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WENIGER WÄRE MEHR

Das ganz große Ding der Autoindustrie heißt derzeit Downsizing. Was bedeutet, dass man aus kleineren Motoren mehr Leistung quetscht und dabei auch noch Sprit spart. Außerdem arbeiten einige Hersteller hart daran, endlich die Gewichtsspirale umzukehren. Denn leichtere Autos würden noch kleinere Motoren vertragen undsoweiter.

Alles lobenswerte Ansätze, die Bedürfnisse der Fans trifft das aber nicht einmal zur Hälfte. Längst wäre nämlich auch ein Downsizing in Sachen Fahrerlebnis dringend fällig. Die Hersteller waren über Jahrzehnte damit beschäftigt, uns beizubringen, dass viel mehr Leistung viel mehr Spaß macht. Und eine Zeitlang ging das ja auch ganz gut: Wie Junkies hingen wir am PS-Tropf, mit dem Resultat, dass ein Golf GTI mit 210 PS heute eher müde belächelt wird, weil Power-Kompakte wie der Ford Focus RS 500 inzwischen die 350 PS streifen. Nur zur Erinnerung: Der Ferrari Daytona – Traumsportwagen der Siebziger, heute millionenteure Ikone – hatte 352 PS, und das auch nur kurz nachdem er vom Vergasereinstellen aus der Werkstatt gekommen war.

Machen 260, 300, 350 PS in einem Kompakten mehr Spaß als ein unschuldiger Einser-GTI? Eigentlich nicht. Und genau hier steckt das Nachwuchsproblem der Auto­hersteller. Derzeit gibt es viel zu wenig faszinierende Autos, die sich junge Leute für halbwegs kleines Geld leisten können. Wo sind heute kleine Charismati­ker wie ein Triumph Spitfire, ein Alfa Bertone-Coupé, ein Alltagssportler von der Schlankheit eines BMW 2002?

Ausnahmen bestätigen die Regel, und die wenigen Regelbrecher kommen derzeit eher von Außenseitern: Dass es zur Faszination nicht viel braucht, zeigen ein Mazda MX-5 oder das neue Einsteiger-Modell der ­Lotus Elise mit 136 PS perfekt. Einige Hersteller scheinen diese Lücke schon erkannt zu haben (Stichwort VW Roadster auf Polo-Basis), aber es wird noch eine Weile dauern, bis sich das in den Verkaufslokalen niederschlägt. Schätzungsweise dann wird sich das Auto gesamthaft von seinem emotionalen und gesellschaftlichen Tief erholen.

Um den Worten Taten folgen zu lassen, haben wir dieses Premium-Heft zu großen Teilen unter das ­Motto des Downsizings gestellt. Unter anderem nahm die ­Redaktion bei der Suche nach dem Mehr im Weniger kollektiv reißaus. Die Aufgabe lautete, dass jeder seine ganz persönliche Flucht aus dem Alltag mit dazupassendem Gerät definieren sollte. Was dabei rauskam, ist ebenso bunt und vielfältig wie die Gemüter und Interes­senlagen dieser Redaktion, auf jeden Fall aber vergnüglich zu lesen, so hoffen wir. Nix wie weg, ab Seite 42.

Weil die Versorgungslage mit kleinen Spaßmachern gar so dünn ist, haben wir uns auf die Suche nach ­Alternativen bei Kleinstherstellern gemacht. Dabei ­stießen wir auf eine zutiefst menschliche Geschichte der Leidenschaft und des Durchhaltevermögens: ­Chamonix 550, ein Spyder, der nicht Porsche heißen darf, der aber ein phantastisches Spaß/Preis-Verhältnis bietet (Seite 82).

Kaum eine andere Marke der Nachkriegsgeschichte ist stärker mit Emotionen besetzt als Alfa Romeo. Aber wie bei allen großen Lieben war der Alltag nicht immer einfach. David Staretz lässt ab Seite 28 ein Jahrhundert Alfa Romeo Revue passieren, mit allen Höhen und ­Tiefen.

HerzlichstChristian Kornherr

 

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