Rimac Concept 2: Richard Hammonds Waterloo

Auf dem Autosalon in Genf präsentierte die Marke Rimac das Concept 2. Oder C2. Ein elektrischer Supersportler mit 1.914 PS.

Zuletzt aktualisiert am 05.02.2021

Es sind nicht die Daten und nicht die Superlative, die das Highlight im neuen Rimac Concept 2 darstellen, sondern ein ganz simpler Lederriemen. Der fixiert einen Feuerlöscher im Innenraum und trägt die Aufschrift: „In case of hillclimb“. Nicht, dass Rimac den Feuerlöscher tatsächlich verbauen müsste, nein, eine entsprechende Vorschrift gibt es dafür nicht. Aber die Kroaten konnten sich den Seitenhieb auf Richard Hammond nicht verkneifen. Der schoss im Sommer 2017 den Vorgänger des Elektrowagens von der Strecke. Der Wagen überschlug sich und fing Feuer.

Rimac Concept 2 Feuerlöscher Lederriemen2018 Richard Hammond Autsalon Genf
© Bild: Rimac

Rimac Concept 2 mit 1,408 Kilowatt

Jetzt also der Nachfolger. Das Rimac Concept 2. Oder eben auch C2. Die Strategie von Rimac ist klar: mehr von allem. Der C2 leistet 1.914 PS, das ist ein Lamborghini Huracán Perfomante mehr als noch der Vorgänger leistete (die letzte Version hatte 1.224 PS). Das maximale Drehmoment gibt Rimac mit 2.300 Newtonmeter an. Auf Tempo 100 ist der Wagen in weniger als zwei Sekunden, auf Tempo 300 nach gerade einmal 11,8 Sekunden. Erst bei 412 Stundenkilometer soll Schluss sein mit Beschleunigung.

Generiert wird die Kraft von insgesamt vier Elektromotoren – zwei pro Achse (nein, keine Radnabenmotoren). Kanalisiert wird sie von einem Einganggetriebe an der Vorderachse und deren zwei an der Hinterachse. Ein Torque-Vectoring-System managed die Momentverteilung. Doch eine Leistungssteigerung um 50 Prozent verlangt natürlich auch nach stärkeren Akkus und die gibt es. Das Rimac Concept 2 verfügt über ein Akkupaket mit 120 kWh. Das soll bis zu 650 Kilometer Reichweite garantieren (exklusive Bergrennen). Die Batteriemodule sitzen im Mitteltunnel, im Unterboden und hinter den Passagieren.

Rimac Concept 2 2018 Richard Hammond Autsalon Genf
© Bild: Rimac

Ewiges Wachstum

Im Vergleich zum Vorgänger wuchs das Fahrzeug außerdem in allen Bereichen. Die Gesamtlänge beträgt jetzt 4.750 Millimeter (plus 60,4 Zentimeter), die Breite 1.986 Millimeter (plus 13,2 Zentimeter) und der Radstand 2.745 Millimeter (plus 18,2 Zentimeter). Mit jetzt 1.950 Kilogramm bleibt das Gewicht beinahe identisch (plus 50 Kilogramm).

Trotz des (extrem) sportlichen Ansatzes strebt Rimac mit dem Concept 2 in die Nische der autonomen Fahrzeuge. So tun reichlich Sensoren, Radarsysteme und Kameras ihren Dienst, die den Wagen auf Level 4 heben sollen. Heißt: „Hochautomatisierung. Die Führung des Fahrzeugs wird dauerhaft vom System übernommen. Werden die Fahraufgaben vom System nicht mehr bewältigt, kann der Fahrer aufgefordert werden, die Führung zu übernehmen.“

Rimac Concept 2 2018 Richard Hammond Autsalon Genf
© Bild: Rimac

Die Klassiker geben das Design vor

Die Optik des Rimac Concept 2 orientiert sich an den Mittelsportwagen klassischen Zuschnitts. Die Kroaten zeigen sich futuristisch, wagen aber keine Experimente. Die Linienführung ist bekannt und beliebt, nach oben öffnende Flügeltüren sind immer ein Hit und die großen Öffnungen für die Belüftungen mögen nicht jedermanns Sache sein, verleihen dem Wagen aber etwas Brutalität.

Dabei geht es natürlich nicht nur um die Optik. Wie es die Leistungsdaten nahe legen erfüllt jedes Details einen Zweck jenseits seines Aussehens. So öffnen die Lufteinlässe in der Motorhaube und in den Seiten der Frontschürze je nach Bedarf. Ähnlich agiert der Heckspoiler, der je nach Anforderung entweder Abtrieb generiert oder als Luftbremse arbeitet.

Rimac Concept 2 Innenraum Interieur Instrumente 2018 Richard Hammond Autsalon Genf
© Bild: Rimac

Leistung, autonomes Fahren, sportlicher Anspruch… all das bringt natürlich auch viele Displays im Innenraum mit sich. Der Zeitgeist macht pieps. Zwischen 100 und 150 Stück will Rimac produzieren. Wir freuen uns schon auf die dritte Staffel „The Grand Tour“.