Hyundai Ioniq 5 N: Namyang sei Dank

Das ist garantiert der spaßbeauftragteste Elektrokracher bislang, 650 PS, Driftmodus und ein begnadeter S-Kurven-Checker vor dem Herrn!

David Staretz
autorevue Magazin
Zuletzt aktualisiert am 03.06.2024

Ganz klar und doch so eigentümlich. „Corner Rascal“ und „Race addicted“, wie ihn die Hersteller offziell benennen, ein überzeugend trapezoider Hot Hatch mit Black Shades und Scher-dichweg-Frontgrill (Air Ducts öffnen und schließen sich temperaturbedingt). Die orange Akzentlinie alarmiert rundum bis dicht an die glattgefügten 21-Zoll-Sternräder heran, hintendran eine Pergola von Dachspoiler, alles funktional, alles auf Angriff, und der rotzige, trotzige Sound erzählt glaubhaft die 650-PS-Story. So weit alles klar – bis eben auf die Tatsachen, dass es sich hier um ein auf 4,7 Meter ausgewachsenes 2,2-TonnenElektroauto mit vier Türen, Zwei-Motoren-Allrad und maximal 1540 Liter Laderaum unter Heckklappe handelt, dass der elektronisch nach innen und nach außen gespielte Sound eigentlich der Abteilung Scherzartikel zuzurechnen ist und dass wir etwas hilflos konstatieren: Dieses überspaßige Auto versucht alles Mögliche, um einen ICE nachzuahmen, Internal Combustion Engine, also einen Antrieb wie vom Verbrennungsmotor. Die kulturelle Aneignung des akustisch und verhaltensmäßig perfekt dahinrotzenden Hochspannungs-Triebwagens geht so weit, dass man mit dem lärmig und sogar per einprogrammierter Schleppmoment-Trägheit perfekt imitierten Verbrenner in den ebenfalls simulierten, handfest per Paddle (scheinbar) eingerückten Gängen der Virtual Gearbox zu hoch drehen kann und an den Drehzahlbegrenzer anrennt, was dieses typische Anhämmern hervorruft, dieses vergebliche knocking on heaven’s door. Es folgt: Erlösung durch Hochschalten. Wie verrückt ist denn das!

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