Nachträglich hätten wir dem Ereignis vielleicht etwas mehr Platz eingeräumt, als es der Fall war in der Februar-Ausgabe der autorevue vor zehn Jahren. Eine halbe Seite widmeten wir dem Land Rover Concept LRX, für dessen Präsentation wir in ein Londoner Fotostudio eingeladen worden waren. Land-Rover-Chefdesigner Gerry McGovern erklärte uns seinen neuesten Entwurf, der in der Tat erklärungswürdig war: Da stand eines dieser damals immer häufiger auftauchenden SUVs, und es war so ganz anders als alles, was es bis dahin gegeben hatte. Sehr knapp geschnitten war der LRX in jeder Hinsicht, oder jedenfalls fast. Deutlich weniger Länge, mantragleich wurde das Wort „kompakt“ wiederholt. Dazu eine auffallend gezeichnete coupéartige Dachlinie, die kühn Richtung Heck abfiel und der rasant aufwärtsstrebenden hohen Schulterlinie zuströmte und im Fond lediglich Fenster von Schießschartengröße überließ. Zwei Türen zudem nur, dafür beachtliche Breite und mächtig große Räder, wir fuhren heim und dachten: Falls es je zu einer Serienfertigung LRX kommen sollte, würde sicher kaum etwas übrig bleiben von der Argheit dieses Zuschnitts. Diesen Umgang mit scharfen Gedankenspielereien waren wir so gewohnt damals.
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