Hier ist sie also, die zweite Ausgabe von Autorevue Premium. Nach dem Versuchsballon im Vorjahr ist uns die Entscheidung weiterzumachen ziemlich leicht gefallen. Das Heft entwickelte sich zum Riesenerfolg, viel größer, als wir alle es erwartet hatten. Wir fühlen uns jedenfalls bestätigt in unserem Zugang zum Premium-Gedanken: kein überkandideltes Luxusgeschwafel, sondern würdiger Umgang mit Träumen.
Außerdem lässt sich aus dem Erfolg des Erstlings schließen, dass es da draußen nicht nur eine Klimadebatte gibt, sondern auch eine beträchtliche Zahl an Menschen, die einfach Spaß am schönsten Spielzeug der Welt haben wollen. Und alles, was sich nicht selber erleben lässt, weil das Monatseinkommen eben doch nicht sechsstellig ist, kann in Autorevue Premium nachgelesen werden.
Wieder haben wir versucht, uns von den breiten Alltagspflichten freizuspielen und 100 Prozent Kür zu bieten. Ohne große Absicht dahinter wurde es ein Heft, das vor lauter Kraft kaum laufen kann und das so vielleicht ein wenig schräg im Zeittrend steht. Aber wir würden uns ohnehin mehr Augenmaß und Ehrlichkeit in einer Diskussion wünschen, die zunehmend von seichten Argumenten und Umwelt-Heuchlerei geprägt ist. Was wir uns wünschen, wäre einfach ein bisschen Frieden. Denn ein Porsche GT3 RS oder Lamborghini Reventón sind schon vom Typus her gar nicht in der Lage, ein größeres Umweltproblem als ein technisch zurückgebliebener Kleinwagen in China zu verursachen. Trotzdem ist immer von den wenigen Spritfressern und nie von den Abermillionen chinesischen Kleinwagen die Rede.
Diesem bedrohlichen Zeitgeist wollen wir ein Heft der Liebe entgegenstellen.
Und der König aller Auto-Liebhaber ist derzeit zweifellos der amerikanische Entertainer Jay Leno. In dem, was er bescheiden Garage nennt, finden 100 Autos und 80 Motorräder Platz (in Wahrheit handelt es sich nämlich um einen Hallenkomplex mit Flugplatz-Anbindung). Aber das Schöne und Beispielhafte daran ist, dass es dem Entertainer nie um die Macht der Zahlen und Objekte ging, vielmehr hat er das Besitzen, vor allem aber das Benützen von herausragenden Automobilen zu einer eigenen Kunstform kultiviert. Lesen Sie mehr ab Seite 122, die Autorevue war exklusiv zu einem Besuch eingeladen.
Gleiche Symptome, nämlich mit kostbarem Kulturgut würdig umzugehen, sind auch bei Herbert Völkers Zusammenfassung von 15 Jahren Ennstal Classic zu beobachten – eine Story, die in ihrer Dichte und Eleganz wie ein gut gelagerter Ausnahme-Roter runtergeht (Seite 102).
Phil Waldeck hat ein Freispiel bekommen, er nützte es auf die wunderbarste Weise, indem er nach 30 Jahren wieder einen Kriminalfall löst. Damals war ein Lotus Esprit verstrickt, der sich für Detektivarbeit als wahrlich nicht geeignet erwies. Diesmal klärt er unter Mithilfe der Hybrid-Limousine Lexus LS 600h den monströsesten Kunstraub auf, den das Land je gesehen hat, ab Seite 74. Uns bleibt nichts weiter, als zu beten, dass seine eingestreifte Belohnung nicht ausreicht, um sich endgültig in Richtung Südsee oder Waldviertel abzusetzen.Als dringend notwendiges Gegengewicht zu den Reventóns und SSC Ultimates (furchtbarer Name für ein hässliches Auto, aber mit 411,83 km/h nun amtlich schneller als der Bugatti Veyron, wir fürchten ehrlich um die Nachtruhe von Herrn Piëch) im Heft, haben Stefan Schlögl und Martin Strubreiter einige Ikonen von morgen ausgeforscht. Wie viel Coolness und Spaß um vergleichsweise kleines Geld möglich ist, erfahren Sie ab Seite 88.Und der Supertest gehört ohnehin zur Grundausstattung eines Premiumheftes: Diesmal noch stärker, noch teurer, noch höher hinauf – und mehr Spaß hatten wir auch. Gleiches wünsche ich Ihnen nun
Christian Kornherr
10 Künftige ErregungArtega GT: Neue Sportwagenmarke mit besten Zutaten.Rolls-Royce: Chairman Ian Robertson über das kleinere Modellund Luxus-Gadgets. Ferrari 430 Scuderia, Luxus-Tuning.Kälte-Kunst: BMWArt Car Nummer 16.
coverstory
18 Lamborghini ReventónDas ungehörigste Wesen der letzten Jahre:Flügelloser Kampfjet, schmuckloser Lack.
supertest
30 Das ist der GipfelDie Suche nach dem ultimativen Sportler.Wie immer subjektiv und ungerecht.Am Start: Aston Martin V8 Roadster, Audi R8, Bentley Continental GTC,BMW M3, Lamborghini Gallardo SL, Maserati GT, Mercedes CL 65 AMG,Porsche 911 GT3 RS. 66 Supertest-InnenansichtenChristian Clerici über Kuschelsweater- Hierarchie unddie Jause am Heckspoiler.
zukunft
26 Fühlen, sehen, redenMercedes F 700 und die Zukunft des Autofahrens: Keine Brennstoffzelle,kein Wasserstoff, sondern Sparen auf höchstem Niveau.
klassik
88 Genie hintennachEinst verlacht, heute cool, zum Beispiel:Rover SD1, Matra Rancho, Volvo 262 C, Maserati Biturbo,Mercedes 560 SEC AMG, Toyota Corolla Coupé.102 Reisen mit den raren Eisen15 Jahre Ennstal Classic, nie ohne Herbert Völker.Geschichten mit Geschichte in höchster Verdichtung.110 Bentleys bis AntalyaHemdsärmelige Millionäre auf Ausflug:Blower-Bentleys, zehn Tage, zehn Länder.
features
114 HöhenrauschLand Rover Experience Argentina, oder:Kopfweh auf dem höchsten Pass der Welt.120 Fremde in EiderdaunenEine hintergründige Kurzreise in drei Akten.122 GaragenzauberDer amerikanische TV-Star Jay Leno öffnet für uns seine Hallen,und da gibt es einiges zu staunen, z. B. einen schlanken Roadstermit 28-Liter-Panzermotor.130 SchlusslichtZwei Typen steigen aus einem Auto.Von Richard Brautigan.
krimi
74 Ein Fall für PhilPhilipp „Marlow“ Waldeck, ein Lexus LS 600h, fünf geraubteMeisterwerke und ein Täter.Hochspannung mit Hybridantrieb.
spielzeug
98 Gib’s mirShopping-Guide für kleine und große Luxuswesen.
jenseits
82 SpeedmasterSSC Ultimate Aero TT, 411,83 km/h: Der schnellste Serienwagen der Welt,seit einem schönen Tag im September.
alle autos
10 Artega GT30 Aston Martin V8 Roadster30 Audi R830 Bentley Continental GTC30 BMW M314 Ferrari 430 Scuderia18 Lamborghini Reventón30 Lamborghini Gallardo SL114 Land Rover Discovery74 Lexus LS 600h30 Maserati GT88 Maserati Biturbo26 Mercedes F 70030 Mercedes CL 65 AMG88 Mercedes 560 SEC 6,0 AMG30 Porsche 911 GT3 RS88 Rover SD182 SSC Ultimate Aero TT88 Talbot Matra Rancho88 Toyota Corolla Coupé88 Volvo 262 C