Was ein anspruchsvolles Fahrzeug heute darstellen und können muss, baut sich hier, ins Extrem gepusht, vor uns auf: ein Elektro-SUV, laut BMW eigentlich SAV ("Sports Activity Vehicle"), jenseits bekannter Dimensionen von Kraft, Luxus, Systemvernetzung im 130.000-Euro-Club. Freilich baut der M60 auf dem ohnehin schon übernatürlichen iX50 auf. Insofern nur kann die M-Version verstanden werden, denn auf unvorbereitete Geister wirkt sie geradezu absurd. Schließlich handelt es sich um das stärkste und schnellste und wirkmächtigste (Elektro-)Fahrzeug der BMW Group, nebenbei auch um das schwerste (2,6 Tonnen) und reichweiteste. Fünfhundert Kilometer erscheinen machbar. Zehn Minuten Powerladen für 150 Kilometer. Zwei E-Motoren stemmen (für zehn Sekunden) eine Gesamtleistung von 619 PS, geringfügig mehr als der jüngst vorgestellte Lotus Eletre (der jedoch unter zwei Tonnen bleiben soll). Im Launch-Modus stürmt der Dingolfinger in 3,8 Sekunden auf hundert, das Tempolimit wurde auf 250 km/h freigeschaltet (Reichweite ade!). Hollywood-Soundmaster Hans Zimmer schlägt bedrohlichere Töne an. Hinweis der BMW-Crew vor der Testfahrt zum Scharmützelsee: „Don’t try this on federal roads. Because this is really dangerous!“ Ja, die Kommunikationssprache für ein deutsches Produkt in Deutschland ist Englisch. Neu ist die Powershake-Funktion. Das Gehäuse wackelt, die Basstöner in den Sitzen vibrieren vor verhaltener Kraft. Offenbar wollte man mit diesem Gadget Kindsköpfe wie Elon Musk links überholen. Der hat es nur zur Furzkissen-App gebracht im Tesla X.
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