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Audi RS6: Preise, Varianten, Ausstattung

Audi RS6: Preise, Varianten, Ausstattung

630 PS im Familien-Kombi? Warum nicht! Der Audi RS6 verbindet optisches Understatement mit brachialer Power – für alle, die das Überraschungsmoment lieben.

Zuletzt aktualisiert am 31.01.2024

Wer Unauffälligkeit mit unerwarteter Bärenpower verbinden will, der ist beim Audi RS6 bestens aufgehoben. Das von der Audi Sport GmbH gebaute Performance-Modell auf Basis des Audi A6 überzeugt nicht nur mit überragender Motorleistung, sondern auch mit Sportfahrwerk und serienmäßigem Allradantrieb. Seit der dritten Generation wird der Audi RS6 nur mehr als Kombi („Avant“) angeboten. Ein weiterer Widerspruch dieses Familienautos mit brachialem Innenleben.

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Die Baureihen des Audi RS6

Audi RS6 C5 (2002 – 2004)

Während das Basismodell A6 seit 1994 gebaut wird – mit dem S6 auch in einer Sportvariante -, stieß der RS6 erst 2002 dazu. Anfangs wurde er noch als Limousine oder Avant angeboten – die Topversion RS6 plus allerdings schon damals nur als Kombi. Optisch erkennt man den RS6 an den deutlich breiteren Radläufen, geänderten Stoßfängern, Wabengittereinsätzen, Xenon-Scheinwerfern, zweiflutigen-Auspuffendrohren, Alu-Einstiegsleisten sowie natürlich am RS6-Schriftzug. Innen finden sich serienmäßig beheizbare Recaro-Sportsitze mit Lederbezügen sowie Lederlenkrad mit Schaltwippen.

Erstmals wurde der bei Cosworth in England gebaute V8-Motor mit zwei Turbos aufgeladen und durch zwei Ladeluftkühler gekühlt. Der Motorblock ist aus Alu gefertigt. Die 331 kW (450 PS) und 560 Nm Drehmoment waren zur damaligen Zeit richtungsweisend. Das Allrad-Sportfahrwerk verfügte über eine elektronische Differenzialsperre mit Fahrdynamikregelung.

Das Sondermodell RS6 plus war nur als Kombi erhältlich und zum Ende der Modellreihe auf 999 Exemplare limitiert. Das Modell kostete rund 100.000 Euro. Eine einzige RS6 plus Limousine ging nach Österreich. Wie das Basismodell Audi A6 C5 wies der RS6 anfangs noch Sicherheitsmängel auf, was in einer Bewertung von nur drei von fünf möglichen Sternen beim NCAP-Crashtest mündete.

Audi RS6 C6 (2008 – 2010)

Zwischen 2005 und 2007 wurde kein RS6 gebaut. Erst 2008 wurde die Modellvariante wieder angeboten – ebenfalls noch als Limousine und Avant. Erstmals hielten der Singleframe-Grill und LED-Scheinwerfer Einzug.

Der 5.0-Liter-V10-Motor mit Bi-Turbolader und Direkteinspritzung leistete 426 kW (580 PS) und wurde unter anderem auch im Lamborghini verbaut. Die Sonderedition „plus“ wurde in zwei Ausstattungsvarianten („Sport“ und „Audi Exclusive“) aufgeteilt und auf 500 Stück limitiert. Mit einem speziellen Sportfahrwerk war so eine Höchstgeschwindigkeit von 303 km/h möglich.

Audi RS6 C7 (2013 – 2018)

Wiederum zwei Jahre mussten Audi-Enthusiasten auf die dritte Generation des RS6 warten. 2013 kam die neue Version mit 4.0-Liter-V8-Motor mit 412 kW (560 PS), Direkteinspritzung, Bi-Turboaufladung, Zylinderabschaltung, Allrad und 8-Gang-Automatik. Die Performance-Variante erreichte 445 kW (605 PS). Der RS6 war nun nur mehr als Avant-Modell bestellbar.

Erstmals wurde mit 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h die 4-Sekunden-Schallmauer geknackt. Die Höchstgeschwindigkeit wurde bei 250 km/h abgeregelt, mit Dynamikpaket erst bei 280 km/h bzw. 305 km/h (Dynamikpaket plus). Für einen neuen RS6 C7 musste man mindestens 110.000 Euro berappen.

Bei solchen Geschwindigkeiten muss das Sicherheitspaket stimmen: analog zum C7 des Audi A6 konnten erstmals fünf der fünf möglichen Sterne beim NCAP-Crashtest erzielt werden.

Audi RS6 C8 (seit 2019)

Kurz nach dem Audi A6 wurde auch das RS6-Modell überarbeitet und ist seit 2019 ebenfalls nur mehr als Avant zu ordern. Im Vergleich zum Basismodell A6 wurden nur Heckklappe, Dach und Vordertüren beibehalten, der Rest ist RS6-spezifisch. Erkennbar ist der Sportler am rahmenlosen Kühlergrill, den Lufteinlässen an der Motorhaube, einer insgesamt acht Zentimeter breiteren Karosserie, einem Heckdiffusor und den 21-Zoll-Alurädern.

Der V8-Motor wurde weiterentwickelt und um ein Mildhybrid-System ergänzt. Er leistet 441 kW (600 PS), jener in der seit 2022 erhältlichen performance-Version 463 kW (630 PS). Letzterer ist der stärkste Motor, der je in einem RS6 verbaut wurde. Das hat seinen Preis: dank 35 Prozent NoVA kostet der RS6 Avant mindestens 167.201, die performance-Variante 178.628 Euro. Die Dynamik-Pakete kosten jeweils 3.891 Euro extra, selbst Sportsitze müssen extra geordert werden.

Mit 278g (RS6 Avant) bzw. 280g (RS6 Avant performance) CO2-Ausstoss pro gefahrenem Kilometer zählt der RS6 zudem zu den Emissionskaisern, wofür man heutzutage auch schon mal schief angeschaut wird.

Der Audi RS 6 Avant performance
© Bild: Werk
Der Audi RS 6 Avant performance © Bild: Werk

Aktuelle Infos und Preise zum Audi RS6 findet ihr auf der Herstellerseite.

Häufig gestellte Fragen zum Audi RS6

Welche Audi-RS6-Modelle gibt es?

Aktuell werden in Österreich in der vierten Generation die Modelle RS6 Avant und RS6 Avant performance angeboten.

Ab wann wurde der Audi RS6 gebaut?

Der Audi RS6 wird seit 2002 – mit Unterbrechungen – von der Audi-Tochter Audi Sport GmbH (bis 2016: quattro GmbH) gebaut.

Wo wird der aktuelle Audi RS6 gebaut?

Wie der Audi A6 wird auch der RS6 im deutschen Neckarsulm gebaut.

Wieviel kosten aktuelle Audi RS6-Modelle?

Ein Audi RS6 kostet zumindest 167.201 Euro, für die performance-Variante werden 178.628 Euro fällig. Die Liste der Extras ist lang.

Fazit

Der Audi RS6 ist ein Widerspruch in sich: nach außen hin ein solider, unauffälliger Familien-Kombi, im Inneren jedoch werkelt eine absolute Hochleistungsmaschine. Perfekt geeignet also für jene, die die Blicke der Passanten nicht sofort auf sich ziehen wollen, was mit einem flachen und lauten Supersportwagen unweigerlich passiert. Bei der Performance lässt der RS6 aber so manchen Lamborghini oder Ferrari alt aussehen. Ob man seine Familie in Zeiten wie diesen unbedingt mit 600 PS herumkutschieren muss, sei dahingestellt. Performance-Enthusiasten haben jedenfalls ihre helle Freude damit.