Peil nach vorne. Das Glasdach und die Heckscheibe, die in eine Blackscreen genannte schwarze Fläche übergeht, kreieren eine Art Deltaflügel, was man tatsächlich nur deutlich sieht, wenn man von schräg oben auf den 12Cilindri schaut.
Erster Gedanke: Radikaler Design-Turn, klar und glatt und ein bisschen streng, der lange Vorderwagen prägt die Rezeption als moderne Klassik.
Der Spider ist 60 Kilo schwerer als das Coupé, dessen Trockengewicht bei 1560 Kilo liegt. Die hydraulische Dacharchitektur ist die gleiche wie beim offenen 296. 14 Sekunden dauert das Öffnen oder Schließen, bis 45 km/h darf sich der Wagen dabei bewegen. Der Aufpreis zum Coupé wird sich bei uns wahrscheinlich zu dramatischen 560.000 Euro plus potenzieren (die NoVA-Last steht noch nicht fest).
Drinnen gibt es drei Screens, in Größe vom Fahrer Richtung Beifahrer abgestuft, Letzterer soll sich als echter Co-Pilot fühlen, sagt Ferrari. Die Bedienelemente am Lenkrad sind kapazitive Tasten (unter anderem der Startknopf), das analoge Manettino ist aber unangetastet geblieben.
Ferrari 12Cilindri: Hochamt für zwölf Posaunen
Ferrari bewahrt die Tradition des Zwölfzylinder-Saugers und geht für dessen Präsentation nicht von ungefähr in die USA. Man darf schließlich nicht vergessen, wo überall die wahren Unterstützer der Alten Welt daheim sind.
autorevue Magazin
Zuletzt aktualisiert am 15.05.2024
Miami also. Deshalb fiel – aus der Perspektive Europas – auch das Embargo uhrzeitmäßig so unorthodox: 2 am. In Miami hatte sich der Fokus der Welt zum Formel-1- Grand-Prix versammelt, und Ferrari fand das (und sein 70-Jahr-US-Jubiläum) den geeigneten Zeitpunkt, die Fortsetzung einer Tradition öffentlich zu machen: den Nachfolger des 812, eine zweisitzige Berlinetta mit Zwölfzylinder, vollständig „naturally aspirated“, also reiner Sauger, obendrein null elektrisch, das ist ein Statement heutzutage.
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