Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 04/1989

Ausgabe der Autorevue vom April 1989 mit Cover, Editorial & Impressum

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Liebe Leserin, lieber Leser,

man schütze uns vor unseren Freunden. (Ein gutes Beispiel dafür ist die seltsame Schweizer Autofahrerpartei, die im Zeichen der vier Radln eine Politik betreibt, die ganz sicher nicht die unsere sein kann.)

Wenn die heimische Landwirtschaft ihre Liebe zum Auto entdeckt und sich um die Ölreserven des Planeten sorgt, muß uns das grundsätzlich freuen. Und wenn es neue Gründe gibt, das Thema Biosprit wieder auf den Tisch zu bringen, haben alle Beteiligten ein Recht auf wohlwollende Anhörung. Diesmal wird die Angelegenheit ganz pragmatisch eingefädelt, sozusagen von der technischen Seite, unpolitisch und unverdächtig (der moralische Aspekt des Verbrennens von Nahrungsmitteln wird gar nicht angetastet, vielleicht ist inzwischen die Erkenntnis betoniert, daß Überschüsse auf der falschen Seite der Erde den Hungernden sowieso nicht helfen können; die Alte, die Neue und die Dritte Welt beweisen ja tagtäglich ihre Ohnmacht).

Aus diesem Anlaß geht auch die Autorevue auf den Komplex Biosprit ein. Daß wir am Ende abermals zueiner sehr skeptischen Haltung kommen, hat nichts mit Vorurteilen und Moralisieren zu tun. Rudolf Skarics zeigt auf, welch monströser Zyklus in Gang gesetzt werden soll, um uns mit neuer, anderer Energie zu versorgen. Man liest’s und fühlt sich nicht wohl dabei. Machen Sie sich bitte selbst ein Bild. Auf Seite 24 heißt es: Wir sind alle Indianer. Die einen mehr, die anderen weniger.

 

Herzlichst, Ihr

Herbert Völker