
Es ist eine immer wieder – zumindest in Film und Fernsehen, fallweise vielleicht auch im echten Leben – zitierte, vorgeblich tröstliche Vorstellung, dass alle Menschen auf der Welt den selben Mond und die selben Sterne sehen, wenn sie in den Nachthimmel blicken – ganz egal, wo sie sich befinden und ganz egal, wie arm oder reich sie sein mögen. Rolls-Royce macht Schluss mit dieser Vorstellung. Der Sternenhimmel, den sich der Luxusautobauer ausgedacht hat, kann definitiv nur von den Menschen gesehen werden, deren Kontostand in etwa mit der Anzahl der von der Erde aus sichtbaren fremden Sonnen konform geht. Und davon auch nur die wenigen Auserwählten, die einen Teil ihres Geldes für das Rolls-Royce Wraith-Sondermodell mit dem klingenden Beinamen Luminary, in dem „Sterne“ per Knopfdruck auf dem Fahrzeughimmel erscheinen, ausgeben wollen.


55 Exemplare des Sondermodells wird Rolls-Royce produzieren. Licht spielt dabei eine große Rolle: Im „Starlight Headliner“ hat Bespoke-Abteilung der Briten 1340 Lichtwellenleiter von Hand so gesetzt, dass sie den Eindruck eines Sternenhimmels samt Sternschnuppen erzeugen. Über 20 Stunden Arbeitszeit fließen in die Installation der Lichter. Auch das Tudor-Eichenholz, das den Innenraum dominiert, wurde so perforiert, dass es von 176 LEDs zum Strahlen gebracht werden kann und den Eindruck des fahrbaren Nachthimmels weiter verstärkt. Die acht „Sternschnuppen“ werden nach dem Zufallsprinzip aktiviert. Wenn man so will, ist der Wagen damit eine wandelnde Lichtinstallation – und wohl der Inbegriff von Luxus. Wer sich das nicht leisten kann, muss zum Sternderl schauen wohl weiterhin nach Draußen gehen.