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Report: Laden aktuell

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Report: Laden aktuell
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Die Elektroautos sind da und werden billiger, aber: Diskussionen rund ums Verbrennerverbot und Verunsicherung über künftige Fördermaßnahmen bremsen das Interesse. Dazu kommen handfeste echte Probleme, zum Beispiel: Die Möglichkeiten, E-Autos auch zu laden, halten mit den ambitionierten Plänen nicht mit.

Die gesetzten Ziele erscheinen ähnlich: Die Politik in Deutschland hatte sich vorgenommen, bis 2030 15 Millionen Elektroautos auf die Straßen zu bringen (von insgesamt 50 Millionen). Hauke Hinrichs, CEO des österreichischen Ladestellen-Entwicklers Smatrics, sieht für unser Land bis dahin einen Anstieg auf 1,2 Millionen Elektroautos, also auch auf knapp ein Drittel des Bestandes. Doch nach der derzeitigen Faktenlage ist es sehr fraglich, ob diese Zielvorgaben auch nur annähernd erreicht werden können.

Matthias Damberger wirkt etwas gespannt angesichts seiner Aufgabe. Er ist beim polnischen Mineralölunternehmen Orlen für E-Mobility zuständig, also für die Errichtung von E-Ladestationen auf den Tankstellen. Orlen hat kürzlich die Marke Turmöl übernommen, verfügt nun über ein Netz von 267 Diskonttankstellen in Österreich und liegt damit unter den Top drei der Tankstellenmarken. Mit dem Aufbau eines Ladenetzes wurde unter dem Label „Turmstrom“ bereits begonnen, das jetzt auf „Orlen Charge“ umgetauft wird. Sukzessive mehr Ladesäulen, weniger Zapfsäulen erscheint als logische Konsequenz sinkender Absätze im Mineralölhandel. Doch so einfach ist das alles nicht.

Die Verkaufszahlen von Elektroautos haben einen Durchhänger. Differenzierter betrachtet: Die globalen Absatzzahlen wachsen nach wie vor, der deutsche Markt bricht wegen zusammengestrichener Förderungen ein, in Österreich sind die Verkaufszahlen leicht rückläufig statt stark steigend. Dafür verantwortlich gemacht wird immer wieder die Verunsicherung der potenziellen Käufer durch die Diskussion um die Aufweichung des Verbrenner-Verbots. Befürchtungen sind latent, dass nach der Wahl mit dem Abgang der Grünen aus der Regierung auch bei uns die E-Auto-Förderungen (z. B. Sachbezugsbefreiung) verschwinden. Doch es sind nicht nur Stimmungen, die zum Kauf animieren oder davon abhalten. Ein großes Problem für Elektroautos ist und wird noch lange bleiben: die Ladeinfrastruktur. Wer seinem elektrischen Wunschauto nicht zweckgemäß Energie zuführen kann, wird sich wohl für ein anderes entscheiden, egal, welche Hochlaufpläne Auto- und Batteriehersteller für ihre Elektroautos präsentieren. Eine der praktischen Fahrzeugnutzung angepasste Ladeinfrastruktur ist also eine Grundvoraussetzung für den Erfolg des Elektroautos. Dort fehlt es aber noch weit.

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