Wenn man aus dem Golf GTI die Conditio humana auslesen möchte, was sich ja geradezu zwingend anbietet nach nahezu 50 Jahren, dann … nun, lassen wir die Sachlage wirken:
Als der GTI 1976 praktisch undercover und für 5.000 Stück prognostiziert rauskam, standen die Zeichen klar lesbar vor uns: hier eine strunzbiedere deutsche Automarke, da ein Häuflein müpfiger Rebellen. Zugegeben, es war damals einfach, gegen das Establishment aufzutreten, es gab ja nichts Vergleichbares und man kannte die Stoßrichtung: von unten schräg nach oben mit Audis Hilfe. Dem GTI reichten damals der Audi-80-GTE-Motor mit Bosch K-Jetronic und 110 PS gegen 810 kg, um als unbändiger Gasselheizer zu gelten. Karostoff, GTI-Emblem, Sportlenkrad und Golfball-Schalthebel, ein bisserl Rotakzent – und oben am verschneiten Kahlenberg-Parkplatz warst du der King zwischen all den anderen Vorderachsschiebern. GTI stand tatsächlich für Grand Touring Injection, verselbstständigte sich aber rasch.
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