Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 02/1990
Ausgabe der Autorevue vom Februar 1990 mit Cover, Editorial & Impressum
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Alltag hat uns wieder, und die Autorevue beginnt das zweite Vierteljahrhundert mit einer Umstellung auf Computersatz. Das bedeutet, daß die Druckfehler ab sofort nicht von der Setzerei stammen, sondern von uns selbst.
Wir haben uns mit dieser Umstellung recht lang Zeit gelassen. Erstens liebten wir es, in jenem Museum zu arbeiten, zu dem die Maschinensetzerei Brandstetter im Lauf der Jahre geworden war. Zweitens wollten wir den letztlich unvermeidlichen Sprung nicht auf dem Großmut unserer Leser abfedern, sondern ihnen gleich ein perfektes Druckwerk vor die Räder legen. Das ist recht naiv, und in einigen von zigtausend Fehlerquellen werden wir trotz allem wahrscheinlich ein Vollbad nehmen. Drum also doch die Hoffnung auf Ihre Nachricht, und das Versprechen zur raschen Absenkung der Schadstoffwerte.
Eine weitere Umstellung geschieht unfreiwillig. Sie betrifft die Aussagen unserer Gebrauchtwagenliste am Ende des Heftes.
Eine Liste dieser Art kann nur auf tatsächlich erhobenen Werten beruhen, und in dieser Richtung hat die Firma Eurotax in Österreich eine Monopolstellung. Eurotax wiederum ist auf die Mitarbeit der Händler angewiesen, denn nur dort ergibt sich durch zehntausende Geschäftsfälle so etwas wie ein Markt. Die Händler stellen sich zuletzt auf den Standpunkt, daß ihr Geschäft durch unsere Veröffentlichung sowohl der Einkaufs- als auch Verkaufspreise (Von-Bis-Bandbreite) zu Mißverständnissen bei den Kunden führe, man müsse zu oft die Dinge langwierig erklären. Etwa: Daß die Bandbreite nicht bloße Händlerspanne sei, sondern die ganze Aufbereitung eines Fahrzeugs bis hin zur Gewährleistungspflicht beinhalte.
Wie auch immer: Wir haben jetzt nur noch die Abdruckrechte für die höheren, also die Verkaufspreise ab Händler. Die Einkaufspreise (die im ganz groben Schnitt etwa 20% darunter liegen) sind für unseren Nachdruck nicht mehr freigegeben. Das klingt nach Angst vor Glasnost und ist der Transparenz des Gebrauchtwagengeschäfts nicht förderlich. Wir finden das nicht so toll, sehen die jetzige Einschränkung als Übergangskompromiß an und arbeiten an einer besseren Lösung.
Herzlichst, Ihr
Herbert Völker