Ferrari FXX-K Evo: So scharf, dass man ihn nicht fahren darf

Den Ferrari FXX-K Evo darf man auf der Straße nicht fahren. Eine Rennklasse für ihn gibt es auch nicht. Immerhin: an neun Wochenenden gönnt Ferrari den Kunden etwas Auslauf.

Zuletzt aktualisiert am 31.03.2021

In Wahrheit kaufen sich Kunden mit dem Ferrari FXX-K Evo kein Auto. Denn ein Auto kann man fahren – von A nach B, oder im Kreis. All das geht mit diesem Wagen allerdings nicht. Denn der Ferrari FXX-K Evo hat keine Straßenzulassung, und in den bestehenden Rennklassen darf er auch nicht starten. Nein, der Kunde kauft sich neun Wochenenden.

Ferrari FXX-K Evo Seite
© Bild: Ferrari

Evolution an der Spitze

An diesen neun Wochenenden – zwischen März und Oktober 2018 – wird Ferrari die Kunden zum XX-Programm auf die Rennstrecke laden. Das ist gar nicht so sinnlos, wie es klingt. Denn erstens werden die meisten Autos dieser Preiskategorie (der Vorgänger kostete 2,2 Millionen Euro) wahrscheinlich deutlich weniger bewegt, und zweitens sind ein Instruktor und eine Rennaufsicht bei 1050 PS aus zwölf Zylindern keine blöde Idee. Andererseits sei erwähnt, dass die meisten Kunden kaum Konsequenzen fürchten müssten, würden sie das Auto trotzdem auf der Straße bewegen.

Der Ferrari FXX-K Evo ist die nachgeschärfte Version der nachgeschärften Version des brutalsten Autos der Marke. 2013 brachten die Italiener den LaFerrari auf die Straße. Seine Rennstrecken-Version, der FXX-K erschien 2014. Jetzt also dessen Evo-Variante. Das XX-Programm bei Ferrari wurde 2005 ins Leben gerufen. Es dient der Weiterentwicklung der Fahrzeuge. Hier sollen die Erkenntnisse aus den diversen Rennklassen zusammenfließen und neue Fahrzeuge und Techniken formen.

Ferrari FXX-K Evo
© Bild: Ferrari

Neun Mal Fahrvergnügen

Den Ferrari FXX-K Evo präsentierte die Marke – passend zum Grundgedanken des Wagens – übrigens beim hauseigenen Finali Mondiali Rennen. Die Veranstaltung kann als Leistungsschau für Motorsportwagen und die XX-Fahrzeuge verstanden werden.

Über den Wagen selbst gibt Ferrari wenig bekannt. Auf Gewicht und Aerodynamik habe man sich konzentriert – ohne allerdings zu sagen, was der Ferrari FXX-K Evo eigentlich wiegt. Lediglich die Downforce-Daten legen die Italiener offen, und die wollen wir nicht vorenthalten. Der Heckflügel sorgt bei Tempo 200 für 640 Kilogramm, bei 350 Stundenkilometer sind es 830 Kilogramm – womit dann auch die Höchstgeschwindigkeit erreicht wäre.

Der Anpressdruck kann es mit den Fahrzeugen der GT3- und GTE-Klasse aufnehmen. Was auch das erklärte Ziel war. Dafür benötigten die Ingenieure rund ein Jahr, das hauptsächlich im Windkanal und vor den Monitoren der Simulationsprogramme verbracht wurde. Im Vergleich zum Ausgangsfahrzeug, dem LaFerrari, hat sich der Abtriebskoeffizient um 75 Prozent verbessert – sagt Ferrari. Im wahrsten Sinne „erfahren“ werden wir wohl nie, was das eigentlich bedeutet.

Ferrari FXX-K Evo Heck
© Bild: Ferrari

1.050 PS aus zwölf Zylindern

Entsprechend mussten einige Details an der Hülle und an der Federung angepasst werden. Ein neues Lenkrad und einen 6,5-Zoll-Bildschirm für die Rückfahrkamera gibt es auch. Das „K“ im Namen steht übrigens für das „Kinetic Energy Recovery System“ (KERS). Also die Bremsenergierückgewinnung, die von 2009 bis 2013 in der Formel eins Verwendung fand – dann kam das ERS.

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