Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 08/1990

Ausgabe der Autorevue vom August 1990 mit Cover, Editorial & Impressum

Veröffentlicht am 08.04.2013

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie haben es schon bemerkt: dieses heft fühlt sich an wie ein Sportlenkrad, griffig, fest und unmittelbar. So wollen wir ohne Umschweife in den Österreichring einschwenken, der für einige heiße Sommertage unser Spielplatz war.

Auf der Such nach verlorenen Freuden zogen wir uns mit Franz Wittmann auf die Strecke zurück, um nichts zu tun, außer Autozufahren. Dazu hatten wir neun Fahrzeuge großer konzeptioneller Vielfalt ausgesucht, die aber Schulter an Schulter stehen, wenn es darum geht, die altmodischen Ideale Kraft, Spaß, Fahrvergnügen mit heutigen Anforderungen an Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Umwelt zu verbinden.

Kernaussage unseres Happenings: Gerade die gescheitesten Autos packen uns beim Gefühl. Und: Wir müssen keinen besseren Zeiten nachtrauern, sie finden gerade jetzt statt. Es muß sich nur jemand finden, der Spaß und Freude bündelt und vor Ihnen ausrollt. Wenn nicht wir, wer sonst?

Und weil wir das Heft schon so schön beschleunigt haben, bleiben wir gleich im direkten Gang, um über vibrationsreiche Sportthemen wie Cameltrophy, Rindt-Story, Große Preise, Preining-Porträt in das Motorrad-Unterwäschefinale einzutauchen.

Es ist die Aufarbeitung der längst fälligen Frage: Was kleidet uns beim Sturz am besten?

Barbara Krobath machte sich an die photographische Umsetzung, wobei sie große Sorgfalt an die Auswahl der Modelle verwandte.

Al, zum Beispiel, der Bartmächtige, ist Besitzer des verrücktesten Hauses von Brooklyn. Sue, die Schmuckdesignerin, ist ihm die Loftmiete schuldig, dafür hat sie Al auf einen Europatrip eingeladen. Barbara, Sue’s beste Freundin, hat sich Al auf der Wien-Durchreise für die Fotos geschnappt. Remi, der gestürzte Erzengel, war lange Jahre Ensemblestütze beim Serapionstheater, versucht jetzt, sich selbst zu tragen. Guido, der Salamander, hat Barbara in der U-Bahn einen Sitzplatz angeboten. Das ist ein gutes Entrée, wenn man berühmt werden will. Guido studiert Volkswirtschaft, die er in seinem Nebenjob als Geldbote ausübt: mit Farbbombe in der angeketteten Geldtasche, ein ziemlich punkiger Beruf.

 

Herzlichst, Ihr

David Staretz