Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 01/1982

Ausgabe der Autorevue vom Jänner 1982 mit Cover, Editorial & Impressum

Veröffentlicht am 08.04.2013

Lieber Leser,

in der jüngsten Ausgabe von „Science Weekly“ werden schlüssige Beweise vorgelegt, daß die Erfindung des Rades im Jungsteinzeitalter in jenem Gebiet passierte, das wir heute als das Burgenland bezeichnen. Natürlich wissen wir auch, daß Österreicher seit damals die Entwicklung des Automobils unablässig vorangetrieben haben. Detaillösungen in gewissen Randbereichen haben wir zwar bei ausländischen Kollegen in Auftrag gegeben, wobei wir gerne den Herren Benz, Daimler, Otto und Diesel freundlich zuwinken, aber im Grund ist jedem klar, daß von Siegfried Marcus bis Fritz Indra durchwegs Österreicher die Sache im Griff hatten.

Die Gier des Auslands auf österreichisches Know how hat nun auch den Bereich der Motorjournalistik erreicht, und ich muß die traurige Mitteilung machen, daß Eckhard Eybl die Autorevue verlassen wird. Er wird versuchen, in der Schweiz, einem Land, das schon längere Zeit mit der deutschen Sprache experimentiert, was bislang zu den drolligsten Ergebnissen geführt hat, Motorsport druckreif zu machen. Nach fünf prachtvollen Jahren bei der Autorevue verspürt Eybl die österreichische Mission so tief und zwingend, daß er selbst Zürich ins fade Auge blicken will. Wer reist mit unseren lieben Wünschen, als Gegenleistung wird er uns Schweizerwitze schicken.

Eckhard Eybl ist natürlich auf Anhieb nicht zu ersetzen. Wir haben aber wieder einen jungen Mann verpflichtet, der die Anlagen hat, in diesen Job reinzuwachsen: Peter Pisecker. Er ist der dritte Spitzenreiter jenes Tests, den die Autorevue im Dezember 1980 ausgeschrieben hat. 70 Jungkollegen haben daran teilgenommen, davon sind Rudolf Skarics und Harald Binder schon längst fix in unserer Mannschaft.

Bei Autotests der Autorevue ist Skepsis sehr oft nur eine höchst begründete Form von Selbstschutz des Lesers. Auch wir selbst stehen unseren Tests zweifelnd und misstrauisch gegenüber – wir kennen ja die Leute, die die schreiben. Trotzdem sind die Bestellungen alter Nummern – „Schicken Sie mir doch bitte das Heft, wo am Titelbild der rote Ferrari Berlinetta Boxer war, weil da drin ist der Test vom Opel Kadett“ – derart überschwappend, daß wir erstens ganz gerührt sind, mit welcher Zielsicherheit Sie nach dem Besten greifen, und zweitens uns bemühen, diesem Trend auf breiter Front zu begegnen. Wir geben daher im März eine Autorevue-Sondernummer heraus, die die wichtigsten Autotests und Fahrberichte der letzten zwei Jahre beinhalten wird. Dieses dreizehnte Heft des Jahres 82 wird an allen Kiosken des Landes zum Kaufpreis von 48 Schilling erhältlich sein, unseren Abonnenten aber gratis und automatisch zugeschickt werden. Falls Ihnen die Frage auf der Zunge liegt: Komme ich auch als neuer Abonnent, wenn ich zum Beispiel jetzt den Abschnitt auf der hinteren Allonge einsende – komme ich auch dann auf die goldene Liste?, will ich freimütig antworten: Ja.

Nach der Dienstreise eines unserer Mitarbeiter richtet sich der Erscheinungstermin der nächsten Autorevue: Nikolaus L. begibt sich nach Kyalami. Volle Farbstory in der kommenden Nummer, sie sollte am 29. Jänner in Ihrem Postkastl und sogar am Kiosk sein, wenn die Druckerei es schafft. Wir hören gute Prognosen aus Setzerei, Repro-Anstalt, Druckerei und von unserem Produktionsleiter Wilhelm Menches.

 

Ihr

Herbert Völker