank und Vergaser können Defekte nach sich ziehen, wenn man lange abgestellte Motoren voreilig startet.