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Der neue Skoda Fabia leitet keine automobile Revolution ein, muss er auch nicht. Jedoch Hausintern löst die einstige Billig-Tochter immer mehr VW als wahren Volkswagen ab. Bislang ist Skoda in dieses Segment nicht hineingewachsen, bisher verhielt sich aber auch die Mutter in Wolfsburg in Sachen Technologietransfer eher zurückhaltend – nahezu stiefmütterlich war das Verhältnis, könnte man meinen.
Der neue Skoda Fabia stellt den aufgefrischten Polo in den Schatten


Die Spieße von Fabia und Polo sind nun gleich lang, sprich: sie teilen sich die technische Grundform. Beide Fahrzeuge basieren – erstaunlicherweise – nicht auf der neuen VW-Allzweckwaffe MQB (Modularer Querbaukasten), sondern müssen noch auf seit Jahren bekannte Fundamente zurückgreifen. Ist alles eine Frage des Preises (und vor allem: der Gewinn-Maximierung) und der Kunde wird das auch kaum merken, außer, er hat er Bleifuß oder hat sich bereits heftig in die neusten Entwicklungen der Infotainment-Systeme vertieft. Das geht mit MQB, also beim Golf 7 und seinen Brüdern halt viel mehr, da sind die Möglichkeiten viel größer.
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Von was sprachen wir gerade? Ah, ja, vom neuen Fabia. Der kann das natürlich schon, MirrorLink heißt das Zeugs, da kann man sein Smartphone ins Auto «spiegeln». Kostet etwa ein anständiges Smartphone Aufpreis, funktioniert vorerst noch nicht mit dem iPhone. Das ist insofern blöd, weil es kein fest verbautes Navi mehr gibt, man sich über Apps behelfen muss (außer, eben, mit dem iPhone geht gar nix). Naja, die schöne neue Welt hat halt noch Kinderkrankheiten.
So fährt sich der neue Fabia


Im Innenraum haben wir jetzt nichts gefunden, was es zu kritisieren geben würde. Das gesamte Armaturenbrett ist zwar sehr horizontal ausgerichtet, nichts ist zum Fahrer hingerichtet, da hat man sich wohl die Kosten gespart für einen Innenraum-Gestalter. Doch die Übersicht ist gut, die Ergonomie sowieso (wie bei allen VW-Konzern-Produkten), die Haptik auch – da wird auch bei Skoda unterdessen kein billiges Plastik mehr verbaut. Gute Sitze, da haben sich die Gestalter Mühe gegeben, das auch optisch ein bisschen wirken zu lassen. Hinten hat es für diese Kategorie erstaunlich viel Platz, fast schon fürstlich, und auch der Kofferraum ist mehr als ok: 330 Liter gibt es immer, bis 1.150 Liter sind möglich. Das ist dann nicht mehr weit vom Golf entfernt – und wer mehr braucht, der kann ja auf den Kombi warten, der ebenfalls bald auf den Markt kommt.
Lautstärke und Fahrspaß
Wir sind den 1,4-Liter-Diesel mit 90 PS und den 1,2-Liter-Benziner mit 110 PS gefahren. In dieser Klasse werden in erster Linie Benziner gekauft und deshalb erübrigt sich ein weiterer Kommentar zum für unser Empfinden viel zu lauten Selbstzünder ja eigentlich. Naja, haben wir es trotzdem wieder einmal erwähnt, wie bei allen VW-TDI-Derivaten. Wenn ein Diesel, dann sollte man auf die 75-PS-Greenline-Version warten, die soll dann nur noch 3,1 Liter brauchen. Der mit einem Turbo aufgepumpte Benziner dagegen macht richtig Laune, hat mit den 1,1 Tonnen des Tschechen (im Schnitt 65 Kilo weniger als beim Vorgänger) wahrlich keine Mühe. Aber auch da: er ist etwas laut. Was aber irgendwie zum optisch durchaus sportlichen Auftritt passt. Und auch zum durchaus vorhandenen Fahrspaß, den der Fabia ebenfalls bieten kann.
Video: Weltpremiere des neuen Skoda Fabia 2015
Und dann geht es noch um den Preis
Den neuen Fabia, der auf dem Autosalon Paris 2014 seine Premiere feierte, wird in Österreich ab Mitte Jänner bei den Händlern stehen. Dort wird er wohl eher nicht unter 12.000 Euro zu haben sein.
„Car of the Year“
Wir fuhren den neuen Skoda Fabia in Dänemark, beim so genannten Tannistest, bei dem quasi alle Fahrzeuge versammelt sind, die für die Wahl zum „Car of the Year“ antreten. Schon besprochen in diesem Zusammenhang: der neue Ford Mondeo.
Vielen Dank an Peter Ruch von radical-mag.com