Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 07/1989

Ausgabe der Autorevue vom Juli 1989 mit Cover, Editorial & Impressum

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Spezies „Vergleichstest“ ist rar in der Autorevue, aus gutem Grund. Die eigene Skepsis und die des Lesers überlagern einander, Objektivität und Subjektivität vermanschen sich noch zu einer viel dickeren Sauce als bei normalen Einzeltestes. Die Unerbittlichkeit des Notengebens hat was Rechthaberisches und Selbstgefälliges.

Allerdings kann man sich schwer der Attraktivität eines Shoot-Outs entziehen. Er reißt Richter und Gerichte aus ihrer Deckung, du kannst deine „Aber“ und „Eigentlich“ nicht länger in den Bart grummeln, sondern mußt ein Taferl in die Höh halten (die verwaschene Form von Vergleichstest, wo sich der Leser selber die Punkte zusammenkratzen kann, wenn er mag und wo er mag, ist ziemlich öd und interruptus-artig).

So hat sich in unserer Redaktion über die Jahre diese Einstellung ergeben: Wenn du schon drangehst, all die Skepsis zu überwinden, die in der allzu groben Reduktion vieler Eigenschaften auf letztlich eine einzige Zahl begründet liegt, dann gib dieser Aktion deutlich einen außergewöhnlichen Stellenwert. Das bedeutet erstens, daß Vergleichstest nicht alle paar Wochen stattfinden können. Zweitens, daß du nicht mutwillig eine Gruppe von „Gegnern“ konstruieren darfst, sondern warten mußt, bis sich aus der natürlichen Konstellation des Markts ein logisches Starterfeld ergibt, das die Leut’ auch wirklich interessiert.

Es ist soweit: Die Autorevue präsentiert einen großen, dennoch schlanken und übersichtlichen Vergleichstest in der Kategorie der möglichst billigen, dennoch smarten Autos. Es gibt Noten wie in der Schule und einen Klassenbesten, und keine Ausreden.

Apropos Ausreden: Die angekündigte Story von Gerhard Bergers F-40-Heimholung findet in diesem Heft leider nicht statt. Gehrad und ich waren zwar programmgemäß in Maranello, er hat das rote Vieh in Besitz genommen und wir haben es in Fiorano eingeweiht, aber es fehlte ein Papierl für die italienischen Überstellungskennzeichen. So blieb der F-40 vorerst unten, die Story wird bei erster Gelegenheit nachgereicht.

 

Herzlichst, Ihr

Herbert Völker