Klassiker (re)loaded: Der Jaguar E-Type wird elektrisch

Jaguar Land Rover will bis 2020 jedes seiner Modelle in einer E-Version oder als Hybrid anbieten. Sogar der legendäre E-Type ist mit dem Namenszusatz „Zero“ eine Gallionsfigur dieser Elektrifizierungs-Offensive.

Zuletzt aktualisiert am 31.03.2021

Bis 2020 will Jaguar Land Rover jedes seiner Modelle in einer E-Version oder zumindest als Hybrid anbieten. Das kündigte der Autobauer bei den Tech Days in London an. Dabei sollen nicht nur neue Modelle elektrifiziert werden: Sogar Klassiker wie der legendäre E-Type können nachträglich mit Elektromotor ausgestattet werden.

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© Bild: Jaguar

In einer Sekunde schneller von 0 auf 100

Da der E-Type das bezeichnende E immer schon im Namen trug, nennt Jaguar die Elektro-Variante des Klassikers E-Type Zero. Der 1961 vorgestellte Sportwagen wurde im vergangenen halben Jahrhundert von vielen – darunter auch Enzo Ferrari – als „schönstes Auto aller Zeiten” gepriesen. Für die erste Elektrifizierung entschied sich Jaguar für ein Exemplar aus dem Jahr 1968. Mit dem neuen Antriebsstrang beschleunigt der nunmehrige E-Type Zero in 5,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h – um eine Sekunde schneller als mit dem originalen XK-Sechszylinder. Sichtbar ist die grundlegende Veränderung erst auf den zweiten Blick, beispielsweise, wenn man den Touchscreen entdeckt.

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© Bild: Jaguar

Zukunftsvision mit kumpelhaftem Lenkrad: FUTURE-TYPE

Neben dem elektrischen E-Type präsentierte Jaguar auch eine „virtuelle Studie“ namens FUTURE-TYPE, die ihrem Vorfahren zumindest optisch definitiv nicht das Wasser reichen kann. Dafür fährt sie vollautonom und ist der Vorbote für ein Mobilitätskonzept, in dem Autos nicht mehr privates Eigentum sind, sondern mit anderen Nutzern geteilt werden. Herzstück von Jaguars Zukunftsvision ist das intelligente Lenkrad Sayer, das der User – im Gegensatz zum Auto – nicht nur behalten, sondern sogar nach Hause mitnehmen darf.

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© Bild: Jaguar

I-PACE soll Tesla Konkurrenz machen

Während der FUTURE-TYPE reine Zukunftsmusik ist – und wohl auch bleiben wird, kommt bereits 2018 der I-PACE auf den Markt. Das Elektro-SUV wird bei Magna-Steyr in Graz gefertigt. Mit 400 PS und 500 Kilometern Reichweite soll Jaguars erstes Elektro-Modell die Briten gleich an die Spitze des Segments führen. Und zwar global gesehen: „Wir sind die Ersten, die es mit Tesla aufnehmen können“, sagte etwa Wolfgang Ziebart, von 2013 bis 2015 Technik-Vorstand bei Jaguar Land Rover und nun im quasi-Ruhestand mit dem Serienstart des I-PACE betraut, im Gespräch mit Susanne Hofbauer am Genfer Autosalon im April diesen Jahres.

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© Bild: Jaguar

Von Veränderungen und Möglichkeiten

Mit dem Angebot der Modelle in E- und Hybrid-Varianten gehe auch generell eine Veränderung in anderen Bereichen einher, so Dr. Ralf Speth, CEO von Jaguar Land Rover: „Die Möglichkeit, null Unfälle zu haben, reine oder zumindest reinere Luft, weniger bis keine Staus. Oder man denke an die Veränderungen für Branchen wie Abschleppdienste, Fahrschulen … oder was zum Beispiel mit den rund 250.000 hauptberuflichen britischen Lkw-Fahrern geschehen wird“. Ab 2040 sind in Großbritannien jedenfalls die Weichen für ein Verbot von Diesel- und Benzinmotoren bei Fahrzeugen gestellt, wenn es nach dem Willen der Politik geht. Was die Zukunft dann tatsächlich bringt, wird sich zeigen – wir sind jeden Fall froh, wenn klassische E-Types dabei eine Rolle spielen.