Das Schattenreich ist das Paradies
der Phantasten (Kant). Warum sollten wir es billiger geben? Schließlich sind Tunnelwände nicht nur ein akustisches Phänomen
Souverän zeigt sich der M40i in fliehkräftigen Sechzig-Meter-
Radien der kleinen Landstraße, wenn er mit Tempo 90 plus die Kreissegmente einzeln abstempelt wie ein eifriger Frankierautomat
Soloperformance. Wie in einem Geniestreich gesetzt, so stylistisch konsequent und koordiniert wirkt das Cockpit. Freilich eine Katastrophe für den Zubehörhandel. Hier passt kein Wunderbaum, kein Smartphone-Gripper rein
Lichtschwert. Die Geschichte der Heckleuchten ist um ein Kapitel reicher; neu beim Z4 ist auch die Vertikalstellung der Scheinwerferlichter
Abendruh. Leise knistern die abkühlenden Metalle, das Picknick kann beginnen. Man sollte nie den romantischen Aspekt des Cabriofahrens unterschätzen, schon der Beifahrerin (dem Beifahrer) zuliebe.
BMW Z4 M40i: Eilige Vierfaltigkeit
Der Z4 als M40i mit 340 PS macht Cabriofahren zum Coupésport und setzt lästige Stubenfliegen auf Knopfdruck frei
Autorevue Magazin
Veröffentlicht am 23.06.2019
Innenraum, das können sie, da kommen die Japaner nicht heran, wie der ideal direkte Vergleich zeigt zum grundbaugleichen Geschwistercoupé Supra. Diese schwebende Mitte über der wildgerechten Silberflachterrine mit Bedienbesteck. Der zum Beifahrer hin ausfedernde Widescreen-Horizontalismus des Hauptdisplays. Diese saloppe Art, perfekte Passungen hinter der Betonung des Einzelmodularen zu verbergen – das hat alles Sinn und Klasse. Naturwuchs statt Design. Nur die digitale Instrumentenlandschaft wirkt stylistisch überreizt mitsamt Navi-Verästelungen mittendrin. Typisch: Reduktion ist oft schwieriger als digitale Völlerei.
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