Studie: E-Autos müssen öfter in die Werkstatt als Verbrenner
Einer Studie zufolge müssen E-Autos öfter in die Werkstatt als Verbrenner, brauchen aber seltener den Pannendienst. Zudem scheint es signifikante Unterschiede zwischen den Marken zu geben.
Im Vorjahr wurden laut Statistik Austria um 39,4 % Prozent mehr Elektroautos neu zugelassen als 2022, insgesamt machten E-Autos 2023 bereits 19,9 Prozent der Neuzulassungen in Österreich aus. Geht den Werkstätten damit langsam die Arbeit aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich die EV-After-Sales-Studie des deutschen Marktforschungsunternehmens UScale – und fördert Interessantes zutage: Während E-Auto-Fahrende seltener den Pannendienst rufen müssen als ihre verbrennerfahrenden Mitmenschen, ist die Zahl technischer Probleme und Rückrufe höher. Außerdem zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Marken.
Hinweis: Dieser Artikel bezieht sich nur auf die Ergebnisse der jüngsten EV-After-Sales-Studie von UScale. Diese sind aber nicht allgemeingültig – so wurden im Rahmen der Studie zwar 2.154 E-Auto-Fahrende, aber nur 404 Verbrenner-Fahrende befragt. Mit mehr Teilnehmer:innen oder anderen Erhebungsmodalitäten könnten die Resultate natürlich anders ausfallen.
Weniger Pannen bei E-Autos
Die Pannenhäufigkeit fällt laut der Studie bei Elektroautos geringer aus als bei Verbrennern: Während 11% der befragten E-Auto-Fahrenden in den letzten 12 Monaten einen Pannendienst rufen mussten, waren es 19% der befragten Verbrenner-Fahrer:innen.
Technische Probleme und Rückrufe
Bei den technischen Problemen und Rückrufen zeigt sich in der EV-After-Sales-Studie ein umgekehrtes Bild:
- Während 24% der befragten E-Auto-Fahrenden in den vergangenen 12 Monaten zur Behebung eines technischen Defekts in die Werkstatt mussten, waren es nur 9% der Verbrenner-Fahrer:innen.
- Aufgrund eines Rückrufs in die Werkstatt mussten 19% der E-Auto-Fahrenden, aber nur 5% der Verbrenner-Fahrenden.
Die Zahlen aus 2023 zeigen aber eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr: In der EV-After-Sales-Studie von UScale aus dem Jahr 2022 hatten noch 32% der E-Auto-Fahrenden angegeben, außerplanmäßig zu Reparaturen in die Werkstatt gemusst zu haben, und 23% berichteten von einem rückrufbedingten Werkstattaufenthalte.
Anspruchsvolle Reparaturen
19% der im Rahmen der Studie befragten E-Auto-Fahrenden mussten länger auf die Erledigung von Reparaturen warten als angenommen (6% der befragten Verbrenner-Fahrer:innen).
Allerdings scheinen auch die Werkstatten ihre diesbezügliche Performance zu verbessern: Der Anteil der Arbeiten, die von der Werkstatt wie geplant abgeschlossen werden konnten, ist laut der Studie von 81% im Jahr 2022 auf 87% im Jahr 2023 gestiegen.
Diese E-Auto-Marken müssen besonders oft in die Werkstatt
Interessant sind auch die Unterschiede zwischen verschiedenen Automarken, die in der Studie ebenfalls thematisiert werden: Demnach müssten E-Autos von Škoda, Audi und Opel deutlich häufiger in die Werkstatt als elektrische betriebene Fahrzeuge von Mercedes, BMW und Nissan.
Hintergrund der Studie
Für die Studie wurden im Vorjahr 2.154 E-Auto-Fahrende aus dem DACH-Raum – also auch Österreich – sowie 404 Verbrenner-Fahrer:innen online befragt. Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge lag bei drei Jahren.