Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 03/1985

Ausgabe der Autorevue vom März 1985 mit Cover, Editorial & Impressum

Veröffentlicht am 08.04.2013

Lieber Leser,

Arbeiterführer gibt es nicht nur in Polen. Wir haben auch einen, der führend ist, wenn’s um die Arbeit für die jeweilige Dreiernummer geht. Der Held unseres alljährlichen Auto-Katalogteils, der sich diesmal auf achtundzwanzig Seiten ausgewachsen hat, ist Rudolf Skarics, nunmehr schon wesentlich unterstützt von Christian Kornherr, der drauf und dran ist, mit stolz erhobenem Haupt aus dem Schatten seines Debütantenjahres herauszutreten; er weiß: Er hat der Welt noch viel zu sagen.

Was unseren Katalogteil, wie wir meinen, von ähnlichen Veröffentlichungen unterscheidet, ist ein hohes Maß von Liebe und Sorgfalt. Normalerweise sind solche Teile riesige Friedhöfe von Hunden und stinkenden Fischen, weil es gegen die Natur hochfliegender Geister ist, ein derartiges Meer an Ziffern und Daten in fade lexikonhafte Fehlerlosigkeit münden zu lassen. Skarics und Kornherr haben sich trotzdem diesen Ehrgeiz gesetzt, und Sie sind eingeladen, zur Gegenprobe anzutreten: Die ersten drei, die uns auf einen Fehler im Katalogteil draufkommen, kriegen ein Motorsportbuch ihrer Wahl aus unserem Verlag. Ich hoffe: Wir werden drauf sitzenbleiben.

Katalysatorautos werden ab sofort in unseren Preislisten durch das Symbol einer Blume gekennzeichnet. Das entspricht unserem Optimismus, daß durch sie einiges besser und wohlriechender werde, erinnert aber auch an den alten jüdischen Witz von einem Geschäft, in dessen Schaufenster Blumen liegen. Geht einer rein und sagt, ich möchte elf Narzissen, kriegt er zu Antwort: Wir verkaufen keine Blumen, wir sind ein Beschneidungsinstitut. – Warum haben Sie dann Blumen in der Auslage? – Können Sie mir sagen, was ich sonst hinauslegen sollte?

Ein weiterer großer Brocken dieses Hefts ist Paris – Dakar, zum vierten und wahrscheinlich letzten Mal in dieser Form, weil Reinhard Klein und ich meinen, jetzt sei es wohl genug. Das Leben habe noch andere Aufgaben für uns, als nach Timbuktu zu glühen. Anderseits: Es waren vier tolle Jänner, nicht zu vergleichen mit irgendwas anderem in unserem Leben, und wenn das Ergebnis auch Ihnen Spaß gemach that, sind wir besonders happy. Was unserem Job in diesen vier Jahren ein ganz wesentliches Flair gegeben hat, war „The Spirit of Thondorf“, der in unserem Puch G allzeit wohnte und ihn sich erheben ließ über die Niederungen von Sahara und Sahel und deren Probleme. Wir hatten tolle Partner bei Steyer-Daimler-Puch in Wien und Graz, sie brachten Begeisterung und viel Können in unser gemeinsames Projekt ein. Daher war es besonders schön, die Flagge österreichischer Technik, wie man so schön sagt, im Lauf dieser vier Jahre durch zehn Länder zu führen: Frankreich, Algerien, Niger, Mali, Mauretanien, Ober-Volta, Elfenbeinküste, Guinea, Sierra Leone und Senegal.

Die langen geschlossenen Blöcke des Katalogs und von Paris – Dakar haben den üblichen Aufbau der Autorevue etwas gestört. Erfreuen Sie sich an dem Überraschungseffekt, daß ab Seite 96 eine Reihe von Fahrberichten beginnt, die Sie eher im vorderen Teil des Heftes suchen würden.

Der achtseitige Sonderteil über Rallycross (ab Seite 111) ist wieder eine reine Zusatzleistung und führt die Tradition unseres Angebots fort, das den Veranstaltern von Großereignissen die Möglichkeit gibt, zum Autorevue-Selbstkostenpreis ausführliche Information zu betreiben.

 

Ihr
Herbert Völker

 

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