Der 1. Pick-Up (also Pickup) überhaupt

Den Blick weit zurück – und nicht nach vorn – gerichtet geht es ins 1913. Hier entstand der erste Pickup überhaupt.

radical mag
Veröffentlicht am 18.09.2016

Zum ersten Mal verwendet in der Automobilindustrie wurde der Begriff Pickup (noch ohne Trennstrich) 1913 von Studebaker; man weiß allerdings nicht mehr, wie jenes Fahrzeug aussah. Wahrscheinlich baute die Galion Allsteel Body Company den ersten Pick-up überhaupt, im Jahre 1913, auf dem Chassis eines Ford T, ein Zweiplätzer mit einer kleinen Pritsche hinten – und hatte den Markt lange für sich gepachtet. Denn es sollte bis 1924 dauern, bis ein Hersteller selber auf die Idee kam, solch ein Modell anzubieten, und es war Dodge, das die Marktlücke für sich entdeckte. Schon 1925 folgte dann auch Ford mit dem «Ford Model T Runabout with Pickup Body», der 281 Dollar kostete – und sich gleich im ersten Jahr 34.000 Mal verkaufte. Chevrolet sprang dann 1931 auf den Zug auf – und damit war der Pick-up endgültig zu einer wichtigen Marktgröße geworden. Wir zeigen hier einen 41er Ford DeLuxe Pick-up – man beachte, wie klein das Wägelchen war:

1941 Ford Deluxe
© Bild: Werk
1941 Ford Deluxe

Vom Arbeitstier zum Lifestyle-Produkt

Nach dem 2. Weltkrieg wandelte sich der Pick-up schnell vom reinen Arbeitstier in so etwas wie ein Lifestyle-Produkt. Es wurde Design eingeführt – und die Fahrzeuge wurden immer komfortabler, erhielten eine bessere Ausstattung, auch stärkere Motoren. Und sie passten bestens vor allem in die ländlichen Gebiete der USA, wo das Pferd noch lange das bevorzugte Transportmittel gewesen war. Wichtig: man musste seinen Hut nicht abnehmen, wenn man in einem Pick-up stieg. Das gilt übrigens auch heute noch als Maß, das es zu beachten gilt. Und wenn man diesen 1953er Chevrolet 3100 betrachtet, dann weiß man auch, weshalb die Pick-up in den USA so sehr geliebt werden:

1953 Chevrolet 3100
© Bild: Werk
1953 Chevrolet 3100

Riesen Erfolg

Schon 1947 hatte Chevrolet für seine «light trucks» etwas eingeführt, was es vor dem Krieg nicht gegeben hatte: Design. Die Serie wurde denn auch gleich «advance design» genannt – und es war das erste Mal, dass die Pick-up ein klares Familiengesicht erhielten, dass auch viele Teile untereinander austauschbar waren. Es gab die Chevrolet 3100 (Hälbtönner), 3600 (Dreiviertel-Tönner), 3800 (Ein-Tönner) sowie die noch größeren Loadmaster und Thriftmaster. Der Radstand reichte von 2,95 über 3,18 bis 3,48 Meter, motorisiert waren sie alle mit Reihen-Sechszylindern mit einem Hubraum von 3,5 bis 4,3 Liter. Und diese Chevrolet, die es auch als GMC gab, hatten großartigen Erfolg – sie waren zwischen 1947 und 1955 die meistverkauften Pick-up. Wir zeigen hier ein sehr hübsches Exemplar eines Chevrolet 3100 von 1955:

1955 Chevrolet 3100
© Bild: Werk
1955 Chevrolet 3100

Vielen Dank für diesen Beitrag an die Kollegen von radical-mag.com